Donnerstag, 17. Januar 2013

Dreimal Religion und Kirche im SWR2 Forum

Hach, schon wieder so lange nichts gebloggt hier. Das muss (s)ich ändern. Ich gelobe Besserung. Und beginne mit drei Hörtipps.
Das SWR2 Forum behandelt nämlich erstaunlich oft Themen aus dem Bereich "Religion, Kirche und Gesellschaft", was auch der Hauptgrund ist, weshalb ich den Podcast abonniert habe. Allerdings komme ich bei weitem nicht dazu, das alles auch zu hören.

Am 8. Januar ging es um die Frage "Wird Gott gebraucht? Religion in der säkularen Gesellschaft". Hauptsächlich ging es um das Buch des "Zeit"-Journalisten Jan Ross, "Die Verteidigung des Menschen: Warum Gott gebraucht wird". Der Autor ist den Großteil des Gesprächs damit beschäftigt, sich gegen die Kritik der beiden anderen Gäste, des Politikwissenschaftlers Thomas Meyer und des Philosophen Herbert Schnädelbach, zu verteidigen.


Die Runde am 11. Januar beschäftigte sich unter der Überschrift "Bedingt aufklärungsbereit" mit dem Streit zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, namentlich dessen Leiter Christian Pfeiffer, bezüglich der Erforschung der Missbrauchsfälle.


Und schließlich war gestern, am 16. Januar, das Jubiläumskind des Jahres 2013 Thema: "Protestantischer Geist - Ist der Heidelberger Katechismus noch aktuell?" Da wurde auch die Frage gestellt, die mir auch schon durch den Kopf ging: Ob dieses Jubiläum nicht einfach zum Anlass für den verzweifelten Versuch genommen wird, einen Toten zum Leben zu erwecken ... In den Antworten und der Diskussion zwischen Matthias Freudenberg, Professor für evangelisch-reformierte Theologie an der Uni Saarbrücken, der Religionspsychologin Barbara Keller, und dem Ökumene-Professor Georg Plasger, Uni Siegen, ging es dann aber doch auch konstruktiver zu.

1 Kommentar:

  1. "Der Zweck des Buches als Ganzes kann als die Aufstellung eines antimarxistischen Sozialismus beschrieben werden, eine Reaktion gegen das "laissez-faire", auf theoretischen Grundlagen aufgebaut, die von jenen von Marx grundverschieden sind, indem sie sich auf eine Verwerfung, statt auf eine Annahme der klassischen Hypothesen stützen, und auf eine Entfesselung des Wettbewerbes, statt auf seine Abschaffung. Ich glaube, dass die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird…
    …Das Vorwort zu "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" wird dem Leser, wenn er es nachschlägt, die moralische Höhe Gesells zeigen. Die Antwort auf den Marxismus ist nach meiner Ansicht auf den Linien dieses Vorwortes zu finden."

    John Maynard Keynes, 1935

    "Mit der auf Eigennutz aufgebauten natürlichen Wirtschaft soll jedem der eigene volle Arbeitsertrag gesichert werden, mit dem er dann nach freiem Ermessen verfahren kann. Wer eine Befriedigung darin findet, seine Einnahmen, den Lohn, die Ernte mit Bedürftigen zu teilen, - der kann es tun. Niemand verlangt es von ihm, doch wird es ihm auch niemand verwehren…
    …Auch sei hier noch bemerkt, dass Eigennutz nicht mit Selbstsucht verwechselt werden darf. Der Kurzsichtige ist selbstsüchtig, der Weitsichtige wird in der Regel bald einsehen, dass im Gedeihen des Ganzen der eigene Nutz am besten verankert ist...
    ...Entweder Eigen- oder Staatswirtschaft – ein Drittes gibt es nicht. Man kann, wenn man weder die eine noch die andere will, für die gesuchte Ordnung noch so anheimelnde und Vertrauen erweckende Namen ersinnen: Genossenschaften, Gemeinwesen, Vergesellschaftung usw. – sie können die Tatsache nicht verschleiern, dass es sich im Grunde immer um denselben Schrecken, um den Tod der persönlichen Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstverantwortung, d. h. um Behördenherrschaft handelt...
    ...Es ist eine eigentümliche Erscheinung, dass der Regel nach der Kommunist, der Anhänger der Gütergemeinschaft, die anderen – sofern sie ihm persönlich unbekannt sind – für uneigennütziger hält als sich selbst. Und so kommt es, dass die echtesten Selbstlinge (Egoisten), die in erster Linie an sich denken und oft nur an sich, zugleich in der Theorie begeisterte Vertreter jener Lehre sind. Wer sich hiervon überzeugen will, der braucht nur in einer Versammlung von Kommunisten den gewiss echt kommunistischen Vorschlag der Lohngemeinschaft, des Lohnausgleichs zu machen. Sie sind dann alle plötzlich still, dieselben, die noch vorher die Gütergemeinschaft in allen Tonarten verherrlichten. Sie sind still, weil sie ausrechnen, ob die Lohngemeinschaft ihnen vorteilhaft sein würde..."

    Silvio Gesell (Vorwort zur 3. Auflage der NWO, 1918)

    Es war noch nie die Frage, ob Silvio Gesell sich geirrt haben könnte. Sein Werk entlarvt die Menschen. Wer es nicht versteht, ist ein unehrlicher Mensch – ein solcher Mensch ist religiös:

    Jüngstes Gericht

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