tag:blogger.com,1999:blog-50635988292468398302024-03-13T23:22:05.031+01:00Gibt es intelligentes Leben auf der Erde?Ja, aber ich bin nur zu Besuch hier.Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.comBlogger223125tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-69853835257248151072022-04-14T22:24:00.006+02:002023-02-19T15:52:54.757+01:00Wenn unsere Osterkerze erzählen könnte ...<p><i>Anstelle einer Predigt im Gottesdienst mit Tischabendmahl und Ölbergstunde am Gründonnerstag, 14. April 2022</i><br /></p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="451" height="309" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEijFDYfXly9qZjWmOpPWeS7TpQD7hefj0Lj8QRBUKAFop5zkpGXL1TUYOAAFIq9ktzxrZRXpZ2yL7zVZJRHFWirN59VWm7BDA1eskh9U2-AHPHYT4KLnvFIxSBTaPWiW1Jpi5H1GWhK5xh_OjLhJ4Y8TWGze1xNyVleMd1KaL2XgYye5u3U4OH65ctEkg/w233-h309/Osterkerze2020.jpg" width="233" /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimKIrb3fF2y_2nfbUwPaD4B7HFpNQusk52u290Ghxj7RI_06HRHVqtRyRsYDkGxePTN3ADSv_rXZ6S0mGc9L6RiS3lsaNn2lu1dl1n15wD2looAoJFBxKjNDFbELiHENV7E0VlGwVPltasLPNgZZFFhuX4_V4ud9J6KHmuiFtufGKXO4kXvkGQtAY7Vw/s2597/Osterkerze%202021.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2597" data-original-width="1728" height="310" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimKIrb3fF2y_2nfbUwPaD4B7HFpNQusk52u290Ghxj7RI_06HRHVqtRyRsYDkGxePTN3ADSv_rXZ6S0mGc9L6RiS3lsaNn2lu1dl1n15wD2looAoJFBxKjNDFbELiHENV7E0VlGwVPltasLPNgZZFFhuX4_V4ud9J6KHmuiFtufGKXO4kXvkGQtAY7Vw/w206-h310/Osterkerze%202021.jpg" width="206" /></a></div><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEijFDYfXly9qZjWmOpPWeS7TpQD7hefj0Lj8QRBUKAFop5zkpGXL1TUYOAAFIq9ktzxrZRXpZ2yL7zVZJRHFWirN59VWm7BDA1eskh9U2-AHPHYT4KLnvFIxSBTaPWiW1Jpi5H1GWhK5xh_OjLhJ4Y8TWGze1xNyVleMd1KaL2XgYye5u3U4OH65ctEkg/s600/Osterkerze2020.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"></a></div></div><p>Sie hat ganz schön was mitgemacht, <br />die Osterkerze in unserer protestantischen Kirche in Altrip.<br />Zwei Jahre hat sie uns begleitet oder auch Wache gehalten in der Kirche zu Zeiten, als dort nichts oder nur wenig stattfinden konnte.<br />Um die Hälfte ist sie geschrumpft, richtig klein geworden, als habe sie die Last der beiden Jahre gebeugt.<br />Ich bin das Alpha und das Omega, das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte, spricht Gott (Offb 22,13) – und das ist auf der Osterkerze symbolisiert durch eben diese griechischen Buchstaben. Auf dem linken Bild ist das Alpha noch zu sehen. Auf dem Bild rechts ist es schon ganz weggeschmolzen, die Flamme nähert sich dem obersten Wundnagel; dazwischen ist eine Jahreszahl – 2021 – dazugekommen … und unten wartet das Omega, das Ende.<br />Wenn unsere Osterkerze erzählen könnte – wie klänge das? Vielleicht so: </p><a name='more'></a><p>Am Anfang war ich noch ganz weiß. Und wie lang ich war.<br />Eine reine, schneeweiße, sehr lange Kerze.<br />Rein und schön – aber noch ohne Persönlichkeit, ohne Individualität. <br />Eine von vielen wie ich.<br />Damals, Anfang 2020.<br />Dann kam ich nach Altrip, in die Hände eines geschickten jungen Mannes. Er machte sich Gedanken, wie ich aussehen sollte als neue Osterkerze für die Altriper protestantische Kirche.<br /><br />Er dachte an das Wort vom Anfang und Ende, Alpha und Omega, dass Gott der Erste und der Letzte sein würde, wie viele Jahre auch kommen und gehen, und dass Christus im Mittelpunkt steht.<br />So gestaltete er ein grünes Kreuz für die Mitte<br />und setzte die Jahreszahl 2020 an den Fuß des Kreuzes<br />Und das Alpha darüber und das Omega darunter.<br /><br />Meine Aufgabe als Kerze ist es, an die Auferstehung zu erinnern.<br />Das Licht, das mit mir leuchtet, es symbolisiert das Licht, das mit Jesus Christus in die Welt gekommen ist.<br />Wie er im Johannesevangelium spricht: <br />„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8, 12)<br /><br />Erstmals entzündet wurde ich in der Nacht vom 11. auf den 12. April 2020. Die Osternacht.<br />Ich hatte mir das feierlicher vorgestellt,<br />mit viel mehr Menschen, die beten und singen. <br />Und auch das Feuer, an dem ich meine erste Flamme fing, wäre größer, dachte ich.<br />Aber nur drei Menschen waren zugegen.<br />Jemand entfachte das Feuer.<br />Jemand sprach ein Gebet.<br />Jemand hielt mich ins Feuer.<br />Und dann wurde ich in die dunkle Kirche getragen und an meinen Ort gestellt.<br /><br />In den Wochen, die folgten, war ich dort meistens allein.<br />Keine Orgel erklang.<br />Keine Predigt war zu hören.<br />Manchmal hörte ich Menschen am Kircheneingang.<br />Sie pflückten etwas von einer Leine, die dort gespannt war – den „Gottesdienst zum Mitnehmen“, wie ich hörte.<br />Alles wegen etwas, das Corona hieß, fand ich endlich heraus.<br />Immerhin, Einzelne kamen gelegentlich herein, setzten sich in eine Bank, fanden ein wenig Trost und Besinnung in der Kirche, in meiner Gegenwart … ohne dass ich brannte.<br /><br />So ging es ein paar Wochen, dann war es endlich so weit.<br />Ich durfte brennen für meinen ersten Gottesdienst.<br />Wenn auch immer noch vieles anders war: In maskierte Gesichter blickte ich. Gesungen wurde auch nicht, nur gesummt – und später nicht einmal mehr das. Immerhin, die Orgel war dann doch zu hören, und die Liedtexte dazu gesprochen.<br />Aber ich konnte wieder meiner Aufgabe nachkommen in den folgenden Wochen und Monaten: zu leuchten für alle, die kommen und miteinander Gottesdienst feiern, Männer wie Frauen, Alte wie Junge, Große wie Kleine, Arme wie Reiche – und ihnen allein durch meinen Anblick zu sagen: Das Licht der Welt ist für euch gekommen. In Christus hat Gott den Tod überwunden. Ihr braucht keine Angst zu haben. Fürchtet euch nicht.<br /><br />Traurig war ich dann schon, als im Dezember 2020 ausgerechnet diejenigen Gottesdienste abgesagt wurden, in denen wir die Geburt Jesu Christi feiern. Wenigstens für zwei Videogottesdienste wurde ich entzündet – und brannte dann eben im Internet, für jeden und jede, der es sich ansehen wollte, an Weihnachten selbst und auch noch den Tagen danach.<br /><br />Eine große Ehre war es für mich, als es hieß, dass ich ein weiteres Jahr meine Gemeinde begleiten sollte. Das ist unter uns Osterkerzen eher unüblich – die meisten meiner Kolleginnen dienen ein Jahr lang, dann geben sie den Staffelstab an ihre Nachfolgerin weiter. Aber ich hatte ja eben wiederum viel weniger Gelegenheit zu leuchten als meine Vorgängerinnen …<br /><br />Leider war mir erneut kein großer Osternachtsgottesdienst vergönnt. Schuld war die so genannte „dritte Welle“, wie mir zu Ohren kam. Diesmal waren es gar nur zwei Menschen, die mich in der Nacht vom 3. auf den 4. April 2021 am kleinen Osterfeuerchen für ein neues Jahr unter dem Zeichen der Auferstehung entfachten.<br /><br />Aber es wurde besser.<br />Die Gottesdienstbesucher sangen wieder.<br />Kinder wurden getauft, manchmal in separaten Taufgottesdiensten; Paare empfingen den Segen für ihre Ehe. Und ich leuchtete ihnen.<br /><br />Zwei Wochenenden im Sommer 2021 habe ich besonders in Erinnerung. Denn da verließ ich den Platz in meiner Kirche. Auf dem Kindergartengelände wurde ein Tauffest gefeiert, bei dem fünf Kinder getauft wurden. Am Tag darauf gab es einen ökumenischen Sommergottesdienst mit Posaunenklängen. Und am Wochenende darauf entzündeten die Konfirmanden der Jahrgänge 2020 und 2021 ihre Konfirmationskerzen an mir. Das war schön!<br /><br />Auch Weihnachten 2021 war für die Menschen um mich herum wohl recht aufwändig. So viele kleine Gottesdienste mit weniger Besuchern – und zusätzlich wieder mehrere Videogottesdienste … und allen schenkte ich mein Licht.<br /><br />Jetzt ist meine Kraft fast verbraucht. <br />Zwei Jahre lang habe ich meine Gemeinde während einer Krise begleitet.<br />Seit kurzem ist nun eine andere, schlimme Krise über die Welt hereingebrochen. Auch in diesen letzten Wochen hat meine Flamme in den Gottesdiensten trotzig geleuchtet: Gott ist stärker als der Tod. Das Licht ist stärker als die Finsternis.<br /><br />Aber nun gebe ich bald mein Amt und meine Aufgabe an eine Nachfolgerin ab. <br />Ich wünsche ihr von meinem Kreuzesherzen nur das Beste. Möge sie vielen Menschen Trost und Hoffnung spenden.<br />Und möge sie in ihrer Zeit auch wieder Frieden sehen.<br />Amen. </p><p><br /></p><p><span style="font-family: Nunito;"><i><b>Kleine Osterkerzen für daheim - für die Tischdeko, den Hausaltar ...</b></i></span></p><ul style="text-align: left;"><li><a href="https://amzn.to/3Eki1Di">mit Kreuz und Alpha&Omega</a></li><li><a href="https://amzn.to/3IblYLy">mit Lamm Gottes</a></li><li><a href="https://amzn.to/3k7yeov">mit Alpha&Omega und aktueller Jahreszahl</a><br /></li></ul>
Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-49596879626087079402022-03-21T20:28:00.007+01:002022-03-21T20:30:13.341+01:00Der Brüchigkeit der Zeit etwas entgegenhalten<p><i>Am Sonntag, dem 20. März 2022, haben wir in der Prot. Kirche Altrip unseren vom 6. März verschobenen "MITTENDRIN"-Gottesdienst gefeiert. Im Mittelpunkt stand der 31. Psalm und besonders der 16. Vers "Meine Zeit steht in deinen Händen" (Luther) bzw. "In deiner Hand ruht meine Zeit" (<a href="https://www.bibel-in-gerechter-sprache.de/">BigS</a>). Thematisch angeregt war der Gottesdienst durch ein <a href="https://www.kirchentag.de/fileadmin/allgemein/service/downloads/publikationen/materialheft_kirchentagssonntag2022.pdf">Materialheft </a>des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Wir haben im Team im Zuge der Aneignung des Materials natürlich auch auf die Situation in der Ukraine Bezug genommen. Hier dokumentiere ich meine Kurzpredigt.</i><br /></p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEhrhoducHDCabxwmk0LzS4lr4YZDZAyTHiHVzJSiAg29mYGv1A-mINshSIwH19y3Nh3TeJkVNuwexMQs7hEBs2vkqHlNfaTey1LEdTY3NwSCen3KwjsIlcwoBttwve06xIxrV4rXOMIAXyiS11zxv-j34PIaEiIokO0r_ZgHqpQBqFDS8FkZlHf8HJdGQ=s1754" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1754" data-original-width="1240" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEhrhoducHDCabxwmk0LzS4lr4YZDZAyTHiHVzJSiAg29mYGv1A-mINshSIwH19y3Nh3TeJkVNuwexMQs7hEBs2vkqHlNfaTey1LEdTY3NwSCen3KwjsIlcwoBttwve06xIxrV4rXOMIAXyiS11zxv-j34PIaEiIokO0r_ZgHqpQBqFDS8FkZlHf8HJdGQ=s320" width="226" /></a></div>Meine Zeit steht in deinen Händen<br />haben wir zu Beginn gesungen<br />Eine Zeile, entnommen einem größeren Zusammenhang<br />Zwei Pole: ein Sprecher - ein Gegenüber:<br />Meine Zeit - in deinen Händen<br />Entnommen, wir haben es schon gehört, dem 31. Psalm.<br />Einem Gebet also, oder einem Gebetslied, gerichtet an Gott.<br /><br />Was heißt das dann: steht in deinen Händen?<br />Wenn das zu Gott gesagt wird?<br />Gegenwärtig erleben wir auf erschreckende Weise Anderes:<br />Wie Menschenzeit in Menschenhänden liegt<br />In den Händen der Mächtigen, die kommandieren,<br />zu kämpfen befehlen, auf Leben und Tod.<br />Wie sehr sprechen da auch andere Zeilen des Psalms in unsere Zeit hinein:<span><a name='more'></a></span><br />"In deiner Hand ruht meine Zeit. <br />Errette mich aus der Hand meiner Feinde und vor denen, die mich verfolgen."<br />Oder<br />"Bei dir, Herr, suche ich Zuflucht. (...) Rette mich (...) Hab ein offenes Ohr für mich und hilf mir schnell! Sei für mich ein Fels, ein Versteck, eine feste Burg, in die ich mich retten kann!" (Ps 31, 2-3 BasisBibel).<br /><br />Wir hätten den Krieg in der Ukraine gar nicht gebraucht,<br />um sagen zu können, dass es unruhige Zeiten sind,<br />Krisenzeiten.<br />Wir erleben uns als abhängige Menschen<br />Wir haben unsere Zeit nicht immer, vielleicht nicht einmal meistens, in unserer eigenen Hand<br /><br />Von Beginn an ist das so<br />Sowieso<br />Über den Zeitpunkt meiner Geburt konnte ich schon nicht selbst bestimmen<br />Noch weiß ich im Voraus, wann es für mich auf den Lebensabschied zugeht<br />Aber die Zeit dazwischen, die möchten wir doch wenigstens in größeren Phasen als selbstgestaltet, selbstbestimmt erleben<br />Ich will doch ein Wort mitzureden haben dabei, wie meine Zeit verläuft<br />Will etwas aus der Zeit machen, die ich habe<br /><br />Was geschieht aber, wenn diese Wunschvorstellung hart gebrochen wird?<br />Sei es durch Einschränkungen des so freien Lebens, das wir gewöhnt waren, wie wir sie hinnehmen mussten, um der Coronapandemie zu begegnen<br />Sei es durch eine plötzliche Krankheit<br />Oder eine herbe Enttäuschung durch einen anderen Menschen, welche die ganz persönliche Welt zum Einsturz bringen kann<br />Und fragen lässt: Meine Zeit - war es vertane Zeit?<br /><br />Woran wir ja oft nicht denken bei diesen Gedankengängen:<br />Auch gute, frohe Erlebnisse, wenn sie uns überraschen, durchbrechen ja unsere Selbstbestimmtheit, sind ein Bruch dessen, dass wir unsere Zeit in unseren Händen haben und gestalten möchten. <br />Ich kann nicht nur Schlimmes, das mir widerfährt; ich kann auch nicht alles Gute, was mir widerfährt, im Voraus planen. Da sagen wir wohl: Gut so. Umso schöner ist es dann.<br />Ist das Schlimme dann umso schlimmer? Oder wäre es das gerade dann, wenn wir schon im Voraus davon wüssten?<br /><br />Derzeit nehmen wir den harten Bruch im Leben anderer wahr,<br />bei den schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine.<br />Und dass es so große Solidarität, so große Hilfsbereitschaft gibt, das wurzelt gerade auch in dieser allgemeinmenschlichen Grunderfahrung: dass wir wissen oder uns jedenfalls vorstellen, einfühlen können, wie es ist, wenn sich die Zeit als brüchig erweist. Wenn, was bisher trug, nicht mehr trägt. Wenn nichts mehr selbstverständlich ist.<br />Es ist menschlich, dieser Brüchigkeit der Zeit etwas entgegenzuhalten,<br />unser menschliches Miteinander.<br />Nächstenliebe - das klassisch christliche Wort an dieser Stelle.<br />Wir tun das, weil wir im Glauben, wie der Psalmbeter, darauf bauen, dass unsere Zeit nicht nur in unseren zeitlichen Händen ruht, sondern noch tiefer und fester ruht in den ewigen Händen Gottes.<br /><br />Ich hoffe, dass all das dazu führt, dass irgendwann, an einem Tag, den wir uns jetzt noch nicht vorstellen können, viele so beten können wie im Psalm 31:<br />"Jetzt kann ich jubeln und fröhlich sein, weil ich deine Güte erfahren habe: Du hast gesehen, in welcher Not ich bin. Du hast mich nicht dem Feind überlassen. Du hast mir weiten Raum gegeben, wo ich mich frei bewegen kann." (Ps 31, 8-9 BasisBibel)<br /><br />In deiner Hand ruht meine Zeit<br />sage ich und <br />strecke meine Hand aus, um sie dem Nächsten zu reichen, dessen Zeit unruhig geworden ist.<p></p><p>In deiner Hand ruht meine Zeit<br />sage ich und<br />halte mich daran fest.</p><p>Amen.<br /></p>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-83075512175943001662022-03-21T20:08:00.002+01:002022-03-21T20:14:32.377+01:00Dem Gefühl der Angst und Ohnmacht entgegenwirken<p><i>In diesen Tagen bringen ehrenamtliche Austrägerinnen und Austräger die Frühjahrsusgabe des Gemeindebriefs "Kirchenfenster" zu unseren Gemeindegliedern nach Hause. Hier dokumentiere ich mein Editorial (wie auch schon <a href="http://evpfalz.de/gemeinden_t3v62/index.php?id=869&tx_news_pi1%5Bnews%5D=479&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7259240f9bbaf01d408c4c3091e73cb7">auf der Homepage der Altriper Kirchengemeinde</a>).</i></p><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgNI7k2FqcnZZzXqtiS_zbcjg_uSQFDwAQJvgs-jR1LviQAoZSKa9F1mFleNRRcv_r8GXcoAGSd6RDoBbf3Mz-1eXsLLe3FkL7l8h9bZwk2dBG1wvdS12TeNY68sBBEscEcWe6wMBUITgqyXytA5YfkVGmmEpPZVGNJpiXvSIhSOz7HioIJ_atI_CFwOg=s1145" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1145" data-original-width="889" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgNI7k2FqcnZZzXqtiS_zbcjg_uSQFDwAQJvgs-jR1LviQAoZSKa9F1mFleNRRcv_r8GXcoAGSd6RDoBbf3Mz-1eXsLLe3FkL7l8h9bZwk2dBG1wvdS12TeNY68sBBEscEcWe6wMBUITgqyXytA5YfkVGmmEpPZVGNJpiXvSIhSOz7HioIJ_atI_CFwOg=s320" width="248" /></a></div>Vieles ist passiert seit der Herbst/Winter-Ausgabe unseres
Kirchenfensters. Vieles, wovon die meisten von uns nicht im Traum
gedacht hätten, dass es überhaupt jemals wieder passieren könnte. Fast
erscheint die Coronapandemie im Rückblick nun wie eine Vorübung in
Krisenmanagement, als ein Sich-Einstimmen auf noch Größeres - den
weltpolitischen Konflikt und die inneren und gesellschaftlichen
Konflikte, die er mit sich bringt.<p></p>
<p>Ich schreibe diese Zeilen am Sonntag Reminiszere, dem 13. März 2022,
und weiß nicht, was in der Zwischenzeit in der Ukraine und hier bei uns
geschehen sein wird, bis Sie diese Ausgabe in Händen halten. Im
Mittelpunkt des Gottesdienstes heute, noch am Anfang der Passionszeit,
stand die Szene im Garten Getsemane: Jesus, wie <span> </span> er sich, von Todesangst
übermannt, dreimal zurückzieht, um zu beten. Dreimal tritt er in das
gedankliche Ringen mit sich und seinem erwarteten Geschick ein, dreimal
fleht er zu Gott: „Wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir
vorübergehen!“ Und dreimal muss er es laut betend aussprechen, um es für
sich annehmen zu können: „Wenn es aber nicht möglich ist, soll
geschehen, was du willst!“<span></span></p><a name='more'></a><p></p>
<p>Es ist schwer, in diesen Tagen der Militarisierung unserer Gedanken
zu widerstehen, und noch schwerer, das so zu tun, dass es nicht zynisch
klingt gegenüber den Menschen in der Ukraine, die ihr Recht auf
Selbstverteidigung wahrnehmen. Und zugleich ist es nötig, manchen allzu
schnell wiederaufgekommenen Selbstverständlichkeiten zu widerstehen. Ja,
es stimmt: Wir wünschen uns, den Angegriffenen mit allen Mitteln zur
Seite zu stehen. Und zugleich halte ich es für wichtig, behutsam zu
sein, die Option für den Frieden niemals gänzlich über Bord zu werfen,
und uns von der Angst nicht das Denken und Handeln diktieren zu lassen.</p>
<p>„Angst ist ein schlechter Ratgeber“, sagte einmal der frühere
Bundespräsident Joachim Gauck. Was tut Jesus? Er bringt seine Angst vor
Gott, bringt sie ihm dar, ergibt sich schließlich vertrauensvoll seinem
Willen. Und so kommt es, dass für ihn die Angst nicht handlungsleitend
wird - wie es gegenwärtig der Fall zu sein scheint. Warum sonst findet
die Investition vieler Milliarden Euro in Rüstung auf einmal so schnell
so breite Zustimmung? I<br />n das Lehren und Einüben ziviler, gewaltfreier
Konzepte der Landesverteidigung wird dagegen nicht investiert. Ist auf
diese hinzuweisen weltfremde Träumerei und nur mitleidig zu belächeln?</p>
<p>Was der Angst und dem Gefühl der Ohnmacht auch entgegenwirkt: das zu
tun, was jeder und jede tun kann, um zu helfen. Wie zum Beispiel: An
Demonstrationen teilnehmen, um allen, die für den Frieden eintreten,
Solidarität zu signalisieren. Für Menschen auf der Flucht spenden. Wenn
wir es einrichten können: Wohnraum und andere Unterstützung anbieten.
Ja, selbst unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren,
auf Erneuerbare umsteigen, Energie sparen, nützt jetzt nicht mehr nur
dem Klima, sondern stellt Russland weniger Geld für den Krieg zur
Verfügung. Und schließlich, was Jesus von seinen Jüngern forderte:
Wachen und beten. Mögen wir darin nicht so schnell müde werden. <br /><i>Ihr Pfarrer <br />Alexander Ebel</i></p>
<p>P.S.: Nach Drucklegung fand ein Gespräch zwischen Vertretern der
katholischen und protestantischen Altriper Gemeinden sowie der
Verbandsgemeinde Rheinauen statt. Presbyterium und katholischer
Gemeindeausschuss waren übereingekommen, der VG unsere Hilfe und
Unterstützung im Blick auf die Schutzsuchenden aus der Ukraine
anzubieten, die in diesen Tagen zu uns kommen oder schon hier sind. Ein
erster Schritt wird voraussichtlich die Wiedereinrichtung eines
regelmäßigen Café-Nachmittags/Abends im Dietrich-Bonhoeffer-Haus sein,
als Treffpunkt und Gelegenheit, Helferinnen und Helfer für bestimmte
Anliegen zu finden, sowie als Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten.
Mehr dazu in den kommenden Tagen.<br /></p><p> </p>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-34053667321757402192022-03-01T10:46:00.004+01:002022-03-01T10:51:06.085+01:00Gedanken in Kriegszeiten - Von Waffenlieferungen und Politik mit der Bergpredigt<p><i>Ein paar Gedanken. Ins Unreine. Zeugnis eines Ringens mit mir selbst, mit der Welt, mit dem Glauben. Eigentlich nur für mich selbst geschrieben, getippt in mein Journal. Aber heute teile ich sie mit euch. Seid gnädig.</i></p><hr width="50%" />So viele Gedanken in diesen Tagen. So schwer in Worte zu fassen. Bruchstücke. In die eine Richtung, dann in die Gegenrichtung. Was ist richtig, was ist falsch? Nachdenken über Dinge wie: Landesverteidigung … sofortige Kapitulation … gewaltloser Widerstand … Frieden schaffen ohne Waffen … Realismus … Ach.<br /><br />Deutschland liefert Waffen an eine Kriegspartei. Zur Selbstverteidigung. Es wird am Ausgang des Krieges in der Ukraine nichts ändern. Russland wird siegen. Die Unterstützung der Angegriffenen wird den Krieg "bestenfalls" - schlimmstenfalls - in die Länge ziehen. Mehr Tote. Schnellere Kapitulation verringert Kriegsopfer, ist es nicht so? Ist die Waffenlieferung nicht auch (nur?) ein politisches Deckmäntelchen? Um sich moralisch gegenüber den anderen Ländern nicht unterlegen zu fühlen? Kriegsmoralisch. Nicht allein dazustehen, nicht die einzigen zu sein, die keine "Hilfe" leisten.<span></span><a name='more'></a><p>Was würde ich sagen, denken, wenn es unser Land wäre, das angegriffen würde? Sofortige Kapitulation, um Opfer zu vermeiden - weil wir eh keine Chance hätten, nicht siegen könnten? Und stattdessen die ungeheuerliche, riesige, nicht auszumalende Angst in Kauf zu nehmen, was mit einer kampflosen Übergabe geschähe? Welche Einschränkungen von Freiheit es bedeutete, welche Änderungen von Recht und Gesetz? Sich ganz und gar ausgeliefert fühlen zu müssen?<br /><br />Wo Leben ist, ist Hoffnung, auch in Angst. Tote können nicht mehr hoffen. Wer am Leben bleibt, kann - wenn er es schafft - noch für die Toten hoffen: dass der Tod nicht das Ende ist. Er ist es aber für dieses Leben. Für unsere Augen, Ohren, Herzen.<br /><br />Andere Worte kamen mir in den vergangenen Tagen in den Sinn, als das Vorhaben der 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr aufkam:<br />Ich meine, dass Deutschland nie wieder militärisch so aufgestellt sein darf, dass es von anderen als Bedrohung wahrgenommen werden kann. Die Bundeswehr sollte nur so ausgestattet sein dürfen, dass sie fähig ist, bei humanitären Einsätzen zu unterstützen und zu helfen und auszubilden - und sich selbst zu schützen.<br />Deutschland muss wehrlos sein. Verletzlich. Verwundbar. Es muss im Fall der Fälle auf die Hilfe anderer angewiesen sein. So kann seine Schwäche zur Stärke werden, um der Weltgemeinschaft zu dienen: mit diplomatischen Mitteln, als Vermittler in Konflikten, als Mahner vor dem Hintergrund der eigenen Geschichte, als Fürsprecher von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. <br /><br />Das aber in diesen Tagen zu denken oder gar zu sagen, ist unpopulär. Wirkt irrational. Klingt nach weichgespülter Friedensrhetorik. Gut genug für Zeiten ohne Bedrohungen. Aber jetzt ist alles anders. "Zeitenwende". Wer so denkt, ist aus der Zeit gefallen, verschließt die Augen vor der Realität: Die Welt ist so, dass jeder Waffen braucht. <br />Und überhaupt: Sind obige Gedanken nicht auch nur eine Spielart von "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen"?<br /><br />Ich weiß es doch auch nicht.<br /><br />Aber mir klingen auch Bibelworte im Ohr, im Geist, dringen ins Herz:<br /><i>Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.</i> (Mt 5,9)<br /><i>Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.</i> (Mt 5,39)<br /><i>Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinde seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.</i> (Mt 5,44f.)<br /><i>Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.</i> (Mt 10,16a)<br /><i>Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können (Mt 10,28a)<br />Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.</i> (Mt 26,47)<br /><br />Politik mit der Bergpredigt?<br />Behalten jetzt diejenigen Recht, die sagen: "Das ist nicht möglich"?</p><p></p>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-32283400742372851642022-02-27T22:20:00.009+01:002022-02-27T22:25:33.793+01:00Schuldbekenntnis angesichts des Kriegs in der Ukraine<p></p><div><div dir="auto"><div class="ecm0bbzt hv4rvrfc dati1w0a e5nlhep0" data-ad-comet-preview="message" data-ad-preview="message" id="jsc_c_g9"><div class="j83agx80 cbu4d94t ew0dbk1b irj2b8pg"><div class="qzhwtbm6 knvmm38d"><span class="d2edcug0 hpfvmrgz qv66sw1b c1et5uql lr9zc1uh a8c37x1j fe6kdd0r mau55g9w c8b282yb keod5gw0 nxhoafnm aigsh9s9 d3f4x2em iv3no6db jq4qci2q a3bd9o3v b1v8xokw oo9gr5id hzawbc8m" dir="auto"><div class="kvgmc6g5 cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;">Gott, wir sind schuldig vor dir geworden. </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig als solche, die für deine ganze Menschheit stehen.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Und schuldig ganz individuell.</div><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Gott, wir handeln nicht nach deinen Geboten.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;">Wir missachten deinen Willen.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Denn „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Und doch führen wir Menschen Krieg.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Und das zieht so viel andere Schuld nach sich.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig sind wir,</div><div dir="auto" style="text-align: start;">uns Horrorszenarien auszumalen, die alles noch schlimmer machen, als es eh schon ist, von Weltkrieg und Atomkrieg.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig, uns von Schlagzeilen mit diesen Begriffen besonders ansprechen zu lassen und sie fast begierig anzuklicken, die Zeilen zu lesen.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig sind wir, uns hier um uns selbst zu sorgen, </div><div dir="auto" style="text-align: start;">welche Belastungen auf uns zukommen mögen</div><div dir="auto" style="text-align: start;">an höheren Energiepreisen</div><div dir="auto" style="text-align: start;">und wie unser gutes Leben davon wohl eingeschränkt sein wird.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig sind wir, Zahlen und Statistiken und Karten und Truppenbewegungen zu verfolgen und zu vergleichen, als wäre es ein großes Stratego-Spiel.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig sind wir, </div><div dir="auto" style="text-align: start;">der Faszination des Schrecklichen zu unterliegen.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig auch der Heldenverehrung - mit klopfendem Herzen die Videobotschaften des ukrainischen Präsidenten zu verfolgen oder die Meldungen von hartnäckigem Widerstand unter Einsatz des eigenen Lebens.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig sind wir, mit dem Gedanken zu spielen, ob ein Tyrannenmord schon gerechtfertigt wäre und helfen könnte.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">Schuldig sind wir, Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet zu unterstützen und so noch mehr Öl ins Feuer zu gießen – und schuldig wären wir gewesen, es nicht zu tun und so den Angegriffenen nicht Hilfe zur Verteidigung zu leisten. Das Teuflische des Krieges: Niemand bleibt ohne Schuld.</div></div><div class="cxmmr5t8 oygrvhab hcukyx3x c1et5uql o9v6fnle ii04i59q"><div dir="auto" style="text-align: start;"> </div><div dir="auto" style="text-align: start;">So groß ist unsere Schuld.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Dir bekennen wir sie.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Erbarme dich unser.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Gib uns ein neues Herz und einen neuen Geist,</div><div dir="auto" style="text-align: start;">damit wir suchen, was dem Frieden dient.</div><div dir="auto" style="text-align: start;">Amen.</div></div></span></div></div></div></div></div><span aria-label="Sieh dir an, wer darauf reagiert hat" class="du4w35lb" role="toolbar"><span class="bp9cbjyn j83agx80 b3onmgus" id="jsc_c_gc"><span class="np69z8it et4y5ytx j7g94pet b74d5cxt qw6c0r16 kb8x4rkr ed597pkb omcyoz59 goun2846 ccm00jje s44p3ltw mk2mc5f4 qxh1up0x qtyiw8t4 tpcyxxvw k0bpgpbk hm271qws rl04r1d5 l9j0dhe7 ov9facns kavbgo14"><span class="t0qjyqq4 jos75b7i j6sty90h kv0toi1t q9uorilb hm271qws ov9facns"><span class="tojvnm2t a6sixzi8 abs2jz4q a8s20v7p t1p8iaqh k5wvi7nf q3lfd5jv pk4s997a bipmatt0 cebpdrjk qowsmv63 owwhemhu dp1hu0rb dhp61c6y iyyx5f41"></span></span></span></span></span>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-41704844406036148872020-09-14T23:09:00.002+02:002020-09-14T23:10:55.614+02:00Neben Zachäus auf dem Ast - Bis nach Moria schauen<p><i> Predigt im Gottesdienst am 14. Sonntag nach Trinitatis, 13.09.2020, in der Prot. Kirche Altrip</i></p><p>
</p><h4 align="left" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Predigttext: Lk 19, 1-10</span></h4>
<p><span class="Betont"><span style="font-family: Vollkorn;">Und er ging nach
Jericho hinein und zog hindurch.</span></span><span style="font-family: Vollkorn;">
<b><span style="font-family: Vollkorn;">2</span></b> <span class="Betont">Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer
der Zöllner und war reich.</span> <b><span style="font-family: Vollkorn;">3</span></b>
<span class="Betont">Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es
nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt.</span> <b><span style="font-family: Vollkorn;">4</span></b> <span class="Betont">Und er lief
voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er
durchkommen.</span> <b><span style="font-family: Vollkorn;">5</span></b>
<span class="Betont">Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu
ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus
einkehren.</span> <b><span style="font-family: Vollkorn;">6</span></b> <span class="Betont">Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.</span><br />
<b><span style="font-family: Vollkorn;">7</span></b> <span class="Betont">Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder
ist er eingekehrt.</span> <b><span style="font-family: Vollkorn;">8</span></b>
<span class="Betont">Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die
Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen
habe, so gebe ich es vierfach zurück.</span> <b><span style="font-family: Vollkorn;">9</span></b> <span class="Betont">Jesus aber sprach zu ihm: Heute
ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams Sohn.</span> <b><span style="font-family: Vollkorn;">10</span></b> <span class="Betont">Denn der
Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.</span></span></p>
<h4><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Predigt</span><a href="#_ftn1" name="_ftnref1" style="mso-footnote-id: ftn1;" title=""><span class="Funotenanker"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic;"><span style="mso-special-character: footnote;"><span class="Funotenanker"><b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: Vollkorn; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-language: AR-SA; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">[1]</span></b></span></span></span></span></a><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></h4>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Liebe Gemeinde!</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Das ist jetzt schon ein bisschen paradox:</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Ich klettere auf die Kanzel, um besser gesehen und
gehört zu werden, wenn ich rede – rede von einem, der auf einen Baum geklettert
ist, um besser sehen und hören zu können: denjenigen, der da in die Stadt
kommt, von dem alle reden, und der zu den Menschen redet wie sonst noch keiner.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Aber so sind wir es gewöhnt: </span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Wer etwas zu sagen hat, der steigt hinauf – auf
eine Kanzel, eine Bühne; der tritt nach vorne – an ein Redepult; der sitzt
vorne, am Kopfende.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Bei Jesus ist das oft anders. Gut, zur Bergpredigt
ist er auch ein bisschen höher hinaufgestiegen, um zu den vielen sprechen zu
können. Und ein anderes Mal heißt es, er sei in ein Boot gestiegen und ein
kleines Stück hinausgefahren, um von dort zu den Menschen am Ufer zu sprechen.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Aber meistens, so kommt es mir vor, ist er doch
mitten unter den Menschen, umringt von ihnen, sobald er irgendwo hinkommt.
Denkt an die Geschichte mit dem Gelähmten, den seine Freunde durchs Dach
herablassen zu Jesus, weil das Häuschen so voller Leute ist, dass sie nicht
mehr durch die Tür kamen.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Und hier kommt Jesus nach Jericho, und gleich
umgibt ihn eine Menge, so dass jemand von kleinerer Gestalt wie Zachäus keine
Chance hat, auch nur einen Blick auf ihn zu erhaschen.<span></span></span></p><a name='more'></a><p></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Abgesehen davon hatte diese Menge wahrscheinlich
ohnehin keine große Lust, diesen Zachäus etwas sehen zu lassen. Zachäus, ein Oberer der Zöllner, ein Reicher.</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"> Reich durch seine Kollaboration mit der römischen
Besatzungsmacht. Für sie nimmt er Zölle und Steuern ein und
wirtschaftet dabei ordentlich in die eigene Tasche. <br /></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Das mag ein Teufelskreis sein, schicksalhaft aus Sicht des Zachäus,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />etwas, woran er nichts ändern kann. <br />Es ist das, womit er seinen Lebensunterhalt
verdient.</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />Er hat sich seine Position erarbeitet,<br />aber er wird dafür verachtet und abgelehnt.</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />Also nimmt er wenigstens das Geld, immer etwas
mehr als nötig, zum Ausgleich, um sich sein gutes Leben zu sichern,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />wenn er denn schon keine Freunde hat, ja, als Sünder angesehen wird; </span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />einer, der Schuld auf sich lädt durch das, was er tut: <br /></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">andere betrügen und schröpfen, auf ihre Kosten leben.</span>
</p><p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Damit<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>hat
er sich vielleicht abgefunden;<br />
dass es so ist.<br />
Was soll er schon machen?</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Aber eine gewisse Neugier auf das, was um ihn
herum geschieht, hat er sich doch erhalten,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />hat auch gehört von diesem Jesus,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />und dass er das Leben von Menschen verändert hat,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />ihre Sichtweise auf das Leben,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />ihre Beziehung zu Gott. <br />Männer und Frauen ziehen mit diesem Jesus,<br />
die dafür alles andere hinter sich gelassen haben.<br />
Raus aus dem Trott,<br />
dem Teufelskreis,<br />
dem „Was soll ich schon machen?“</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Zachäus will sehen und hören, was dran ist an
diesem Jesus.<br />
Er rechnet eigentlich nicht mit irgendeiner Konsequenz für sich selbst; dazu
ist er zu sehr in seiner üblichen Vorstellungswelt gefangen – und zu sehr
geprägt vom Gefühl der Ablehnung durch alle anderen.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Aber er will zumindest als distanzierter
Beobachter dabei sein. Seine Motivation beschreibt der Bibeltext lapidar und
nüchtern: Er begehrte Jesus zu sehen, „wer er wäre“. <i style="mso-bidi-font-style: normal;">Was ist das denn wohl für einer?</i> - Das war einfach das, was er
wissen wollte.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Und so klettert er auf diesen Maulbeerbaum.</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"> Das aber bringt es mit sich, dass nicht nur<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>er selbst einen besseren Überblick bekommt
und Jesus gut sehen kann, sondern dass Jesus selbst auch auf Zachäus aufmerksam wird und ihn sehen kann.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Um Jesus herum werden sie geflüstert und gelästert
haben:<br />
Guck mal, der Zachäus, der Gernegroß. Muss auf den Baum klettern, damit er was
sehen kann. Geschieht ihm recht. Knöpft allen das Geld ab. Was braucht der noch
zu Jesus zu kommen. </span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Klettern wir mit Zachäus auf den
Maulbeerbaum.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />Klettern wir hinauf, wir Kleinen, Kleine im
Glauben.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />Klettern wir hinauf, wir, die wir so oft sagen
oder denken: Was kann ich schon tun? Was soll ich denn schon machen?</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />Klettern wir mit Zachäus auf den Baum,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />um den Überblick zu bekommen.</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />Um nach Jesus Ausschau zu halten.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span>
</p><p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Dein Blick auf Jesus ist doch so oft verstellt.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"> <br />Wenn du hinaufsteigst, um den Überblick zu
bekommen, <br />hinauf-hinaus aus dem Alltagstrott, <br />aus dem, was du glaubst tun zu müssen, <br />
woraus du meinst nicht entrinnen zu können, <br />dann siehst du ihn und hörst ihn, <br />und dein Blick wird weit</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"> <br />über deinen Tellerrand hinaus.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span>
</p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Wenn du hinaufsteigst<br />
und sich dein Blick weitet auf Jesus</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">,<br />dann auch noch auf viel mehr:</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span>
</p><p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Wir
sitzen neben Zachäus auf dem Ast,<br />
halten Ausschau nach Jesus,<br />
</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">und wir
sehen…</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">… bis nach Berlin,<br />
wo Rechtsextreme mit Reichsflaggen die Demo gegen die Corona-Maßnahmen kapern,
ihre Symbole in den Vordergrund drängen</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />und diejenigen mit Regenbogen/Peace-Fahnen daneben
gehen, als wäre nichts, als passe das irgendwie zusammen, eine demokratische
und eine rechte Gesinnung.</span>
</p><p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Du kannst ja Verständnis haben, </span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><br />dass Menschen auf die Straße gehen, denen das Wasser bis zum <span style="mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Hals steht, <br />Menschen, die in Kurzarbeit sind und nicht wissen, ob sie morgen ihre Arbeit
verlieren,<br />
Menschen, die es so sehr vermissen, dass sie wieder einander begegnen können,
ohne Abstand, ohne Maske, ohne den Geruch von Desinfektionsmittel.<br />
Du kannst ja vielleicht Verständnis haben, dass die all den Einschränkungen,
die das Virus mit sich gebracht haben, widersprechen, weil sie Angst haben,
ihrer Freiheitsrechte beraubt zu sein.<br />
Aber kein Verständnis kann es doch geben, dass sie sich gemein machen mit
denen, die die Freiheit und die Grundrechte eigentlich gar nicht wollen, die
Fahnen und Überzeugungen mit sich führen aus anderen Zeiten und Wirklichkeiten,
die wir für längst vergangen angesehen haben.</span></span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Wir
sitzen neben Zachäus auf dem Ast,<br />
halten Ausschau nach Jesus,<br />
</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">und wir
sehen…</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">…
bis zum Flüchtlingslager in Moria auf der Insel Lesbos.<br />Das
größte in Europa.<br />
Und uns stehen die Flammen vor Augen, die das Lager in der Nacht vom 8./9.
September zerstört haben. <br />Den
schutz- und asylsuchenden Menschen ist in dieser Nacht alles genommen worden.
Viel zu lange schon hatten viel zu viele die Augen verschlossen vor den katastrophalen
Bedingungen, unter denen Menschen dort leben müssen. <br />Zachäus
will am Ende das Vierfache zurückgeben an die Betrogenen. In Moria leben mehr
als viermal so viele Menschen, als wofür es ursprünglich ausgelegt war.</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;"> Darunter
4000 Kinder und Jugendliche. Davon sollen jetzt 400 nach Europa kommen dürfen.
Ein Viertel davon nach Deutschland, und unser Bundesinnenminister preist das
als ein „konkretes Beispiel praktizierter Nächstenliebe“. Der blanke Hohn. Eher
ist es ein konkretes Beispiel kollektiven Versagens der EU. Kommunen
und Bundesländer haben angesichts der Lage in Moria schon seit Monaten
Bereitschaft zur Aufnahme gezeigt.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Wir
sitzen neben Zachäus auf dem Ast,<br />
halten Ausschau nach Jesus,<br />
</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">und wir
sehen…</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;"><br />…
bis zu den Waldbränden in Kalifornien<br />…
bis zum Amazonasgebiet in Brasilien, wo der Regenwald dieses Jahr so schnell
abgeholzt wurde wie noch nie.</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Wir
sitzen neben Zachäus auf dem Ast,<br />halten Ausschau nach Jesus,</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"> <br />und wir
sehen…</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">…
bis in die Sahelländer Burkina Faso, Mali und Niger. <br />
Von Januar bis Juli dieses Jahres sind dort 85 Attacken auf Schulen,
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal verübt worden. Angreifer sind
bewaffnete Gruppen, die Schulgebäude niederbrennen und Personal, Kindern und
Jugendlichen mit Entführung oder Ermordung drohen. Dutzende Schulen werden als
Kasernen von Rebellengruppen und Regierungsarmeen zweckentfremdet.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Wir
sitzen neben Zachäus auf dem Ast,<br />
halten Ausschau nach Jesus,<br />
</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">und wir
sehen…</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">…
bis zu den Menschen in Belarus, die seit Wochen mit friedlichen Protesten auf
die Straße gehen. Mit brutaler Gewalt werden sie angegriffen, eingesperrt und
sollen mundtot gemacht werden. <br /></span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Unzählige
Menschen auf der Welt kämpfen gegen Diktaturen, korrupte Regierungen oder
tyrannische Machthaber.<br />Am
15. September ist der Internationale Tag der Demokratie. Die Vereinten Nationen
haben 2008 diesen Tag dazu erklärt, um auf das Recht auf freie und unabhängige
Wahlen hinzuweisen und damit Einfluss auf die politischen Geschicke des eigenen
Landes zu nehmen. </span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">So
sitzen wir, du und ich, neben Zachäus auf dem Ast<br />
und halten Ausschau nach Jesus…</span><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">…
und dann will Jesus bei dir, bei mir zu Hause einkehren!<br />
An deinem Tisch sitzen,<br />
mit dir essen,<br />sich
mit dir unterhalten<br />über
dein Leben und über Gott und die Welt.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Ist
dann nicht die Frage, <br />
wie du vor diesem Gast erscheinen willst?</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Er
verlangt gar nichts von dir.<br />
Er stellt Zachäus keine Bedingung: Wenn du dies oder jenes tust, dann komme ich
zu dir.<br />
Nein: Er kommt einfach. Lädt sich ein. Wird dein Gast sein.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Und
auf einmal ist es eher das: wie du dich selbst siehst,<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><br />
wie du mit dir selber klarkommst, <br />
mit deiner Haltung, deiner Einstellung zum Leben, <br />
zu Gut und Böse, <br />
zu denen, die dir nahestehen – und denen, die weit weg und fremd für dich sind.</span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Jesus
stellt dir keine Bedingung dafür, dass er zu dir kommt, <br />
dir seine Wertschätzung erweist <br />
als Mensch, als Geschöpf, als Kind Gottes.<br />
Er fragt nicht, ob du das verdienst.<br />
Aber die Liebe, die dir durch ihn widerfährt<br />
<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>– Du bist Gottes geliebtes Kind – <br />
diese Liebe lässt dich selbst fragen, womit du sie verdienst.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Wenn Jesus sich zu dir einlädt, <br />
dann wirst du dich selbst vor die Entscheidung stellen,<br />
mit wem du dich gemein machst.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Die Begegnung von Jesus und Zachäus kann uns helfen,<br />
eine Entscheidung zu treffen.<br />
<i>Der Menschensohn ist gekommen,<br />
um die Verlorenen zu suchen und zu retten.</i></span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Wir müssen entscheiden,<br />
mit wem wir uns gemein machen,<br />
aber Jesus nimmt uns die Entscheidung nicht ab,<br />
damals den Leuten nicht, die spotteten<br />
und mit dem Finger auf ihn zeigten,<br />
und heute nicht,<br />
wenn wir gefragt sind, wo wir,<br />
ja viel mehr noch: bei wem wir stehen,<br />
mit wem wir gehen,<br />
mit wem wir uns gemein machen.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><i><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Der Menschensohn ist gekommen,<br />
um die Verlorenen zu suchen und zu retten.</span></i><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt;">Für die Freiheit,<br />
in einer Welt,<br />
die nach Gott fragt und die uns braucht,<br />
hier und jetzt.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p align="left" class="MsoNormal" style="mso-vertical-align-alt: auto; punctuation-wrap: simple; text-align: left;"><span style="font-family: Vollkorn; mso-bidi-font-size: 12.0pt; mso-bidi-font-style: italic; mso-bidi-font-weight: bold;">Amen.</span><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="mso-bidi-font-size: 12.0pt;"></span></p>
<div style="mso-element: footnote-list;"><br clear="all" />
<hr align="left" size="1" width="33%" />
<div id="ftn1" style="mso-element: footnote;">
<p align="left" class="Funote" style="text-align: left;"><a href="#_ftnref1" name="_ftn1" style="mso-footnote-id: ftn1;" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt;"><span style="mso-special-character: footnote;"><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; mso-ansi-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;">[1]</span></span></span></span></span></a><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt;"> </span></span><span style="font-size: 10pt;">Quellenangaben: Zwei Predigtpassagen habe ich
übernommen von Christof Vetter 2020, </span><a href="https://www.facebook.com/groups/537248289643852/permalink/3314335751935078/"><span class="Internetlink"><span style="font-size: 10pt;">https://www.facebook.com/groups/537248289643852/permalink/3314335751935078/</span></span></a><span class="Internetlink"><span style="font-size: 10pt;">.</span></span><span style="font-size: 10pt;"> Für die Informationen zu Moria, der Situation im
Sahel sowie in Belarus habe ich auf ein Fürbittengebet von Brot für die Welt
zurückgegriffen: </span><a href="https://www.brot-fuer-die-welt.de/gemeinden/fuerbitte/2020-bitte-um-gerechtigkeit-und-frieden-weltweit/"><span style="font-size: 10pt;">https://www.brot-fuer-die-welt.de/gemeinden/fuerbitte/2020-bitte-um-gerechtigkeit-und-frieden-weltweit/</span></a><span style="font-size: 10pt;"> </span></p>
</div>
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<![endif]--></p><p><br /></p>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-63529740556033372802020-04-26T11:17:00.003+02:002023-02-20T11:32:29.441+01:00Struktur durch Rituale in KrisenzeitenGedanken aus einer meiner <a href="https://telefonandachten.blogspot.com/2020/04/24-april-2020-struktur-durch-rituale.html" target="_blank">Telefonandachten </a>in den vergangenen Tagen:<br />
<br />
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<br />
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<br />
Das Läuten der Kirchenglocken zu bestimmten Tageszeiten, das Tisch- oder Abendgebet, der Gottesdienstbesuch, die Abendmahlsfeier, Taufen, Trauungen, Trauerfeiern – auch das sind Rituale: Glaubensrituale. Im Unterschied zu den Alltagsritualen verweisen sie nicht nur auf mich selbst und diejenigen, die mir nahe stehen, sondern auf etwas Höheres, womit ein tieferer Sinn unseres Daseins verbunden ist. Sie helfen, mich auf Gott zu besinnen, darauf, dass mein Leben sich nicht mir selbst verdankt, dass es ein Geschenk ist, dass ich gewollt und angenommen bin, dass ich mich nicht selbst erlösen kann, und dass ich hoffen darf über dieses Leben hinaus.<br />
<br />
Gemeinsam ist beiden Ritualformen: Sie helfen, Struktur zu geben: den Tagen und Wochen, dem Jahr, dem ganzen Leben. Für viele dieser Rituale sind die Zeiten und Orte von außen vorgegeben, so dass wir uns danach richten können. Andere haben wir über Jahre hin eingeübt, sie sind zur Gewohnheit geworden.<br />
<br />
Nun ist wegen der Kontaktsperre und den sonstigen Beschränkungen des öffentlichen Lebens vieles davon weggebrochen. Die Tage drohen strukturlos zu werden, ein Einheitsbrei, ohne Rhythmisierung, ihre Ecken und Enden fransen sozusagen aus. Das ist vor allem für alleinstehende Menschen schwierig, auch für Menschen, die keine Arbeit haben oder ihr derzeit nicht nachkommen können oder dürfen.<br />
<br />
In vielen Familien äußert es sich anders: Die Kombination, zu Hause für den Schulunterricht der Kinder sorgen und zugleich den eigenen beruflichen Verpflichtungen im Homeoffice nachkommen zu müssen, überdeckt alles so weit, dass auch dabei gewohnte Rituale auf der Strecke bleiben.<br />
<br />
In der gegenwärtigen Situation mag es deshalb hilfreich, wenn nicht gar notwendig sein, sich über seine eigenen ritualisierten Abläufe Gedanken zu machen und sie bewusst zu gestalten: die Alltags- und die Glaubensrituale: Wo und wie sollen sie jetzt Platz haben in meinem Leben? Und sich dann diese Ritualtermine mit sich selbst in den Kalender eintragen – und sich wirklich jeden Tag daran erinnern lassen, vielleicht den Wecker dafür stellen. Das sind kleine Tricks, die helfen können.<br />
<br />
Der Apostel Paulus schreibt: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5, 17) – Dass wir diese Tage als Chance zur Erneuerung erfahren, im persönlichen Leben wie auch gesellschaftlich, das wünsche ich uns allen.Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-83873891367638902452020-03-26T16:41:00.001+01:002020-03-26T17:49:54.242+01:00Telefonandacht: Der ferne Nächste<div class="_5pbx userContent _3576" data-ft="{"tn":"K"}" data-testid="post_message" id="js_nzb">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8EG-lLsmsJ8vXkW33wIswZNtynr6jBoG0lFeJDfhGILu8Z-4hR8caHUdxP_4syQ-JhZ4gOWKv-UDEDoe1PH8SrLfLmXjMTXR0DaREEy8fX9JYmADfYaedWerq0O0DDNvlNA6jXJtwkezb/s1600/Telefonandacht.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="1080" data-original-width="1080" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8EG-lLsmsJ8vXkW33wIswZNtynr6jBoG0lFeJDfhGILu8Z-4hR8caHUdxP_4syQ-JhZ4gOWKv-UDEDoe1PH8SrLfLmXjMTXR0DaREEy8fX9JYmADfYaedWerq0O0DDNvlNA6jXJtwkezb/s320/Telefonandacht.jpg" width="320" /></a></div>
Meine
erste Telefonandacht ist ... "on line".<br />
<br />
Bitte verbreitet die Nummer <b>0 62 36 / 48 929 78</b> vor
allem unter Menschen, die keinen Computer haben oder keinen Internetzugang benutzen können.<br />
<br />
Ich weiß noch nicht, wie regelmäßig ich es
schaffe, eine neue Telefonandacht zu erstellen. Mindestens 2x die Woche
(Mi + So) plane ich vorläufig. <br />
<br />
Rückmeldungen sehr willkommen!<br />
Pfarrer Alexander Ebel<br />
<br />
Hier im Blog ist die Andacht nun auch - und natürlich in besserer Audioqualität zu hören: <a href="https://archive.org/download/20200324telefonandachtderfernenaechste/2020_03_24_Telefonandacht_DerferneNaechste.mp3" target="_blank">"Der ferne Nächste"</a> </div>
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Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-77600400380766982112020-03-09T20:04:00.000+01:002020-03-09T20:19:55.179+01:00Ich seh dich - Du und ich ein Selfie Gottes<a href="https://1.bp.blogspot.com/-1RzXj_uhFKg/XmaQ5Zfb40I/AAAAAAAALrg/iPGn-UQ3c2cexLHGXtMQRON5NoDCL1_MACLcBGAsYHQ/s1600/2020_03_08_MITTENDRIN.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1132" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-1RzXj_uhFKg/XmaQ5Zfb40I/AAAAAAAALrg/iPGn-UQ3c2cexLHGXtMQRON5NoDCL1_MACLcBGAsYHQ/s320/2020_03_08_MITTENDRIN.jpg" width="226" /></a><i>Kurzpredigt im MITTENDRIN-Gottesdienst am 8.3.2020 in der Prot. Kirche Altrip</i><br />
<br />
Ich seh' dich.<br />
Wer sagt das zu wem?<br />
Ein Mensch zum anderen Menschen.<br />
Ein Mensch zu Gott.<br />
Gott zum Menschen.<br />
Ich seh dich.<br />
<br />
Du siehst mich.<br />
Das war vor drei Jahren die Losung für den Ökumenischen Kirchentag.<br />
Und auch das hatte zumindest diese Zweiseitigkeit.<br />
Du, Mensch, siehst mich.<br />
Du, Gott, siehst mich.<br />
<br />
Du bist ein Gott, der mich sieht, ansieht.<br />
Hagar sagt diesen Satz, eine Frau im Alten Testament.<br />
Sie ist die Magd von Abram und seiner Frau Sarai.<br />
Und Sarai würdigt sie herab.<br />
Demütigt sie.<br />
Sie hat kein Ansehen.<br />
Und sie flieht in die Wüste, schwanger, mittellos, unbeachtet.<br />
Und dort erfährt sie Gottes Nähe.<br />
Er sieht sie und spricht zu ihr.<br />
Verspricht ihr eine Zukunft: dass der Sohn, den sie in sich trägt, sich behaupten wird.<br />
Dass ihre Nachkommen so zahlreich werden, dass sie unzählbar sind.<br />
Hagar staunt: Du bist ein Gott, der mich ansieht.<br />
Und das Ansehen richtet sie auf, gibt ihr neuen Mut.<br />
Sie kann zurückkehren, sich der unzumutbaren Situation stellen.<br />
Denn Ansehen ist Lebensnahrung.<br />
Angesehenwerden ist Grundnahrungsmittel für die Seele.<br />
Wer übersehen wird, <br />
an wem immmer vorbeigesehen wird,<br />
der verdorrt, verhungert innerlich.<br />
<br />
<a name='more'></a><br /><br />
Bist du mal übersehen worden?<br />
Wie hat sich das angefühlt?<br />
Werde ich angesehen, gewinne ich Ansehen.<br />
Werde ich angesehen, werde ich Person, bin ich etwas, von Bedeutung, existent.<br />
Werde ich nicht angesehen, existiere ich nicht.<br />
Ansehen heißt Zuwendung.<br />
Das muss nicht mit Augen geschehen, das ist nicht entscheidend.<br />
Ich werde erkannt, beachtet.<br />
<br />
Ansehen schätzt Menschen und Dinge wert,<br />
sagt: Es ist gut, dass du da bist, dass es dich gibt.<br />
Schon in der Schöpfungsgeschichte ist das so.<br />
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte,<br />
und siehe: Es war sehr gut!<br />
Wahrnehmen gehört dazu, nicht nur machen.<br />
Oder mit verschlossenen Augen durch die Welt gehen.<br />
Mach die Augen auf und dein Herz weit!<br />
Du kannst das, weil du selbst angesehen bist.<br />
<br />
Also: Sieh den Menschen hinter der Rolle, die er spielt.<br />
Sieh den Menschen hinter der Not, die ihn zu überdecken droht.<br />
Sieh den Menschen hinter der Fassade, die er errichtet hat, weil er zu viele schlechte Erfahrungen mit scheelen Blicken gemacht hat.<br />
<br />
Ich habe mal den Spruch gelesen:<br />
"Jeder, den du triffst, kämpft einen Kampf, von dem du nichts weißt.<br />
Sei gütig. Immer."<br />
<br />
Als Jesus einmal gefragt wird, ob man dem römischen Kaiser Steuern zahlen soll,<br />
lässt er sich eine Münze zeigen und fragt: <br />
Wessen Bild ist darauf zu sehen?<br />
Die Antwort: Das Bild des Kaisers.<br />
Jesus: Dann gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.<br />
In die Münze ist das Bild des Kaisers eingeprägt.<br />
Wo ist das Bild Gottes eingeprägt?<br />
<br />
"Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau." (Gen 1, 27)<br />
Ebenbilder Gottes.<br />
Oder, für heute gesagt:<br />
Wir sind Selfies Gottes.<br />
Stell dir vor: Du folgst Gott auf Instagram.<br />
Er postet Selfies von sich, am laufenden Band.<br />
Was zeigen sie?<br />
Die Menschen hier um dich herum,<br />
draußen auf der Straße, beim Bäcker, beim Arzt, in der Apotheke, beim Friseur.<br />
Männer und Frauen, heute vor allem Frauen, am Weltfrauentag.<br />
Selfies von Gott: <br />
Sie zeigen auch die Menschen an Grenzübergängen,<br />
Menschen auf Booten.<br />
Menschen mit 5-Gänge-Menü vor sich, andere mit einem Schälchen Reis.<br />
Sie zeigen leider auch die Machtbesessenen, die Mobber, die Diskriminierer, die Folterer:<br />
Eher Zerrbilder als Ebenbilder Gottes - <br />
obwohl sie das doch sind.<br />
Das andere haben sie aus sich gemacht;<br />
aus sich machen lassen.<br />
Wie wurden sie wohl angesehen,<br />
dass sie ihr Ansehen jetzt so missbrauchen?<br />
<br />
Du siehst die Selfies Gottes<br />
Jeden Tag<br />
in der Zeitung, im Fernsehen, im Internet,<br />
zu Hause, in der Schule, auf der Arbeit, auf dem Bau, im Großraumbüro,<br />
am Pflegebett, im Pflegebett.<br />
Selfies Gottes.<br />
Und du siehst ein Selfie Gottes: Wenn du in den Spiegel schaust.<br />
<br />
Selfies Gottes.<br />
Jeden Tag, hundertfach, vielfältig.<br />
Stell dir vor, dass du sie nicht einfach vorbeiscrollst,<br />
sondern zumindest "Gefällt mir" klickst, bei jedem Einzelnen, egal, wie es aussieht, in welcher Situation, in welcher Lebenslage.<br />
Das Herzchen anklicken als Zeichen <br />
für Dankbarkeit und Mit-Freude bei Schönem,<br />
als Zeichen für Solidarität und Mit-Leiden bei Traurigem, Schmerzlichem.<br />
Dass du Anteil nimmst.<br />
Und stell dir vor, dass du hier und da einen hilfreichen, wertschätzenden Kommentar übrig hast - Love Speech statt Hate Speech. <br />
Und stell dir vor, du machst das im Hier und Jetzt, im echten Leben.<br />
<br />
Du selbst und jeder Mensch um dich herum ein Selfie Gottes,<br />
dem es mal gut geht und mal schlecht,<br />
der mal arm ist und mal reich,<br />
mal rot, mal gelb, mal weiß, mal schwarz,<br />
der mal Kind ist und mal groß,<br />
der mal Mann ist und mal Frau.<br />
Und all das ist ein und dasselbe Profil,<br />
und das heißt: Gottes Welt, Gottes Schöpfung.<br />
Wie sollte ein Selfie, ein Ebenbild sich über das andere erheben und sagen: Ich bin besser als du, ich zähle mehr?<br />
Sie zählen alle.<br />
Wir zählen alle.<br />
Ein Panoptikum, wörtlich: All-Sehendes, eine Gesamtschau des Einen,<br />
von dem wir herkommen.<br />
Und Gott sah an alle, die er gemacht hatte, und siehe: Sie waren sehr gut.<br />
<br />
Du bist ein Gott, der mich ansieht.<br />
Du siehst mich.<br />
Und ich seh dich.<br />
Und dich. Und dich.<br />
Amen.Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-89987956064558698772019-11-18T17:13:00.000+01:002020-03-09T20:20:18.441+01:00Zur Freiheit hat uns Christus befreit! - Ein Slam-Predigt-Versuch<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="344" src="https://www.youtube.com/embed/KSxrJGsjYRc" width="459"></iframe><br /></div>
<br />
<i>Am 16.11.2019 haben wir in Altrip den ersten "MidLife"-Gottesdienst
gefeiert - ein Format für Themen mitten aus dem Leben, entwickelt durch
ganz unterschiedliche Elemente wie Spielszenen, Texte, Medien,
kommunikative Einheiten und Aktionen. Aus einer spontanen Laune heraus
habe ich meinen Beitrag zum Thema "Freiheit" in eine Slam-Predigt-artige
Form gefasst - mein erster Versuch dieser Art. Leider konnte ich wegen
einer kurzfristigen Erkrankung im Gottesdienst nicht persönlich
mitwirken. Aber zumindest eine Videobotschaft habe ich noch beisteuern
können.</i><br />
<br />
Zur Freiheit hat uns Christus befreit! (Gal 5, 2)<br />
Ja, der Paulus weiß Bescheid<br />
Glaubt er und sagt’s den Christen in Galatien<br />
mit einem Brief, sonst wär’s zu weit. <br />
<br />
Zur Freiheit hat uns Christus befreit! <br />
Schreibt er<br />
und noch mehr<br />
vom Joch der Knechtschaft<br />
das einem keiner mehr auflegen soll <br />
das Joch voll Regeln voll<br />
Maßstäben und Normen<br />
die dich zu formen<br />
versuchen<br />
mit denen du dich zu formen<br />
versuchst<br />
um gerecht zu sein<br />
und gut <br />
Ich tu doch dies <br />
Ich tu doch jenes<br />
Ich bin doch o.k.,<br />
Gott? Oder nee? <br />
<br />
<a name='more'></a><br /><br />
Zur Freiheit hat uns Christus befreit! <br />
Und das ist was anderes, als all diese Leit-<br />
bilder und Leitfiguren in der heutigen Zeit<br />
die nur Stress verursachen und Leid<br />
Erfolg muss es sein<br />
Prestige find’st du fein<br />
Willst einflussreich sein<br />
Doch zur Freiheit hat uns Christus befreit<br />
nicht zur Selbstgefälligkeit <br />
Sie ist die grausamste Norm<br />
dir selbst stets gefallen zu müssen<br />
immer ne Lösung zu wissen<br />
Aber bist du denn immer in Form? <br />
<br />
Du bist dann als Pfarrer doch frei<br />
sagte vor Jahren jemand nebenbei<br />
Du bist dann doch frei<br />
den Tag einzuteilen nach deinem Belieben<br />
und heute denk‘ ich: Ja, ich bin frei, <br />
frei zu entscheiden, in welcher Rei-<br />
henfolge ich den Tag mir voll schiebe. <br />
<br />
Froh zu sein bedarf es wenig – <br />
Frei! zu sein bedarf es wenig<br />
Und wer frei ist, ist ein König <br />
Wenig bedarf es, um frei zu sein <br />
Zu viel haben wir im Kopf und daheim<br />
Zu viel an Sachen <br />
und was wir machen <br />
müssen<br />
machen zu müssen meinen <br />
<br />
Zu viel zu haben und zu sorgen ist Last <br />
Wär’s nicht gut, sich frei zu machen von Ballast? <br />
Wie in dem Lied von Silbermond <br />
Wo Stephanie singt, dass sich das lohnt: <br />
„Eines Tages fällt dir auf, <br />
dass du 99 Prozent nicht brauchst <br />
Du nimmst allen Ballast und schmeißt ihn weg <br />
Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck“ <br />
<br />
Zur Freiheit hat uns Christus befreit! <br />
Gott sagt: ich mach dich frei! <br />
Will dich befrei’n, erlösen<br />
Doch wie geht das? <br />
<br />
Gott sagt: Ich schick dir Christus, meinen Sohn<br />
der macht dich frei<br />
wird dich befrei’n, erlösen <br />
Doch wie geht das? <br />
<br />
Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge <br />
und niemandem untertan.<br />
Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge <br />
und jedermann untertan. <br />
Schreibt Martin Luther<br />
Ist das paradox oder dialektisch <br />
denk ich hektisch<br />
christlich-kluges Gedankenfutter <br />
<br />
Es heißt: <br />
Im Glauben bin ich frei,<br />
in der Welt gebunden, <br />
aber Christus sagt: Keine Angst,<br />
ich habe die Welt überwunden. <br />
Die Welt, in der du glaubst, etwas darstellen zu müssen <br />
Du bist, was du bist, nicht aus dir selbst <br />
Sondern weil Gott zu dir spricht<br />
aus und durch Christi Gesicht: <br />
„Du bist meine Tochter <br />
Du bist mein Sohn <br />
Mir genügt, was du bist, doch schon <br />
Ich hab dich lieb, vertrau mir <br />
Wie könnt ich nicht, du kommst aus mir <br />
Kind Gottes, nur das musst du tun:<br />
Vertrauen und Glauben <br />
Meine Liebe kannst nur du selbst dir rauben.“ <br />
<br />
Zur Freiheit hat uns Christus befreit. <br />
<br />
Freiheit ist nicht nur Freiheit von<br />
Freiheit ist immer auch Freiheit zu<br />
Religionsfreiheit <br />
heißt, Du kannst deinen Glauben leben<br />
oder auch gar nichts glauben, eben. <br />
Du kannst frei deine Meinung sagen<br />
Oder dir erlauben, keine zu haben <br />
<br />
Freiheit ist nicht nur Freiheit von<br />
Freiheit ist immer auch Freiheit zu <br />
Christus befreit uns von der Welt<br />
und führt uns so wieder zur Welt. <br />
<br />
Nur Gottes Urteil aus Gnade und Liebe <br />
hat über uns irgendetwas zu sagen<br />
Und genau deshalb können wir’s wagen <br />
Unser Teil beizutragen im Getriebe <br />
der Welt <br />
Gottes Liebe weiterzutragen <br />
<br />
Zur Freiheit hat uns Christus befreit. <br />
Sind wir bereit? <br />
<br />
<br />
<br />
<i><b>Quellen:</b></i><br />
<ul>
<li>Größere Passagen verdanken sich inhaltlich dem Beitrag "Freiheit, die ich meine" von Peter Haigis in Sonntagsblatt-THEMA 1/2011: Freiheit, hg. v. Ev. Presseverband für Bayern, München.</li>
<li>Zitat von Silbermond vgl. den Text zum Musikvideo "Leichtes Gepäck" https://www.youtube.com/watch?v=ohHJjPSsW8c </li>
</ul>
Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-13533288331105546612019-02-18T09:20:00.000+01:002020-03-09T20:20:48.778+01:00Das Paradies – auf dem Weg und am Ende des Weges <i><b>Kurzpredigt im Abschlussgottesdienst zum Konfiseminar „Paradies“ auf dem Schwanberg<br /> Februar 2019 </b></i><br />
<br />
Du läufst durch den Nebel<br />
im Dunkeln, in der kühlen Nacht<br />
Siehst nur schemenhafte Umrisse, von Bäumen, Sträuchern, Gebäuden<br />
Musst aufpassen, wohin du deinen Fuß setzt <br />
<br />
Ein bisschen unheimlich ist es<br />
Ein bisschen aufregend<br />
Irgendwie auch lustig; manches auch nervig <br />
<br />
Du musst versuchen, dich auf den Weg zu konzentrieren<br />
Schauen, wo es langgeht<br />
Nur schwach leuchten die Wegmarken<br />
Aber du findest deinen Weg<br />
zusammen mit dem oder der anderen an deiner Seite <br />
<br />
An das Paradies denkst du auf diesem Weg eher nicht<br />
Was sollte dich auf diesen Gedanken bringen?<br />
Bist doch damit beschäftigt, nicht zu stolpern, nicht auszurutschen<br />
dich suchen umzuschauen: Wo geht es lang? <br />
<br />
<a name='more'></a><br /><br />
Auch dein Lebensweg sonst<br />
Dein Alltag<br />
verläuft meistens – immer? – ohne diesen Gedanken<br />
an das Paradies, den Himmel, das Reich Gottes<br />
So vieles andere auf dem Weg<br />
was dich stolpern und ausrutschen lassen könnte: <br />
<br />
Was andere von dir erwarten<br />
Was deine Eltern von dir wollen<br />
und was du willst<br />
Nicht immer dasselbe<br />
Die Schule – nach der Klassenarbeit ist vor der Klassenarbeit<br />
Und der, für den du schwärmst<br />
die, von der du dir wünschst, du könntest ihr näherkommen<br />
Stress mit deinen Freundinnen oder Freunden<br />
Grübeln: Welche Rolle spiele ich?<br />
Wem bin ich wichtig und warum?<br />
Wer ist mir wichtig, und wie gehe ich mit ihm/ihr um? <br />
<br />
So viele Gedanken und Themen, die du in deinem Kopf hin und her bewegst<br />
Keine Zeit fürs Paradies <br />
<br />
So viele Regeln und Gebote<br />
an die du dich halten sollst<br />
und nicht immer halten kannst <br />
<br />
Ganz ohne Regeln geht es nicht<br />
das weißt du selbst<br />
Umso mehr, je mehr Menschen zusammen- <br />
und miteinander auskommen sollen. <br />
<br />
Du gehst deinen Weg<br />
von dem noch so vieles im Nebel, im Dunkeln liegt<br />
auf dem dich manches rutschen und stolpern lässt <br />
<br />
Aber es sind andere mit dir auf dem Weg<br />
sind ihn vor dir gegangen<br />
stärken deinen Rücken<br />
gehen an deiner Seite<br />
Vergiss das nicht <br />
<br />
Jesus hat gesagt<br />
Das Himmelreich ist wie ein Senfkorn <br />
Es beginnt klein und wächst zu Großem<br />
Das Himmelreich ist wie ein Sauerteig<br />
Eine kleine Menge reicht, um das ganze Brot zu durchdringen<br />
Das Himmelreich ist wie der Weinbergbesitzer<br />
Er gibt allen das, was sie nötig haben <br />
<br />
Auch wenn du das Ziel unterwegs noch nicht erkennst:<br />
Einmal wird sich vor dir eine Lichtung öffnen<br />
wird dich wärmender Feuerschein willkommen heißen<br />
wird dich eine Gemeinschaft empfangen, die dich aufnimmt<br />
Du gehörst dazu<br />
so wie du bist<br />
auch wenn du auf dem Weg manchmal zweifelst <br />
<br />
Das Paradies, der Himmel, das Reich Gottes:<br />
Es gibt sie auch für dich. <br />
Amen. Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-43904240225887219812018-10-31T20:07:00.001+01:002018-10-31T21:15:01.912+01:00Das Kräutlein des Johannesevangeliums gerieben: Von der Wahrheit, die frei macht<!--[if gte mso 9]><xml>
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<i><span style="font-size: 12.0pt; mso-ansi-language: DE; mso-bidi-font-size: 10.0pt; mso-bidi-language: AR-SA; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;"><br /></span></i>
<i>Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger 32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8, 31-32)</i><i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt;"><i></i></span></i><br />
<i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt;"><i><br /></i></span></i>
2011 bis 2013 waren die Jahre der Plagiate. Oder besser: ihrer Erkennung und Überführung. Vor allem zahlreiche Politikerinnen und Politiker mussten ihren Doktortitel wieder abgeben, weil sie ihn sich erschummelt hatten – mit größtenteils abgeschriebenen Arbeiten. <br />
<br />
Auch dass jemand erst gar keine Doktorarbeit schreibt, aber bei der Jobbewerbung angibt, einen zu haben, kommt vor. Und manchmal kommt es nicht nur vor, sondern auch raus, wie ich gerade von einem aktuellen Fall erzählt bekam.<br />
<br />
2013 bis 2015 waren die Jahre der Abgasskandale. Manipulieren, vortäuschen, lügen und betrügen auch hier. Schummeln, um so zu tun, als würden die gebauten Autos die Grenzwerte nicht überschreiten, obwohl sie es in Wahrheit doch tun. Ist vorgekommen, ist rausgekommen. <br />
<br />
Und dann das Phänomen, das 2016 zum Anglizismus des Jahres gewählt und 2017 in den Duden aufgenommen wurde: Fake News. <br />
<a name='more'></a>Meldungen, die so tun, als seien sie seriöse Nachrichten, in Wahrheit aber vorgetäuscht sind, um zu manipulieren, Stimmung zu machen, vom amerikanischen Wahlkampf bis zur politischen Rechten in Deutschland. Manchmal geht es den Machern auch nur um Geld, um die Werbeeinnahmen durch Klicks und Weiterverbreitung. Donald Trump hat sogar die Fake News in die Welt gesetzt, er selbst habe das Wort „fake“ überhaupt erst erfunden! <br />
<br />
„Die Wahrheit wird euch frei machen“, ruft Jesus seinen Gesprächspartnern und über die Jahrtausende hinweg auch uns heute zu. <br />
<br />
Wenn die Wahrheit frei macht, dann heißt das im Umkehrschluss: Lügen und Lügen am Leben zu erhalten, schränkt ein, hält gefangen. Dieses krampfhafte Verbergenmüssen – keiner darf’s erfahren. So muss eine Lüge zur anderen führen, man verstrickt sich immer weiter im Netz der Täuschung. Und dann ist man irgendwann an der Stelle, wo man glaubt, nicht mehr zurück zu können. Und wenn es dann herauskommt, ist es uns ein Beleg dafür, dass das Sprichwort stimmt: Lügen haben kurze Beine. Oder wie es Adorno für Bildungsbürger formulierte: Es gibt kein richtiges Leben im falschen. <br />
<br />
Aber wer weiß denn schon, wie viele Lügen und Manipulationen eben nicht herauskommen? Gerade beim Thema Fake News ist es doch fast zum Verzweifeln, mit anzusehen, wie die ständige Wiederholung und das Sich-nur-im-Kreise-Gleichgesinnter-Bewegen dazu führt, dass immer mehr aufs Glatteis geführt werden. Und sich auch nicht mehr wegbewegen lassen: Schließlich darf einfach nicht auf einmal falsch sein, was einer die ganze Zeit für wahr gehalten hat. Und manchmal frage ich mich schon selbst, in welchen Bereichen ich selbst auf solchem Glatteis stehe und es nicht erkenne. Die Frage des Pilatus liegt mir auf den Lippen, als er Jesus verhört: „Was ist Wahrheit?“ (Joh 18, 38). <br />
<br />
Selbst Jesus ging es seinerzeit mit seinen Gegnern kaum anders: „Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?“, fragt er einmal (Joh 8, 46). <br />
<br />
„Ihr werdet die Wahrheit erkennen“, sagt Jesus. Aber wie? Wie geht das, sich den Sinn für das Richtige nicht nehmen zu lassen?<br />
Jesu Antwort: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort“. Und was genau heißt das aber nun wieder? <br />
<br />
Martin Luther gab einen guten Tipp zum Umgang mit der Bibel, er sagte: „Die Heilige Schrift ist ein Kräutlein; je mehr du es reibst, desto mehr duftet es“. Folgen wir heute, am Vorabend des Reformationstags, doch diesem Rat und reiben das Kräutlein des Johannesevangeliums, aus dem unser Predigttext stammt. „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ <br />
<br />
Reiben wir also und riechen den Duft anderer Jesusworte aus dem Johannesevangelium – und bringen wir auf den Punkt, was daran hilfreiche „Wahrheit“ für uns heute sein könnte. <br />
<br />
Als erstes fällt mein Blick auf einen Satz eine Seite vorher: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ (Joh 8,7). Das verhilft uns zur Selbsterkenntnis; dazu, nicht selbstgerecht zu sein, andere nicht zu verurteilen, sondern den Blick auf uns selbst zu richten: Habe ich mich nicht schon ähnlich verhalten? Ging es mir nicht schon genauso? <br />
<br />
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18, 36), sagt Jesus schon ziemlich gegen Ende des Evangeliums, und das relativiert gar alle menschliche Größe und Machtstreben. Es bewahrt uns davor, Menschengemachtes oder Menschenmacht absolut zu setzen. <br />
<br />
Stattdessen nennt Jesus einen anderen Orientierungspunkt: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh 4, 24). Sich ausrichten auf Gott, das immer zu üben, zur guten Gewohnheit zu machen, ist die Aufgabe. <br />
<br />
Dann etwas kaum zu Fassendes: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Joh 10, 11); das sagt mir: ich bin geliebt. Ja, ich bin aufopferungsvoll geliebt. Jemand schätzt mein Leben mehr wert als sein eigenes. Wenn ich darüber recht nachdenke, mich wirklich darauf besinne, was das bedeutet, dann kann ich nicht anders als dankbar zu sein und angerührt; vielleicht sogar ein wenig unangenehm berührt, beschämt: Ich? So sehr geliebt? <br />
<br />
Und es folgt eine Konsequenz daraus: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe (…). Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13, 34f; vgl. a. Joh 15, 12). Ein liebevoller Umgang miteinander soll also unser Kennzeichen sein; das, was uns von anderen unterscheidet, was uns vielleicht auch für andere anziehend macht. <br />
<br />
„Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8, 12), sagt Jesus im Johannesevangelium von sich. Und „wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind“ (Joh 3, 20-21). Da haben wir dieses krampfhafte Bemühen, etwas verbergen zu müssen. Das Böse, Lug, Trug und Täuschung, es meidet das Licht Jesu, das Licht der Wahrheit: diese Werke sollen im Finstern bleiben. Wer Jesus nachfolgt, muss sein Licht auf seine Werke nicht fürchten, denn er handelt wahrhaftig. <br />
<br />
Überhaupt: „Euer Herz erschrecke nicht!“ (Joh 14, 27), damit spricht er uns Mut zu. Und „wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6, 37). „Wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, (hat) das ewige Leben“ (Joh 6, 40). „Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit“ (Joh 8, 51) – damit schenkt er uns gar Hoffnung über dieses Leben hinaus. <br />
<br />
Und damit sendet er uns als seine Jüngerinnen und Jünger in die Welt: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. (…) Nehmt hin den Heiligen Geist!“ (Joh 20, 21-22) <br />
<br />
Das alles und noch viel mehr duftet uns entgegen, wenn wir das Kräutlein des Johannesevangeliums reiben: <br />
<br />
Verurteile nicht. Erkenne dich selbst. <br />
<br />
Halte nichts Menschengemachtes für absolut oder ewig. Es gibt mehr und anderes als das. <br />
<br />
Übe, dich auf Gott auszurichten. <br />
<br />
Bedenke, dass du geliebt bist. <br />
<br />
Pflege einen liebevollen Umgang mit deinen Nächsten. <br />
<br />
Handle wahrhaftig in der Nachfolge und im Lichte Jesu. <br />
<br />
Sei mutig. <br />
<br />
Sei hoffnungsvoll. <br />
<br />
Sei geleitet von Gottes Geist. <br />
<br />
Die Wahrheit, die Jesus meint, sie ist also viel mehr als das Gegenteil von Falschmeldungen oder Irreführung. Wahrheit ist das, was bleibt, was unvergänglich ist. Die Wahrheit wird euch frei machen,, das heißt dann: Wer auf Gott baut, der hat Anteil an seiner Unvergänglichkeit, an dem, was immer bleibt. Denn Gott ist der Inbegriff dessen, was bleibt. <br />
<br />
Und zum Schluss, heute am Reformationstag, noch eine Kleinigkeit: Die Wahrheit wird euch frei machen, das heißt im griechischen Text: <br />
<i>he aletheia eleutherosei hymas</i><br />
Und aus dem „<i>eleutheros</i>“, was da drin steckt, nahm Martin Luder 1517 die Änderung seines Nachnamens, zu „Luther“. <br />
<br />
Mögen wir alle in und durch Christus solche Befreite sein.<br />
Amen.<br />
<br />
<br />Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-35126230919567714962018-10-28T17:43:00.000+01:002018-10-31T19:45:59.800+01:00Die Sünde auf dem Sofa<b>Predigt am 28. Oktober 2018 (22. Sonntag nach Trinitatis) in der Protestantischen Kirche Altrip</b><i><br /><br /> Wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. 15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich. 16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, dass das Gesetz gut ist. 17 So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. 19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20 Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 21 So finde ich nun das Gesetz, das mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt. 22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. 23 Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. 24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe? 25 Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! (Römer 7, 14-25a)</i><br />
<br />
Die Sünde ist uns heutzutage fremd geworden.<br />
Wir reden nicht mehr gern darüber. <br />
Ich auch nicht.<br />
Es ist unmodern, ein altertümliches Wort. Sünde.<br />
Es ist unangenehm, es zu benutzen.<br />
Man kommt sich ein bisschen komisch dabei vor. <br />
Wie wird mein Gegenüber reagieren, wenn ich etwas von Sünde sage?<br />
<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
Von Schuld reden wir schon eher.<br />
Über Geldschulden z.B.. Obwohl das auch unangenehm ist und oft verschwiegen wird.<br />
Oder wenn ich mich schuldig fühle wegen irgendetwas.<br />
Wenn ich anderen etwas schuldig geblieben bin.<br />
Z.B. Verstorbenen – und jetzt ist es zu spät, dies noch zu sagen, jenes noch zu tun.<br />
Oder gegenüber einem Partner, einer Partnerin, von denen wir uns trennen mussten.<br />
<br />
Solche Schuldgefühle, schlechtes Gewissen,<br />
das ist aber dann doch auch ein Anzeichen für das, was Paulus Sünde nennt.<br />
Ich tue nicht das Gute, was ich will; sondern ich tue, was ich nicht will: das Böse.<br />
Und ich weiß es.<br />
<br />
Ich weiß schon, was gut ist.<br />
Gott sagt es mir in seinem Gesetz. Paulus meint damit das Gesetz Mose, die Gebote.<br />
Ich weiß schon, was gut ist. Gott hat es eingeschrieben in die Heiligen Schriften – und auch in uns selbst, in unseren Verstand, unsere Gesinnung.<br />
Daher Schuldgefühle, schlechtes Gewissen:<br />
Ich weiß selbst, was gut ist.<br />
Ich weiß, was ich tun will.<br />
Aber ich tue es nicht, wider besseres Wissen.<br />
<br />
Das Gesetz selbst ist also eigentlich gut.<br />
Lebensförderlich.<br />
Wir lesen hier bei Paulus keine Ablehnung des Gesetzes im Alten Testament; nichts von einer Überwindung der Gebote oder einer Befreiung davon.<br />
Im Gegenteil: Alle positiven Aussagen entfallen auf das Gesetz!<br />
Es ist geistlich, es ist gut, ich habe Lust daran.<br />
<br />
Aber: das Gesetz hängt mir auch das Böse an.<br />
Wie das?<br />
Es ist zu unterscheiden, ob das göttliche Gesetz im Wirkungszusammenhang von Heil oder Unheil steht.<br />
Der Gesinnung nach dient der Mensch dem Gesetz Gottes, dem er zustimmt, mit seinem schwachen Leib dagegen dient er dem Gesetz Gottes so, dass es nur die Sünde aufzeigt.<br />
<br />
„Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ <br />
Diesen eindringlichen Ruf hören wir von Paulus.<br />
Einen tiefen Seufzer der Verzweiflung.<br />
Echte Besorgnis liegt darin, Sorge um den Menschen: sich selbst und all die anderen.<br />
<br />
Todverfallen?<br />
Weil mich das eigentlich gute Gesetz zum Tod verurteilt. Denn die Sünde in mir lässt mich anders handeln, gegen das Gesetz.<br />
<br />
Die Sünde wohnt in mir, sagt Paulus.<br />
Sie ist wie ein Wesen mit eigenem Willen, ein Parasit, mir feindlich gesinnt.<br />
Sie hat in mir ihr Lager aufgeschlagen, sich häuslich eingerichtet, es sich bequem gemacht.<br />
Sie fläzt sich aufs Sofa und bestimmt, was ich tue, wie mein Fleisch handelt, auch wenn mein Geist etwas anderes will. Sie sagt: Tu dies, tu jenes. Dies willst du haben, jenes begehren.<br />
Sie gibt die Anweisungen, ein ungebetener Dauergast, Hausbesetzer, mit einer Stimme und Autorität, der du immer wieder nachgibst, obwohl du es besser weißt, anders handeln willst.<br />
Und sie entwickelt Suchtcharakter.<br />
<br />
Die Ergebnisse moderner Neurologie, Hirnforschung fallen mir ein: wie das Belohnungssystem in unserem Gehirn funktioniert, das Lustzentrum. <br />
Es ist verantwortlich dafür, dass wir überhaupt zu etwas motiviert sind. Das ist die gute Funktion. <br />
Was dieses Lustzentrum aktiviert, motiviert dazu, das entsprechende Verhalten zu wiederholen. Und ich verringere oder vermeide Tätigkeiten, die dieses Belohnungssystem nicht oder nur wenig aktivieren.<br />
Deshalb sind schlechte Gewohnheiten so schwer wieder abzustellen.<br />
Und deshalb verursachen Drogen eine Suchtkrankheit. Dann wird das Belohnungssystem zu etwas Fatalem.<br />
Es hängt davon ab, wie und womit wir unser Hirn füttern. <br />
<br />
(...)<br />
<br />
Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.<br />
<br />
„Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ <br />
Der Mensch befindet sich in einer aussichtslosen Lage. Deshalb dieser Stoßseufzer.<br />
Er ist nicht vollkommen. Gottes Gesetz aber ist heilig und vollkommen. Deshalb kann der Mensch unter dem Gesetz nur immer verurteilt werden.<br />
<br />
Nur wenn Gott selbst die leibhaftige Grundausrichtung des Menschen verändert, kann der Mensch wirklich befreit werden.<br />
Genau dies geschieht, so Paulus, durch den Glauben an Christus und die Taufe. <br />
Damit wird das Urteil des Gesetzes unterlaufen durch die gnadenhafte, geistbewirkte Veränderung des Menschen jetzt.<br />
Er steht dann nicht mehr „unter“ dem Gesetz, sondern befindet sich auf Augenhöhe mit dem Gesetz.<br />
<br />
Sünde ist, wenn die Rechte Gottes oder anderer Menschen verletzt werden. In einer bestimmten theologischen Richtung ist das so zugespitzt worden: wenn der Mensch sich selbst an die Stelle Gottes setzt, also Selbstvergötzung betreibt.<br />
Wenn Paulus vom Bösen schreibt, das ich nicht will, aber doch tue, dann geht es wohl eher um Selbstverschlossenheit: Blindheit dafür, dass es andere mit und neben mir gibt.<br />
Der Fehler des Menschen liegt in seiner Unfähigkeit zur Gemeinschaft.<br />
<br />
Durch die Eingliederung in Christi Leib aber lebt der Einzelne nicht mehr für sich selbst, sondern lässt sich von der Liebe Christi leiten.<br />
Für Paulus ist es ganz klar, dass der Glaube an Jesus Christus alles verändert und frei macht.<br />
Im Römerbrief führt er dies im anschließenden 8. Kapitel weiter aus.<br />
So, wie uns der Predigttext für den heutigen Sonntag vorgegeben ist, hören wir nur einen ganz kurzen Hinweis darauf:<br />
Auf den Stoßseufzer aus tiefster Seele <br />
folgt ein Stoß-Dank aus tiefstem Herzen:<br />
Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn!<br />
Wir aber vergegenwärtigen uns, was uns im Glauben und in der Taufe geschenkt ist: <br />
indem wir Gemeinschaft erfahren am Tisch des Herrn, beim Abendmahl.<br />
Sünder sind dazu eingeladen – aber nicht die Sünde.<br />
Sie wird vom Sofa in uns vertrieben, ihr wird der Mund verboten, sie wird zum Schweigen gebracht.<br />
Auf dass wir das Gute wollen und auch vollbringen.<br />
Amen.<br />
<br />
<i>[Verschiedene textliche Anregungen zu dieser Predigt sind Klaus Berger, Kommentar zum Neuen Testament, entnommen.]</i>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-26694153624236711872018-10-21T17:51:00.000+02:002018-10-31T19:45:11.884+01:00Prüft alles, das Gute behaltet<b>Predigt im Gottesdienst zum Männersonntag, 21. Oktober 2018, in der Protestantischen Kirche Altrip</b><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.maennerarbeit-ekd.de/index_htm_files/9927.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://www.maennerarbeit-ekd.de/index_htm_files/9927.jpg" data-original-height="394" data-original-width="277" height="320" width="224" /></a></div>
<span id="goog_1805635694"></span><span id="goog_1805635695"></span><span id="goog_1805635703"></span><span id="goog_1805635704"></span>Nehmen wir uns etwas Zeit, um das Bild zu betrachten, mit dem die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in diesem Jahr das Thema des Männersonntags anschaulich machen will. <br />
<br />
Wir blicken in einen Tunnel hinein, der gerade eine Biegung macht. Helle Lichtspuren sind im oberen Bereich zu sehen; der Tunnel scheint von oben her beleuchtet zu sein, aber es reicht nicht aus, um alles klar und deutlich hervortreten zu lassen. Vieles bleibt verschwommen und unscharf, so auch die Rücklichter der Autos, die in der rechten Bildmitte gerade noch zu erkennen sind.<br />
<br />
Die grafische Überarbeitung des ursprünglichen Fotos bringt den Eindruck großer Geschwindigkeit hinein<br />
Wir rasen mit in diesen futuristischen Tunnel hinein; er scheint uns anzusaugen, aufzusaugen<br />
<br />
Der Tunnel weckt bei mir Assoziationen an:<br />
Datenautobahn<br />
Glasfaserkabel<br />
Teilchenbeschleuniger<br />
<br />
Und es kommt uns etwas, jemand, daraus entgegengerast, ein Surfer. Den linken Fuß und die rechte Hand hat er vorn am Brett, das andere Bein ist nach hinten hin angewinkelt, die andere Hand zur Seite gestreckt, balancierend. Der Surfer verblasst teilweise vor und in diesem Tunnel und den Lichtern, aber er ist deutlich regenbogenfarben schillernd, nicht von einer Farbe, sondern vielfältig.<br />
<br />
<a name='more'></a><br /><br />
Bin ich auch ein solcher Regenbogensurfer? Sähe das Bild aus der Perspektive dieses Surfers aufgenommen also genauso aus? Das Bild fordert uns auf, uns heraus, es genauso zu betrachten:<br />
Ich, regenbogenfarbig schillernd, nicht eindeutig definiert, auf der Suche nach meiner Identität, meiner „Farbe“, auf dem Weg zu einem Ziel, das hinter einer nicht einsichtigen Biegung liegt, balancierend auf einem schmalen Brett. Ich kann nicht anhalten; ich soll, ich muss in Bewegung bleiben, muss die Ruhe, die Balance wahren, nicht seitlich herunterfallen, mich selbst finden in einer rasend schnellen Fahrt, während meine Umgebung immer unschärfere, undeutlichere Konturen bekommt. <br />
<br />
„Prüft alles, das Gute behaltet.“ <br />
<br />
Wie soll das gehen, heute, unter diesen Bedingungen, was Paulus damals an die Gemeinde in Thessaloniki schrieb? <br />
<br />
Für Luther war noch die entscheidende Frage, das, was ihn belastete: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Gott als Letztinstanz war fest vorausgesetzt, die Frage war: Wie kann ich ihn gnädig stimmen, wie ihn dazu bringen, dass sein Urteil über mein Leben gnädig ausfällt? <br />
<br />
Irgendwann kam es dann zu einem Bewusstseinswandel: Nicht mehr um das gnädige Urteil Gottes ging es, sondern um das des Menschen selbst, um mein eigenes Urteil über mein Leben: Wie findet mein Lebensentwurf, wie finden die Wege, die ich gegangen, die Entscheidungen, die ich getroffen habe, Gnade vor mir selbst? Wie kann ich sie rechtfertigen, als sinnvoll, richtig und gut – gegenüber den vielen anderen Wegen, die ich stattdessen hätte gehen können, die Entscheidungen, die ich stattdessen hätte treffen können? <br />
<br />
Die Beschaffenheit der modernen Gesellschaft tut das Ihre dazu, um diese Frage (Wofür sich entscheiden? Was ist gut und richtig, was falsch? Was kann und will ich vor mir und anderen verantworten?) zu verschärfen. Der Schweizer Soziologe Peter Gross prägte schon Mitte der 1990er Jahre den Begriff von der „Multioptionsgesellschaft“: <br />
<br />
<a href="http://intelligentesleben.blogspot.com/2012/06/meine-hausandacht-zu-lola-rennt-wegen.html">[vgl. hierzu die Hausandacht vom 19. Juni 2012 hier im Blog]</a><br />
<br />
(...)<br />
Paulus schreibt seinerzeit an eine kleine, junge Gemeinde in einer religiös buntgemischten Stadt. Multioptionalität, auch hier – die Gemeinde will sich am Glauben an Christus orientieren. Paulus liegt daran, dass die Menschen dort dem Guten nachgehen. Gemieden werden soll das Böse. Dessen Kennzeichen ist, dass es die Zerstörung der Gemeinschaft zur Folge hat. Das Gute hingegen befähigt und verpflichtet zur geschwisterlichen Liebe. Das Gute dient dem Willen Gottes und damit dem Leben und der Gemeinschaft. <br />
<br />
In wirren Zeiten den klaren kritischen Geist zu bewahren, der das Gute vom Bösen unterscheiden kann, ist bleibende Aufgabe. Und diese Aufgabe hat sich der Mensch selbst zugeschustert, wenn wir auch darin der Bibel folgen wollen: Er hat in Gottes Paradiesgarten vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen. Durch den Genuss der verbotenen Frucht hat er sich also selbst einerseits aus der Naivität, andererseits aber auch aus der Geborgenheit und Eindeutigkeit herausbegeben. Und nun muss er damit umgehen – eben unterscheiden, was gut und was böse ist. Jeden Tag aufs Neue. <br />
<br />
Von Paulus ist zu lernen: Auch in kulturell und religiös wirren Zeiten sollen wir doch am Guten, am Lebensdienlichen, festhalten. Und zwar immer mit Blick auf ein gelungenes Miteinander, so dass ein guter Geist herrscht und Gottes Geist wirken kann. <br />
<br />
Und wer sich manchmal wieder allzu schillernd und uneindeutig vorkommt,<br />
wer einmal wieder auf der Suche nach der eigenen Klarheit und Identität in der Vielfalt ist, der möge an zweierlei denken: <br />
<br />
Dass der Regenbogen auch das Bundeszeichen Gottes ist, das er für Noah und all seine Nachkommen in die Wolken gesetzt hat – als sein Versprechen, alles Leben zu schützen. <br />
<br />
Und dass die Farben des Regenbogens alle der einen Farbe entspringen, die wir in der religiösen und kirchlichen Tradition Jesus Christus zuordnen: dem reinen und klaren Weiß. <br />
Amen.Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-71874770479518991662018-09-30T10:00:00.000+02:002018-10-31T19:45:25.112+01:00Von meinen Früchten könnt ihr leben - Zum Erntedankfest 2018<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-MnLdEVhTCEI/W7lA9Y7HmuI/AAAAAAAAKp4/fJkxxmNQRRoDlt8ui4eyS9f-qhtFklYRgCLcBGAs/s1600/Apfel.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="960" data-original-width="1280" height="480" src="https://2.bp.blogspot.com/-MnLdEVhTCEI/W7lA9Y7HmuI/AAAAAAAAKp4/fJkxxmNQRRoDlt8ui4eyS9f-qhtFklYRgCLcBGAs/s640/Apfel.jpg" width="640" /></a></div>
<br />
Sieh den Apfel, rotbackig und glänzend.<br />
Hervorgebracht von Gottes Schöpfung.<br />
Gott hat ihn gemacht für dich.<br />
„Von meinen Früchten könnt ihr leben“, sagt er zu dir und mir und allen hier.<br />
Denn Gott meint es gut mit dir und mir und allen hier.<br />
Deshalb bist du hier, sagst ihm Danke am Erntedank.<br />
<br />
<a name='more'></a><br /><br />
Sieh so manchen Apfel in diesem überheißen Sommer 2018:<br />
am Zweig vertrocknet bei dir zu Hause im Garten.<br />
Selbst daraus machten Obstbauern noch Gutes;<br />
die Profis wissen die Sonne zu nutzen, für Früchte mit viel Zucker.<br />
Aber sieh die Getreidebauern in der Mitte und im Norden und im Osten:<br />
wo ihnen die Ernte kaputt ging, so dass sie fürchten mussten,<br />
vom Ergebnis ihrer Arbeit nicht mehr leben zu können.<br />
In unserer Region war's noch o.k.,<br />
aber zu heiß war's uns trotzdem schon.<br />
<br />
„Von meinen Früchten könnt ihr leben“, sagt Gott,<br />
aber der Mensch, den er auch gemacht hat,<br />
der hat es fertig gebracht, es immer schwieriger zu machen,<br />
dass Gottes Früchte tatsächlich für alle reichen.<br />
Sieh den Apfel, den dir Gott in deine Hand legt.<br />
„Bebauen und bewahren sollst du“, sagt er,<br />
„nicht ausbeuten und erschöpfen“.<br />
<br />
Und dein Blick fällt<br />
auf den Altar hier<br />
Rot und lila, orange und gelb<br />
Und Grün natürlich<br />
Gottes Lieblingsfarbe<br />
Äpfel und Zwiebeln und Möhren<br />
und Kohl und Kürbis und Kartoffeln<br />
Feigen und Radieschen und Hopfen und Paprika.<br />
Und auf dem Altar das Brot.<br />
Schönheit, ausgebreitet hier in der Kirche,<br />
und auch die Mühe und die Arbeit.<br />
Man kann sich gar nicht satt sehen daran<br />
an der Schönheit des Lebens<br />
die doch auch so viel Mühe und Arbeit ist<br />
Schauen und schauen;<br />
Schönheit und Mühe und Arbeit sehen,<br />
bis wenigstens schon einmal die Augen satt sind.<br />
Gleich wartet das Essen<br />
das festliche Erntedankbuffet.<br />
<br />
Kommt da der Dank nicht leicht?<br />
Er kommt aus dem Staunen.<br />
So schön ist alles gemacht, so gut.<br />
Und die Mühe und die Arbeit, auch sie werden leicht.<br />
Die Dankbarkeit ist eine Hand, die Grünes und Blumen auslegt zu einem Band.<br />
Sie arrangiert die Schönheit des Lebens und gibt ihr eine Form.<br />
<br />
Wir danken Gott für den Apfel<br />
und für alle die anderen Früchte, von denen wir leben können.<br />
Wir danken Gott und wissen zugleich: Seine Früchte an alle gerecht zu verteilen, ist uns noch nicht gelungen.<br />
Wir danken Gott und klagen zugleich, dass Menschen nicht genug zum Leben haben.<br />
Wir danken Gott und bitten zugleich, uns endlich weise zu machen im Umgang mit den Schöpfungsgütern.<br />
<br />
„Von meinen Früchten könnt ihr leben“<br />
Wir danken Gott und üben, dankbar zu sein für alles, was er uns schenkt<br />
wie den Apfel,<br />
wie das tägliche Brot:<br />
die Luft zum Atmen und die Menschen um uns herum<br />
die Musik und die Freude und die Liebe<br />
Kinder und Hoffnung und Zukunft<br />
Für dich und mich, für uns alle gibt’s das, was wir im Leben brauchen und ersehnen:<br />
Wohltuendes, Schönes, Nahrhaftes, etwas für Leib und Seele.<br />
<br />
Wir danken Gott und werden so auch immun gegen alle populistische Stimmungsmache.<br />
Denn wer dankbar ist, jagt keine Menschen durch die Straßen.<br />
Wer weiß, was ihm geschenkt ist, muss niemandem unterstellen, ihm etwas wegnehmen zu wollen.<br />
Wer sein Leben Gott verdankt weiß, begegnet allen Menschen als seinen Mitgeschöpfen mit Respekt und Nächstenliebe.<br />
<br />
Sieh den Apfel, die Früchte der Schöpfung.<br />
„Von meinen Früchten könnt ihr leben“ und sollen auch Kinder und Kindeskinder noch leben können.<br />
Deshalb lass dich anstecken von der Hoffnung, von der trotzigen Hoffnung.<br />
Lass sie dir Mut machen, etwas zu verändern.<br />
„Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“.<br />
<br />
Sieh den Apfel, rotbackig und glänzend.<br />
Hervorgebracht von Gottes Schöpfung.<br />
Gott hat ihn gemacht für dich.<br />
Denn du bist Gottes Augapfel,<br />
ihm lieb und wert und teuer.<br />
Amen.Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-55805649256529737002016-12-25T00:29:00.000+01:002016-12-25T00:49:44.824+01:00Wort zur Weihnacht 2016<i>(aus dem Christvesper-Gottesdienst an Heiligabend um 17.00 Uhr in der Prot. Kirche Altrip)</i><br />
<br />
Vielen Dank<br />
den Krippenspielkindern ...<br />
<br />
Ja: Ein <i>bisschen</i> zu spät gekommen waren sie: Die späten Engel. <br />
Aber sie haben erfahren dürfen und es auch uns erfahren lassen: Bei Gott gibt es kein "Zu spät".<br />
Denn er kommt immer wieder in unsere Welt. Alle Jahre wieder. Täglich wieder.<br />
<br />
Und deshalb erzählen wir auch diese Geschichte immer wieder neu. Um deutlich zu machen: Das ist nicht nur ein einziges Mal vor langer Zeit passiert und hat mit uns heute nichts mehr zu tun. Sondern Gott kommt zur Welt, damals, heute und auch in Zukunft, und schenkt Mut und Hoffnung, um neu anzufangen.<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
„Euch ist heute der Retter geboren.<br />
Frohe Weihnachten!“<br />
<br />
In diesem Jahr haben manche gefragt, nach alledem, was in der Welt so passiert ist, und nun auch bei uns, in Deutschland: Können wir jetzt wie immer das Fest der Liebe feiern?<br />
Ein „frohes“ Fest? Wie soll jetzt Weihnachten Realität sein?<br />
Und mancher fragt sich das nicht mal so sehr wegen des Blicks in die Welt, sondern auf sein ganz persönliches Leben, in dem auch nicht alles zum Freuen ist.<br />
<br />
Das kommt aber nur daher, weil wir irgendwie diese fixe Idee im Kopf haben, an Weihnachten müssten wir, koste es, was es wolle, unbedingt eine Idylle schaffen, für die heile Welt im Kleinen sorgen, in die wir uns flüchten können und alles andere draußen lassen. Und genau das klappt eben manchmal nicht. Eigentlich klappt es ziemlich oft nicht.<br />
<br />
Aber deshalb habe ich euch und Ihnen für dieses Weihnachten einen Merksatz mitgebracht, <br />
zum Mit-nach-Hause-Nehmen. Er lautet: "Wir feiern Weihnachten, nicht weil wir in eine kleine heile Welt flüchten wollen, sondern weil Gott in die große kaputte Welt kommt." (<a href="https://twitter.com/AndreasWendt/status/811109686372171776">A. Wendt</a>)<br />
<br />
Wir entzünden doch nicht deshalb Kerzen am Adventskranz, jede Woche eine mehr, weil wir schon immer das Licht sähen, ganz gleich, was uns widerfährt. Sondern weil es oft dunkel ist und wir uns nach Trost sehnen.<br />
<br />
Wir stellen doch nicht deshalb geschmückte und erleuchtete Christbäume in unsere Zimmer, weil es in unseren Herzen schon immer warm und hell wäre. Sondern weil wir uns oft verhärten und uns wünschten, wir wären geduldiger und mutiger und hoffnungsfroher.<br />
<br />
Wir hängen doch nicht deshalb Sterne in unsere Fenster, weil wir schon immer genau wüssten, wo es lang geht. Sondern weil uns oft die Orientierung fehlt und wir uns nach einem Wegweiser sehnen.<br />
<br />
Weihnachten heißt genau das: Gott kommt - dorthin, wo es dunkel ist und hart und richtungslos, lässt uns nicht allein und bringt mit dem Kind in der Krippe Trost und Geduld und Weichheit und Wärme und Hoffnung und Zukunft.<br />
<br />
Gleich singen wir "O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit".<br />
Alles fröhlich, alles selig?<br />
Auch in diesem 200 Jahre alten Lied heißt es: "Welt ging verloren! Christ ist geboren."<br />
<br />
Also: Wir feiern Weihnachten, nicht weil wir in eine kleine heile Welt flüchten wollen, sondern weil Gott in die große kaputte Welt kommt.<br />
Und deshalb: Freue dich, o Christenheit!<br />
Amen.Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-45533765506265285122016-10-24T13:47:00.000+02:002016-10-24T13:47:34.577+02:00Drei Monate Paper.li Pro - ein Erfahrungsbericht<h3>
<b>Ein Rückblick</b></h3>
Im Sommer 2010 ging <a href="http://paper.li/">Paper.li</a> an den Start. Ich war ein "Early Adopter", neugierig, wie das wohl funktionieren würde, damit eine eigene Online-Zeitung zu erstellen. Und ich wählte die denkbar einfachste Herangehensweise: Meine <a href="https://twitter.com/ebel/lists/pfarrer-ev">Twitter-Liste</a>, in der ich alle mir bekannten twitternden evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer zusammenfasste, existierte ja ohnehin bereits. Also erstellte ich ein Paper.li mit dem wenig kreativen, dazu noch denglischen Titel "<a href="https://paper.li/ebel/pfarrer-ev">The EvPfarrer's Daily</a>" und speiste die Pfarrer-Twitterliste als einzige Quelle ein. Den Rest machte der Algorithmus automatisch: jeden Tag zu einer bestimmten Zeit die relevantesten Tweets noch einmal im Zeitungslayout aufbereitet zusammenzustellen. Auf meinem <a href="http://www.twitter.com/ebel">Twitteraccount</a> erschien zeitgleich ebenfalls automatisiert ein Tweet, der auf die aktuelle Ausgabe hinwies und zudem einige der Kolleg/innen, deren Beiträge darüber nochmals verbreitet wurden, per @-Erwähnung darauf aufmerksam machte.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://paper.li/ebel/pfarrer-ev"><img border="0" height="77" src="https://2.bp.blogspot.com/-YtjICvTDZF0/V5_g-JRf4eI/AAAAAAAAJ1E/PGmvCncmWXcwPIKIV5XGrs00Eb5Y59IuQCLcB/s400/Paperli_Titel.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<br />
Für mich selbst überraschend fand die "Zeitung" einige Resonanz.<br />
<a name='more'></a> <br />
<a href="https://draft.blogger.com/null" name="more"></a>Offenkundig wurde sie für manche tatsächlich zum regelmäßigen - täglichen - Anlaufpunkt. Ich erhielt Dankesäußerungen für darüber weiterverbreitete Beiträge - und gelegentlich Anfragen, ob ich diesen oder jenen Beitrag aufnehmen könnte. Ich erinnere mich auch, dass <a href="https://twitter.com/ralpe">Ralf Peter Reimann</a> in mindestens einem Vortrag das Projekt als Beispiel guter Social Media Praxis vorstellte.<br />
<br />
Ich war deshalb überrascht, um nicht zu sagen, hin und wieder gar etwas peinlich berührt, weil ich dieses Paper.li nach der Ersteinrichtung ja weitgehend sich selbst überließ. Ich brauchte gar nichts mehr aktiv beizutragen, weil der Algorithmus alles selbst erledigte. Hin und wieder musste ich genau das erläutern, wenn die Kategorie-Einteilung eines Beitrags etwas eigenartig war oder jemandem nicht verständlich war, weshalb ein auf Twitter häufig geteilter oder favorisierter Tweet nicht im Paper.li erschien. Die genauen Kriterien, nach denen Beiträge ausgewählt werden, sind dabei bis heute nicht einsichtig.<br />
<br />
<h3>
<b>Der (Neu-)Anstoß</b></h3>
Anfang April 2016 war mir einmal wieder der Titel des Paper.li ein Dorn im Auge und ich fragte auf Twitter und Facebook nach alternativen Vorschlägen. Neben solchen kamen verschiedene kritische Reaktionen. So bezeichneten sowohl <a href="https://twitter.com/sinnundverstand/status/716550431590232064">Wibke Ladwig</a> als auch <a href="https://twitter.com/knuuut/status/721812453630328833">Knut Dahl</a> Paper.li als Spam. Und <a href="https://twitter.com/rocktoamna">Philipp Greifenstein</a> war der Ansicht, "<a href="https://twitter.com/rockToamna/status/721950528247357441">dass es in letzter Zeit eklektischer und imho weniger interessant geworden</a>" sei. Ohne "ordnende Redaktion" verliere es sich "<a href="https://twitter.com/rockToamna/status/722021647163789312">im Allgemeinen, Bekannten und wenig Überraschenden</a>". Er jedenfalls "finde <a href="https://twitter.com/rockToamna/status/722021247404650496">inzwischen weniger lesenswertes Unbekanntes darin</a>. Die Artikel der großen Medien werden ja anderweitig genug angeboten". Diese Einschätzung konnte ich durchaus teilen. Offenbar hatte die Twitterliste als zugrunde liegende Quelle mittlerweile eine kritische Größe überschritten, so dass die "Nischenbeiträge" im Paper.li-Algorithmus keine Chance mehr hatten, sich gegenüber den - auch von Pfarrer/innen geteilten - großen Schlagzeilen durchzusetzen.<br />
<br />
<h3>
<b>Der Plan</b></h3>
Es reizte mich nun doch, einmal auszuprobieren, wie weit ich diese "Zeitung" meinen Wünschen (und denen der Leserinnen und Leser) anpassen konnte, wenn mir alle Funktionen zur Verfügung stünden. Also wechselte ich auf die Pro-Version, Kostenpunkt ca. 10€ monatlich.<br />
Meine vorrangigen Ziele waren:<br />
<ul>
<li>die Quellen so anzupassen, dass das Paper.li wieder einen Mehrwert gegenüber den großen Schlagzeilen-Portalen hätte</li>
<li>die Kategorien im Blick auf die gewünschten Inhalte gezielter zu benennen und die Zuordnung zu den Kategorien zu optimieren</li>
<li>die besseren Möglichkeiten zur Verbreitung in den sozialen Netzwerken zu nutzen</li>
<li>dabei den händischen/zeitlichen Aufwand weiterhin möglichst gering zu halten</li>
<li>und über die Ausnutzung der Ad-Plätze abzuschätzen, ob mittelfristig ein zumindest teilweiser "Return of Investment" im Bereich des Möglichen liegt.</li>
</ul>
<div>
<br /></div>
<h3>
Die Umsetzung</h3>
<h4>
1.) Quellen</h4>
Zunächst reduzierte ich leicht die zugrunde liegende Pfarrer-Twitterliste. Dazu kopierte ich sie komplett in eine neue Liste und machte diese zur Quelle. Dann schaute ich mir in den jüngsten Paper.li-Ausgaben die Artikel an, die ich im Paper.li eigentlich eher nicht sehen wollte - nämlich eben die "großen Meldungen", die an vielen anderen Stellen ebenfalls zu lesen waren. Ich rief die Twitterprofile derjenigen Kolleg/innen auf, welche diese Artikel geteilt hatten und durchforstete ihre letzten 40-50 Tweets. Waren darunter - nach meinem subjektiven Empfinden - zu viele weitere solcher Artikel verlinkt, entfernte ich den- oder diejenige aus der Liste. Des weiteren speiste ich einen RSS-Feed als Quelle ein, in dem ich eine Vielzahl mir bekannter Pfarrer/innen-Blogs zusammengefasst hatte. Ein paar weitere Twitterlisten mit kirchlichen bzw. christlichen Accounts kamen hinzu. In der Pro-Version besteht auch die Möglichkeit, die Reihenfolge der Quellen nachträglich individuell festzulegen, so dass die zuerst genannten häufiger zum Zuge kommen als die zuletzt genannten. Damit experimentierte ich ein paar Tage herum, bis ich das Gefühl hatte, dass sich die Artikelauswahl tatsächlich deutlich verändert hatte, und zwar zum Besseren.<br />
<br />
<h4>
2.) Kategorien</h4>
Mit den Kategorien bzw. "Zeitungsrubriken" war ich weniger erfolgreich. Zwar erlaubt die Pro-Version, die Rubriken ganz nach eigenem Gusto umzubenennen. Dies hat allerdings keine Auswirkungen auf die Auswahl der Artikel, welche unter der jeweiligen Rubrik erscheinen. Wenn ich etwa die Rubrik "Technologie" in "Theologie" umbenenne, erscheinen darunter dennoch die von Paper.li für die Rubrik "Technologie" ausgewählten Artikel. Der Rubrikentitel lässt sich nicht einmal wenigstens als Suchbegriff definieren. Das ist äußerst enttäuschend. Welchen Sinn hat es, eine Rubrik umzubenennen, wenn hinterher genau die gleichen Artikel dafür ausgewählt werden wie vorher? Das ließ ich also bald wieder sein, entschied mich aber zumindest noch dafür, auch keine Einschränkung der Rubrikenanzahl vorzunehmen - so dass die maximal mögliche Anzahl von Artikeln für das tägliche Paper.li ausgewählt werden würde, unter welcher Rubrik sie auch immer erscheinen mögen.<br />
<br />
<h4>
3.) Verbreitung</h4>
Der "Spam"-Effekt von Paper.li entstand in meinem Fall - wie in vielen anderen Fällen wohl auch - dass meine Twitternutzung seit einiger Zeit stark abgenommen hat, so dass phasenweise der tägliche Tweet mit dem Text "The EvPfarrer's Daily ist soeben erschienen! ..." etc. auf meinem Account als einziges zu lesen war und ist. Für Facebook erschien mir das selbst zu viel des Guten, weshalb ich dort darauf verzichtet hatte. In der Pro-Version ist es allerdings möglich, statt des allgemeinen Link-Hinweises auf die frisch erschienene Zeitung auch automatisch die jeweilige Top-Meldung des Tages posten zu lassen. Sieht dann z.B. so aus:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-Je6DiRARCps/V5_U8IhcfjI/AAAAAAAAJ00/7ehcfdKmxw08QwyJnZ9R_PGtrKvAg2HzwCLcB/s1600/Paperli_Topartikel_FB.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://4.bp.blogspot.com/-Je6DiRARCps/V5_U8IhcfjI/AAAAAAAAJ00/7ehcfdKmxw08QwyJnZ9R_PGtrKvAg2HzwCLcB/s400/Paperli_Topartikel_FB.jpg" width="382" /></a></div>
<br />
Das ist eigentlich ganz nett, wenn es auch zwei Nachteile hat: Zum einen steht darunter nicht der Name desjenigen, der diesen Artikel tatsächlich geteilt hat, sondern "von Alexander Ebel". Man könnte sogar meinen, ich hätte ihn nicht nur geteilt, sondern sogar geschrieben. Gemeint ist, dass das Paper.li (auch unter der Domain theologiezentrum.de erreichbar) von mir zusammengestellt ist und mir "gehört". Zum anderen ist das mit der automatischen Veröffentlichung tückisch. Zwar waren es meistens Artikel, die ich selbst ganz interessant fand - und auf die ich so durch mein eigenes Facebookprofil hingewiesen wurde. Aber manchmal waren eben auch Artikel dabei, die ich persönlich nicht geteilt hätte, jedenfalls nicht ungelesen und unkommentiert. Diese habe ich dann im Nachgang von meinem Profil wieder gelöscht bzw. sie verborgen.<br />
<br />
<h4>
4.) Aufwand</h4>
Ein paar Tage lang hatte ich mit der Pro-Möglichkeit herumgespielt, zunächst einen Zeitungsentwurf erstellen zu lassen, diesen manuell zu ergänzen bzw. die Rubrikenzuordnung anzupassen und dann erst selbst zu publizieren. Bald war klar: Diese Zeit kann ich mir nicht dauerhaft täglich nehmen. Also wechselte ich wieder zur Vollautomatik, womit sich - nach der Ersteinrichtung - der Aufwand wieder auf nahezu Null reduzierte.<br />
<br />
<h4>
5.) Werbung</h4>
Um die Möglichkeit der Monetarisierung durch Anzeigenplätze nutzen zu können, welche die Paper.li-Pro-Versio bietet, musste ich die Zeitung zunächst mit einer eigenen Domain verknüpfen. Meine Domain theologiezentrum.de darbte ohnehin schon seit Jahren vor sich hin; insofern war sie eine geeignete Kandidatin, wenn auch der Name nicht ganz zum Online-Zeitungsprojekt passt.<br />
Ich band dann drei Amazon-Affiliate-Anzeigenplätze ein sowie einen Google-Adsense-Platz. Mit Amazon hatte ich einige Schwierigkeiten, weil die meisten Widgets nicht funktionierten. Ich könnte schwören, dass ich auf den Paper.li-Hilfeseiten gelesen habe, dass aus Sicherheitsgründen JavaScript-Widgets nicht erlaubt sind. Als ich den Pro-Account schon wieder gekündigt hatte, habe ich es noch einmal ausprobiert, und auf einmal liefen die Widgets, und den Hilfetext konnte ich nicht mehr finden...<br />
<br />
Ich glaube aber nicht, dass es am "Erfolg" etwas geändert hätte ...<br />
<br />
<h3>
Resonanz</h3>
Google Analytics (ebenfalls mit der Pro-Version nutzbar) spuckte mir für die drei Monate die folgenden Zahlen aus:<br />
<br />
<table border="1">
<tbody>
<tr>
<td>Zeitraum</td>
<td>Seitenaufrufe</td>
<td>Nutzer</td>
</tr>
<tr>
<td>20.4.-19.5.</td>
<td>564</td>
<td>181</td>
</tr>
<tr>
<td>20.5.-19.6.</td>
<td>481</td>
<td>183</td>
</tr>
<tr>
<td>20.6.-19.7.</td>
<td>387</td>
<td>209</td>
</tr>
</tbody></table>
<br />
Einnahmen über Amazon Ads: 0,00 €<br />
Einnahmen über Google Adsense: 0,02 €<br />
<br />
<h3>
<b>Fazit</b></h3>
Gut klappte die Anpassung der Quellen, die nach meinem Eindruck zu einer für die "Kirchen-Nische" wieder relevanteren Artikelauswahl führte,<br />
<br />
Ein völliger Reinfall war für mich das Rubriken-Feature, das eine Personalisierung nur vortäuscht. Ich hielte dies für eines der wichtigsten Features, um die eigene Zeitung individuell gestalten zu können. Die einfache Umbennennungsfunktion ist meiner Ansicht nach überflüssig und sinnlos. Hier haben die Entwickler den Anschluss verpasst.<br />
<br />
Funktionell dagegen mehr als in Ordnung, aber für mich persönlich nicht mit Erfolg zu nutzen: die Möglichkeit der Monetarisierung, also über Werbeanzeigen wieder einen Teil der Kosten herein zu bekommen.<br />
<br />
<h3>
<b>Wieder auf Anfang. Fast.</b></h3>
Nach drei Monaten habe ich das Experiment "Paper.li Pro" für mich beendet und gekündigt. Seit 20.07. läuft "The EvPfarrer's Daily" wieder in der kostenlosen Basisversion. Es soll so weiter laufen wie zuvor, allerdings mit folgenden Änderungen:<br />
<br />
<ul>
<li>Die Zeitung wird nicht mehr ausschließlich auf der Pfarrer-Twitterliste beruhen. In der Basisversion stehen 10 Positionen für Inhalte-Quellen zur Verfügung, und ich habe diese derzeit neben einigen weiteren Twitterlisten vor allem mit einem <a href="https://www.diigo.com/rss/user/alexebel/paperli?type=all&sort=updated">Diigo-Feed</a> bestückt, der direkt - ohne den Umweg über Twitter - eine große Zahl von Pfarrer/innen-Blogs einspeist.</li>
<li>Ich überlege, die Erscheinungsweise zu reduzieren, von täglich auf vielleicht dreimal wöchentlich. Außerdem denke ich zur Entlastung <a href="http://www.twitter.com/ebel">meines Twitterprofils</a> darüber nach, einen eigenen Twitteraccount für die Paper.li-Meldungen einzurichten. Wer sie empfangen will, könnte dann diesen Account abonnieren.</li>
</ul>
<br />
<h3>
Spam?</h3>
Mein <a href="https://paper.li/ebel/pfarrer-ev">Paper.li "The EvPfarrer's Daily"</a> ist in dieser Zeit der intensiveren Beschäftigung für mich selbst wieder wichtiger geworden. Gerade weil ich nicht mehr so häufig und konstant verfolge, was sich auf Twitter so tut, bietet mir die Zeitung einen guten Überblick, und ich stoße darüber regelmäßig auf interessante Beiträge. Also: Sie selbst ist kein Spam, bei weitem nicht. Nur mit der Art und Weise der Bewerbung muss man (ich) behutsam sein.<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" data-lang="de">
</blockquote>
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-16726704222293490672016-03-21T21:12:00.001+01:002016-05-10T00:56:24.829+02:00Schriftarten erkennen leicht gemachtIm Netz gibt es doch nichts, was es nicht gibt. Heute war ich in einem pdf-Dokument auf eine Schriftart gestoßen, die mir gut gefiel und die ich ebenfalls gern verwenden wollte. Unter den Fonts auf meinem PC konnte ich sie nicht ausfindig machen. Was tun?<br />
<br />
Eine kurze Google-Suche brachte mich zu "<a href="http://www.myfonts.de/finden/whatthefont/">WhatTheFont</a>". Dieses System verspricht, Schriftarten in Abbildungen von Wörtern erkennen zu können. Ich machte also einen Screenshot des pdf-Dokuments, schnitt ein Wörtchen aus und speicherte es als Bilddatei ab:<br />
<div style="text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-HpK9XDibUjk/VvBSbceZuOI/AAAAAAAAJuw/bp09n35gC3o1IrAE738JUa8sRCQMQcxDQ/s1600/font%2Berkennen.jpg" imageanchor="1"><img border="0" src="https://1.bp.blogspot.com/-HpK9XDibUjk/VvBSbceZuOI/AAAAAAAAJuw/bp09n35gC3o1IrAE738JUa8sRCQMQcxDQ/s400/font%2Berkennen.jpg" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
Daraus erkannte WhatTheFont zwar nur einen einzigen Buchstaben, teilte den Rest aber korrekt auf:</div>
<div style="text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Ip6nPXooRp4/VvBS_DWIOvI/AAAAAAAAJu4/V1_8DmxD90AYj8emN_cM-sQlodcUk8Sig/s1600/whatthefont.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="80" src="https://3.bp.blogspot.com/-Ip6nPXooRp4/VvBS_DWIOvI/AAAAAAAAJu4/V1_8DmxD90AYj8emN_cM-sQlodcUk8Sig/s320/whatthefont.jpg" width="320" /></a></div>
Und siehe da: <br />
<a name='more'></a>Nach dem Eingeben der restlichen Buchstaben spuckte WhatTheFont mir als erstes Ergebnis den Font "<a href="http://www.myfonts.com/fonts/kimberly-geswein/architects-daughter/">Architect's Daughter</a>" von Kimberly Geswein aus.<br /><br />
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-i934IPn0C9s/VvBYKgixHaI/AAAAAAAAJvU/gD4_rmyAKJU-gt3g1ITuQNEnj-nDA4UGA/s1600/architects-daughter.jpg" imageanchor="1"><img border="0" src="https://2.bp.blogspot.com/-i934IPn0C9s/VvBYKgixHaI/AAAAAAAAJvU/gD4_rmyAKJU-gt3g1ITuQNEnj-nDA4UGA/s640/architects-daughter.jpg" width="540" /></a><br />
<br />
Der sollte auf der Seite selbst dann 3,99€ kosten. So schon nicht teuer, aber eine weitere Google-Suche ergab, dass die Designerin diesen und viele andere Fonts <a href="http://www.kimberlygeswein.com/2012/02/07/updated-architects-daughter/">für nichtkommerzielle Zwecke sogar kostenlos</a> anbietet.<br />
<br />
Und so habe ich neben "WhatTheFont" und dem Font "Architect's Daughter" auch noch die wunderbare Seite von <a href="http://www.kimberlygeswein.com/">Kimberly Geswein</a> gefunden, die zu durchstöbern ich nur empfehlen kann.Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-83000983417928470202015-11-15T14:06:00.000+01:002015-11-16T01:03:56.179+01:00Wir betrauern die Toten - wir begrüßen das Leben! #PrayForParis<i>Aus der Predigt im Vorstellungsgottesdienst der neuen Konfirmand/innen,<br />Protestantische Kirche Altrip, 15. November 2015</i><br />
<br />
Liebe Gemeinde,<br />
Sie sind heute in eine bunte Kirche gekommen<br />
Geschmückt mit Luftballons<br />
Mit Batiktüchern an Kanzel und Altar<br />
und den farbenfroh gestalteten Selbstporträts der Präparandinnen und Präparanden.<br />
Und manch fröhliches Lied haben sie ausgesucht.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-WFibWGuUmus/VkiCjzW1w4I/AAAAAAAAJYs/knguWo8y8OI/s1600/2015-11-15%2BUmrissbilder%2Bneue%2BKonfis.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="450" src="http://4.bp.blogspot.com/-WFibWGuUmus/VkiCjzW1w4I/AAAAAAAAJYs/knguWo8y8OI/s640/2015-11-15%2BUmrissbilder%2Bneue%2BKonfis.jpg" width="600" /></a></div>
<br />
Ist das unpassend, nach dem, was am Freitagabend geschehen ist?<br />
<a name='more'></a><br />
In Paris<br />
und auch – in den Medien weniger präsent – in Bagdad und Beirut.<br />
Am Freitagabend, ungefähr zu der Zeit, als wir die Konfikalender und Ordner verteilt haben<br />
Als viele von euch noch ein Spiel miteinander gespielt haben<br />
Als ihr eure Schlafplätze auf der Empore und am Altar bezogen habt<br />
<br />
Ist das jetzt unpassend?<br />
Mancher wird das so empfinden<br />
Mit gutem Recht.<br />
<br />
Und doch: Feste muss man feiern, wie sie fallen.<br />
Wir hier haben jetzt Grund, fröhlich zu sein .<br />
Und zugleich sind wir verbunden mit den Menschen in Paris, Bagdad und Beirut, <br />
mit den Toten und Verletzten dort, <br />
mit ihren Angehörigen und Freunden.<br />
Auch sie legen wir jetzt in Gottes Hand.<br />
<br />
Wir feiern hier, weil wir verstanden haben, wie wichtig es ist, <br />
dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe in unserem Leben Raum zur Entfaltung zu geben.<br />
Gerade in Zeiten der Bedrängnis tut es gut, sich das nicht nehmen zu lassen!<br />
<br />
Ja, wir betrauern die Toten<br />
und gedenken ihrer <br />
und unsere Gedanken sind bei den Angehörigen<br />
und wir bitten für sie um menschlichen und göttlichen Beistand.<br />
<br />
Und ja, wir begrüßen das Leben!<br />
und feiern die Lebensabschnitte, in die wir neu eintreten<br />
wie den Abschnitt, den unsere Präparandinnen und Präparanden nun beginnen.<br />
<br />
Und warum?<br />
Weil wir euch lieben!<br />
Und weil die Liebe das Größte ist.<br />
Amen.<br />
<div>
<br /></div>
Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-60462901322329502292015-10-01T10:44:00.000+02:002015-10-01T10:49:05.544+02:00Erste Male - auch nach einem Jahr nochDamit hier im Blog auch mal wieder etwas erscheint,<br />
hier mein Editorial in unserem neuen Gemeindebrief.<br />
Bin heute übrigens schon genau 1 Jahr in Altrip.<br />
<br />
<i>Liebe Leserinnen und Leser des Kirchenfensters ...</i><br />
<br />
Erste Male. Auch im zurückliegenden halben Jahr habe ich mit Ihnen in Altrip viele davon erlebt, und auch wenn wir bald ein ganzes Kirchenjahr miteinander durchlaufen haben, dürfte das noch eine Zeitlang so weitergehen.<br />
<br />
Erste Male. Darunter waren viele schöne und erfüllende Erfahrungen und Begegnungen, zwangsläufig aber auch das Eine oder Andere, worauf sich hätte verzichten lassen.<br />
<br />
<a name='more'></a>Wir haben eine intensive, beeindruckende Karwoche begangen, deren Elemente uns noch lange über die Zusammenkünfte in der Kirche und im Bonhoeffer-Haus hinaus nachhingen und in den Alltag begleitet haben. Und dann haben wir in der Osternacht und am Ostermorgen die Freude darüber aufscheinen lassen, dass unser Gott ein Gott des Lebens ist.<br />
<br />
Wir haben zwei wunderbare, festliche Konfirmationsgottesdienste miteinander gefeiert, von denen Sie einige Eindrücke auf den nachfolgenden Seiten finden. Ich freue mich darauf, nach den Herbstferien die Konfirmandenarbeit mit einem vergrößerten, hoch motivierten Team und mit neuer Konzeption angehen zu können und bin gespannt, welche Erfahrungen wir und vor allem die Jugendlichen damit machen werden. Mehr darüber lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben des Kirchenfensters.<br />
<br />
Zum ersten Mal habe ich das Sommerfest in unserem Kindergarten miterlebt: liebevoll von den Erzieherinnen mit den Kindern vorbereitet, bei perfektem Grillwetter und fröhlicher Stimmung – ein gelungener Tag.<br />
<br />
Von der Ferienspielaktion habe ich (bzw. meine Kinder) aufgrund einer Überschneidung mit unserer familiären Urlaubsplanung leider nur, aber immerhin zwei Tage mitbekommen. Ich wusste es schon vorher, aber nun umso mehr: Ich hoffe, dass sich für diese Aktion immer wieder und noch lange diejenigen Menschen zusammenfinden, die sie zu einem so besonderen und begeisternden Erlebnis für alle Kinder machen.<br />
<br />
Eins zum Stichwort „verzichtbar“: Erstmals hatte ich mich auch mit Einbrüchen auseinanderzusetzen, in die Kirche und den Kindergarten – und mit allem, was damit zusammenhängt: Anzeigen und Gespräche mit der Polizei, Meldungen an die Versicherung, Kostenvoranschläge für Reparaturen, Neuanschaffungen – und Diskussionen darüber, wie sich so etwas künftig vermeiden ließe. Der materielle Schaden ist gar nicht das Entscheidende, aber was es an gedanklicher Kraft und Gesprächs- und Arbeitszeit bindet, nicht nur bei mir, sondern auch bei weiteren Haupt- und Ehrenamtlichen, das macht es so ärgerlich und frustrierend. Und ich dachte bei mir so: „Wer in Kirchen und Kindergärten einbricht, der muss sich ja sehr sicher sein, dass es die Hölle nicht gibt."<br />
<br />
Kurz: Erstmals habe ich in den zurückliegenden zwölf Monaten erfahren, was es bedeutet, Pfarrer in einer Gemeinde zu sein. Nun schließt sich ein erster Kreis: Der Erntedankgottesdienst war vor einem Jahr der erste, den ich mit Ihnen in Altrip gefeiert habe. Damals sprach ich von Grün als der Symbolfarbe für den neuen Anfang, für das Keimhafte – daher auch die Redewendung „Grün hinter den Ohren“ –, dass Grün aber auch für die Hoffnung steht, was aus einem solchen neuen Anfang entstehen kann. Für die Früchte unserer von Gott gesegneten Arbeit zu danken und sich so bewusst zu werden, dass nicht alles von uns selbst abhängt, das ist eine gute Praxis.<br />
<br />
Zu guter Letzt: Nach dem Erntedankfest gehen wir dem Ende des Kirchenjahres entgegen. Wir<br />
gedenken unserer verstorbenen Gemeindeglieder und wissen sie dabei in Gottes Ewigkeit geborgen. Für manche war es das erste Mal, dass sie von einem lieben Menschen Abschied nehmen mussten, andere erlebten, dass in dieser Situation jedes Mal wieder ein erstes Mal ist.<br />
<br />
Erste Male. Auf welche können Sie zurückschauen und sagen: Danke, Gott, dass du mich dies hast erleben lassen? Danke, Gott, dass du mich durch jenes hindurch getragen hast?<br />
<div>
<br /></div>
Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-42843136273673846932014-12-31T15:37:00.003+01:002015-11-16T01:04:45.018+01:00Die ersten drei Monate im Gemeindepfarramt in Zahlen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-0qnyk8Rpl_4/VKQKHgRkN2I/AAAAAAAAJCs/AS6oD_3YhDw/s1600/P1020366_web.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-0qnyk8Rpl_4/VKQKHgRkN2I/AAAAAAAAJCs/AS6oD_3YhDw/s1600/P1020366_web.jpg" width="240" /></a></div>
4 Taufen<br />
10 Trauerfeiern/Beerdigungen<br />
11 Sonntagsgottesdienste<br />
1 Friedhofsansprache zum Volkstrauertag<br />
1 Gottesdienst in der Seniorenresidenz<br />
1 Reformationsgottesdienst<br />
1 Gottesdienst zur Verabschiedung des alten Presbyteriums<br />
1 Segnungsgottesdienst für die Kita-Kinder<br />
1 Morgenmeditation im Advent<br />
3 Heiligabend-Gottesdienste<br />
1 Gottesdienst zum Altjahresabend<br />
<br />
1 Advents-Café<br />
1 Konfi-Café<br />
4 Pfarrkonvente/Pfarrkonferenzen<br />
3 Advents/Weihnachtsfeiern<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
1 Presbyteriumswahl<br />
3 Presbyteriumssitzungen, davon 1 konstituierend<br />
1 Elternausschusswahl<br />
2 Pfarrhausbegehungen<br />
<br />
5 Krippenspielproben<br />
3 Personalangelegenheiten, mit denen ich nie zuvor zu tun hatte<br />
1 Bezirkssynodaltagung<br />
<br />
36 Stunden Religionsunterricht<br />
7x75 Minuten Präparandenunterricht<br />
12x75 Minuten Konfirmandenunterricht<br />
<br />
?? Besuche zu runden Geburtstagen (10? 15?)<br />
Besprechungen: zig.<br />
Komplett arbeitsfreie Tage: Ähm. Langsam brauch' ich wohl doch 'ne Brille ... ;-)<br />
<br />
… und gegönnt als Besucher:<br />
1 Morgenmeditation (Buß- und Bettag)<br />
1 Klezmerkonzert<br />
1 Jugendgottesdienst<br />
<br />
... to be continued ...<br />
<br />
<b>Einen guten Jahreswechsel wünsche ich euch allen<br />und ein gesegnetes Jahr 2015!</b><br />
<br />Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-26256780528513971402014-10-13T08:50:00.004+02:002014-10-13T08:50:41.889+02:00Ein Band des Friedens<b>Predigt am 12. Oktober 2014 (17. Sonntag nach Trinitatis) im Männergottesdienst zum Thema "Vielfalt der Lebensformen - Ertragt einander in Liebe" in der Protestantischen Kirche Altrip</b><br />
<br />
<i>So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: "ein" Leib und "ein" Geist, wie ihr auch berufen seid zu "einer" Hoffnung eurer Berufung; "ein" Herr, "ein" Glaube, "eine" Taufe; "ein" Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen. (Eph 4, 1-6)</i><br />
<br />
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-sPkp-8XNgfo/VDt12qGIsEI/AAAAAAAAI1w/A95ifS8joT8/s1600/Loombaender.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-sPkp-8XNgfo/VDt12qGIsEI/AAAAAAAAI1w/A95ifS8joT8/s1600/Loombaender.jpg" height="237" width="320" /></a>Liebe Gemeinde,<br />
knallig bunt, elastisch, selbstgemacht:<br />
ein Loom-Armband.<br />
Der neueste Trend – nicht nur bei Kindern.<br />
Und nicht nur bei Mädchen; auch mein Sohn hat schon fleißig solche Bänder geknüpft.<br />
Manche tragen zehn, zwanzig davon um die Arme oder den Hals.<br />
Sie bestehen aus lauter einzelnen kleinen Gummiringen.<br />
Es ist nicht nötig, irgendwelche Kettenglieder auf- und wieder zuzubiegen.<br />
Es ist nicht nötig, irgendetwas zu kleben.<br />
Es ist nicht nötig, irgendetwas mit Hitze zu verflüssigen, um es miteinander zu verbinden und dann wieder fest werden zu lassen.<br />
Die einzelnen Ringe bleiben einzelne Ringe,<br />
in ganz verschiedenen, beliebigen Farben,<br />
und sind doch miteinander verbunden.<br />
Sie sind einfach geschickt miteinander verhakt<br />
und bilden so eine Einheit: das Band.<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
<i>Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. Schreibt einer im Namen des Apostels Paulus.</i><br />
<br />
Mit Mitte vierzig holt Gerhard eine junge Kollegin in sein Team. Karin ist Anfang Dreißig und hat zwei Kinder. Sie bewundert ihn, er erlebt sich in einer neuen Rolle, war er doch als junger Mann kein Frauenheld. "Wenn wir Männer älter werden", sagt er, "und nicht vergessen, uns zu waschen und zu rasieren, bekommen wir ja plötzlich Blicke gesendet, die ich gerne als junger Mann gehabt hätte".<br />
Eigentlich hatte er nie heiraten wollen, tat es dann doch, aber die Ehe scheiterte. Nun verliebt er sich in Karin, fast drei Jahrzehnte lang leben sie als Paar, inklusive Eifersucht, Verzweiflung und zeitweiliger Trennung. Dabei teilen die beiden nie eine Wohnung. Eigentlich wollten sie eine freie Beziehung führen. Doch daran scheiterten sie, beide waren zu eifersüchtig. Stattdessen entdeckten sie: Vertrauen. Und belassen es doch bei zwei Wohnungen und fast täglichen Treffen – und wenn sie zusammen sind, sind sie nur füreinander da.<br />
<br />
<i>Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.</i><br />
<br />
Lucie wusste schon als Kind, dass irgendetwas mit ihr anders ist. Als sie 13 ist, erfährt sie, dass sie niemals eigene Kinder haben kann. Warum, sagt ihr niemand. Ärzte und Eltern schweigen, um die Familie zu schützen.<br />
Mit 21 heiratet sie Hans. Mit 23 diagnostizieren die Ärzte, dass sie Hoden im Bauchraum hat und xy-Chromosomen. Eine Krise für sie selbst. Eine Krise auch für ihren Mann. Er versteht es zunächst nicht, zieht sich zurück. Eine Krise für die Ehe. Dann stellt Hans fest: Lucie ist immer noch dieselbe, er liebt sie nach wie vor.<br />
Sie schaffen es, miteinander, obwohl sie noch viele Durststrecken durchlaufen müssen. Adoption? "Sie sind ja gar keine Frau". Und dann mit Mitte vierzig der zufällige Blick in die alten Arztakten: Zwitter. Kastration. Ein bis heute üblicher Eingriff – um männlich oder weiblich eindeutig festzulegen, um Geschlecht: zu machen. Aber war das so vorgesehen?<br />
<br />
<i>Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.</i><br />
<br />
Hans-Jürgen wächst auf dem platten Land heran und merkt irgendwann: Er kommt gut mit Mädels aus – aber es sind Jungs, für die er romantische Gefühle entwickelt; Jungs, die ihn körperlich anziehen.<br />
Er wartet, macht es nicht öffentlich, nicht in der Familie, nicht im Freundeskreis, auch nicht in der Gemeinde, in der er sich engagiert. Die Liebe muss lange warten.<br />
Erst als Theologiestudent merkt er, dass er nicht mehr ausgegrenzt wird, sondern dass es Menschen gibt, die ihn unterstützen. Später zieht sein Partner mit ihm ins Pfarrhaus. Kein Problem, bis 1979. Da erklärt er sich mit einem Kollegen solidarisch, der auch mit einem Mann zusammenlebt. Nun wird er beurlaubt, dann verliert er seine Pfarrstelle. Zwei Beziehungen zerbrechen unter den äußeren Schwierigkeiten. Erst nach einigen Jahren und gerichtlichen Auseinandersetzungen kann er wieder arbeiten, als Klinikseelsorger. Er ist HIV-positiv, sein heutiger, 15 Jahre jüngerer Partner bleibt bei ihm. Den 20. Jahrestag feiern sie auf dem Standesamt. "Grüß auch schön deinen Mann", heißt es nun auf einmal, und Hans-Jürgen staunt, welche Aufwertung da spürbar wird.<br />
<br />
Drei Geschichten<br />
Lebensgeschichten<br />
nicht erfunden<br />
erlebt, erfahren<br />
<br />
Drei Geschichten<br />
über die Liebe<br />
die Vielfalt, in der sie Menschen begegnet<br />
das Glück, das Menschen mit ihr erleben<br />
die Schwierigkeiten, die Menschen mit ihr zu überwinden haben<br />
<br />
Drei Geschichten<br />
von der Internetseite <a href="http://eine-tuer.de/">eine-tuer.de</a>.<br />
"Eine Tür ist genug" – eine Kampagne der Männerarbeit der EKD und der Evangelischen Frauen in Deutschland.<br />
Das Ziel: die heute gelebte Vielfalt von Liebes- und Lebensbeziehungen ins Gespräch zu bringen<br />
und zu betonen: Gott wendet sich den Menschen zu, gleich wo und wie sie Liebe und Partnerschaft leben: ob in lebenslanger Verbindung, in Patchwork-Familien, als Singles, in gleichgeschlechtlichen Beziehungen oder als Menschen, die sich ihrer geschlechtlichen Identität erst bewusst werden und sie sich erarbeiten müssen.<br />
Eine Tür ist genug.<br />
<br />
<i>Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.</i><br />
<br />
Ein Zitat:<br />
"Nach evangelischem Verständnis ist die Familie der<br />
maßgebliche Ort, an dem Autonomie und Angewiesenheit,<br />
Freiheit und Bindung gleichzeitig erfahren und gelebt werden<br />
können. Leitlinie einer evangelisch ausgerichteten Förderung<br />
von Familien, Ehen und Lebenspartnerschaften<br />
muss die konsequente Stärkung von fürsorglichen familiären<br />
Beziehungen sein. Wo Menschen auf Dauer und im<br />
Zusammenhang der Generationen Verantwortung füreinander<br />
übernehmen, sollten sie Unterstützung in Kirche, Gesellschaft<br />
und Staat erfahren. Dabei darf die Form, in der Familie<br />
und Partnerschaft gelebt werden, nicht ausschlaggebend<br />
sein. Alle familiären Beziehungen, in denen sich Menschen<br />
in Freiheit und verlässlich aneinander binden, füreinander<br />
Verantwortung übernehmen und fürsorglich und respektvoll<br />
miteinander umgehen, müssen auf die Unterstützung der<br />
evangelischen Kirche bauen können."<br />
Zitatende.<br />
<i>[aus der Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland 2013 zum Thema Familie, S. 141]</i><br />
<br />
Ein Jahr EKD-Familienpapier -<br />
Vor kurzem haben zwei Mitautorinnen ein kritisches Resümee gezogen <i>[Das Folgende nach zeitzeichen 10/2014, S.43-45].</i><br />
Worum ging es?<br />
Das Papier beleuchtet die unterschiedliche Alltagspraxis von Familien.<br />
Und es betrachtet die sozialpolitischen Rahmungen und die aktuellen Arbeitsmarktbedingungen.<br />
Der Kern: Es gibt nicht nur eine, sondern vielfältige Formen familialer Fürsorge - und diese Formen sollten gestärkt und wertgeschätzt werden.<br />
Fürsorge oder Sorge für andere (mit dem englischen Wort: Care) steht dabei ebenso für Erziehung wie auch für Betreuung, Versorgung und Pflege in Familien.<br />
Die Kommission hat dazu herausgearbeitet: die individuellen Rechte von Frauen und Kindern sind so weit gestärkt worden, dass Gleichberechtigung inzwischen selbstverständlich ist. Zumindest sind das die guten Absichten der meisten, nur an der Umsetzung hapert's oft.<br />
Auf der anderen Seite ist die Gesellschaft zunehmend gespalten; jedes dritte Kind ist sozial abgehängt, Armut ist ein Problem vor allem für Alleinerziehende, erwerbslose Eltern und Familien mit Migrationshintergrund.<br />
<br />
So weit die Analyse. Und vor diesem Hintergrund stellen die Verfasser des Papiers fest: Wenn man diesen Herausforderungen begegnen will, ist es nicht sinnvoll, eine bestimmte Familienform bevorzugt zu behandeln.<br />
Stattdessen gilt als entscheidend, dass verbindlich und auf Dauer füreinander Verantwortung übernommen wird. Lebensformen, für die das gilt, sollen gleiche Wertschätzung erfahren. Zugespitzt auf die Kirche heißt das: Sie sollen auch dort die gleiche seelsorgliche und gottesdienstliche Begleitung bekommen können.<br />
<br />
Genau daran, an der Gleichbehandlung unterschiedlicher Familienformen, hat sich eine aufgeregte Debatte entzündet.<br />
Und sie zog die Aufmerksamkeit von der eigentlich dringlichen Problematik ab: der Gerechtigkeit.<br />
Die konkret geleistete, alltägliche Care-Arbeit verschwand hinter den Debatten, obwohl wir alle irgendwann im Lebenslauf darauf angewiesen sind.<br />
Die Armutsprobleme der Familien mit Kindern, sie traten zurück.<br />
Die ungleiche Arbeits- und Verantwortungsteilung zwischen Männern und Frauen, sie wurde in den Debatten nicht aufgegriffen.<br />
<br />
Wer aber hat sich am lautesten aufgeregt? - so fragen die beiden rückblickenden Mitautorinnen.<br />
Antwort: "Es waren auffallend häufig Männer älterer Jahrgänge in gesicherten Lebensverhältnissen und gelegentlich auch jüngere reüssierende Frauen".<br />
Wie kommt das? Ich zitiere weiter:<br />
"Beide Gruppen haben wichtige – auch biografische – Gründe, geschlechtliche Ungleichheitslagen zu verdrängen. Entweder können oder wollen sie nicht zugeben, dass sie ihre Karrieren der Hintergrundarbeit einer Ehe- und Hausfrau verdanken, möglicherweise bedauern sie auch entgangene Familienerfahrungen, oder – so im Fall der erfolgreichen jungen Frauen – sie haben bisher keine benachteiligenden Erfahrungen gemacht, da sie ihre Doppelrolle mit Hilfe anderer Frauen, bezahlter Care-Arbeiterinnen oder dem Einsatz von Großmüttern bewältigen. Sie alle meinen, nur eigene Leistung zähle, nicht Solidarität. Nicht zuletzt ist da die große Gruppe der Ehefrauen und Ehrenamtlichen, die ihr Leben lang für andere gesorgt, sich um andere gekümmert haben, aus Liebe und vor dem Hintergrund ihrer christlichen Überzeugungen."<br />
<br />
<i>Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: "ein" Leib und "ein" Geist, wie ihr auch berufen seid zu "einer" Hoffnung eurer Berufung; "ein" Herr, "ein" Glaube, "eine" Taufe; "ein" Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen. </i><br />
<br />
Ich betrachte dieses Armband, das meine Tochter geknüpft hat<br />
aus lauter kleinen Einzelringen<br />
grüne, weiße, orangefarbene, blaue, graue, rote, schwarze …<br />
Sie sind alle einzeln, vereinzelt<br />
jeder ein Einzelstück<br />
sie existieren nebeneinander<br />
und gehören dennoch zusammen<br />
bilden ein Band<br />
bilden einen Leib<br />
formen ein Ganzes<br />
und jeder darf sein, wie er ist<br />
wird nicht gezwungen, anders zu sein<br />
braucht nur sich ein wenig zu strecken<br />
nur sozusagen<br />
die Hand zu reichen<br />
einander zu stärken<br />
zu stützen<br />
in Liebe zu ertragen<br />
um ein Ganzes zu sein<br />
ein höheres Ganzes.<br />
Ein Band des Friedens.<br />
Und Gott über allen und durch alle und in allen.<br />
Amen.<br />
<div>
<br /></div>
Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-58487525169741906312014-10-05T10:00:00.000+02:002014-10-05T10:00:03.411+02:00Alles ganz selbstverständlich.<b>Predigt am 5. Oktober 2014 (Erntedankfest) in der Protestantischen Kirche in Altrip</b><br />
<br />
<i>So lasst uns nun durch Jesus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott. (Hebräer 13, 15-16)</i><br />
<div>
<br /></div>
Liebe Gemeinde,<br />
Erntedank ist das Fest der Selbstverständlichkeiten.<br />
Denn es dreht sich um alles, was für uns täglich ganz selbstverständlich ist.<br />
<br />
Dass ich Brot habe<br />
ist selbstverständlich<br />
Dass ich Marmelade habe<br />
ist selbstverständlich<br />
Milch, Saft, Käse, Wurst<br />
ganz selbstverständlich<br />
<a name='more'></a><br />
Dass die Regale im Supermarkt voll sind<br />
versteht sich von selbst<br />
Dass genug da ist, um diesen Altar zu schmücken<br />
Äpfel, Nüsse, Weintrauben, buntes Herbstlaub<br />
Dass jemand da ist, der es tut<br />
ist selbstverständlich<br />
<br />
Dass ich herzlich willkommen geheißen werde<br />
ist selbstverständlich<br />
Dass ich auf meine Fragen eine Antwort bekomme<br />
Dass mir jemand hilft, wenn ich Probleme habe<br />
Selbstverständlich<br />
Ist es das?<br />
<br />
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-hyEXRMzwuGE/VDBqVmeX4KI/AAAAAAAAI1E/Q3EF5sE8WpM/s1600/Sp%C3%A4tErdbeeren.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-hyEXRMzwuGE/VDBqVmeX4KI/AAAAAAAAI1E/Q3EF5sE8WpM/s1600/Sp%C3%A4tErdbeeren.jpg" height="320" width="320" /></a>Wir haben nur einen kleinen Reihenhausgarten<br />
so handtuchgroß<br />
Aber immerhin<br />
Nur ein kleiner Garten<br />
Wenig Platz<br />
Ein paar Kräuter<br />
Ein paar Tomaten<br />
Ein paar Erdbeeren<br />
Die meisten aber auf dem Balkon<br />
Einmal haben wir davon noch im November geerntet<br />
Und gestaunt<br />
Das war nicht so selbstverständlich.<br />
<br />
Wenig Platz im Garten.<br />
Da lesen wir im vergangenen Frühjahr den Tipp von den<br />
Kartoffeln im Sack<br />
Zuerst Saatkartoffeln im Pappkarton drei Wochen keimen lassen.<br />
Dann Erde 20 Zentimeter hoch in einen wetterfesten Sack füllen;<br />
drei Knollen rein und Erde drauf.<br />
Immer wieder mit Erde auffüllen -<br />
und nach vier Monaten über viele Kartoffeln freuen.<br />
Wir probieren es aus<br />
Es funktioniert<br />
Aus einer Kartoffel werden zehn.<br />
Die Kinder haben ihre Freude sie herauszuwühlen.<br />
Wundersame Kartoffelvermehrung.<br />
Selbstverständlich?<br />
<br />
<i>So lasst uns nun durch Jesus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. </i><br />
<br />
Ja, Erntedank ist das Fest der Selbstverständlichkeiten.<br />
Denn alles, worum es da geht, versteht sich doch von selbst.<br />
Für einen Christen.<br />
Gott loben und ihm danken<br />
für seine Gaben<br />
dafür, dass ich zu essen und zu trinken habe<br />
dafür, dass etwas aus dem wird, was ich anbaue<br />
Gott dafür zu loben und zu danken<br />
ist doch selbstverständlich<br />
Oder?<br />
<br />
Die Priester türmen die Erntegaben auf den Altar<br />
Dann zünden sie alles an<br />
Lichterloh brennt es<br />
und fackelt ab<br />
Der Rauch steigt hoch<br />
Der Duft<br />
Gott in die Nase<br />
um ihn zu betören<br />
und gnädig zu stimmen<br />
So glaubt man.<br />
<i>Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht; </i><br />
<i>denn <u>solche </u>Opfer gefallen Gott.</i><br />
Gott braucht keine Speisopfer mehr.<br />
Das ist doch selbstverständlich.<br />
<br />
Der Bock wird zum Altar gezerrt<br />
Der wehrt sich<br />
schreit und bockt<br />
Der Bock<br />
Es hilft ihm nichts<br />
Das Messer dringt ein<br />
schneidet ihn auf<br />
Sein Blut läuft in Strömen<br />
Der Altar wird damit besprengt<br />
das Fett darauf verbrannt<br />
Das Fleisch bekommen die Priester.<br />
Einen großen Teil jedenfalls.<br />
Alles um Gott einen Gefallen zu tun<br />
Ihn wohlgefällig zu machen<br />
So geht das<br />
So glaubt man<br />
<i>Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht; </i><br />
<i>denn <u>solche </u>Opfer gefallen Gott.</i><br />
Gott braucht keine Tieropfer mehr.<br />
Das ist doch selbstverständlich.<br />
<br />
Ein Mensch wird gezwungen<br />
eine Rolle zu spielen<br />
einen vorbereiteten Text aufzusagen<br />
bevor er hingerichtet wird<br />
hingerichtet durch die Terrormiliz, die sich Islamischer Staat nennt<br />
Schon viele Menschen hat sie zu Opfern gemacht.<br />
Im Namen Gottes?<br />
<i>Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht; </i><br />
<i>denn <u>solche </u>Opfer gefallen Gott.</i><br />
Gott braucht keine Menschenopfer<br />
will nicht, dass irgendwer Opfer wird<br />
Das versteht sich von selbst.<br />
Sollte man meinen.<br />
<br />
<i>So lasst uns nun durch Jesus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen</i><br />
<br />
Gott will kein Opfer<br />
nur das Lobopfer:<br />
die Zeit, die es braucht<br />
die Geistesgegenwärtigkeit, die es braucht<br />
den Mut, den es braucht<br />
das Vertrauen, das es braucht<br />
um seinen Namen zu bekennen<br />
um zu sagen:<br />
Ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde<br />
Ich glaube, dass er mich geschaffen hat samt allen Kreaturen<br />
<br />
Und: <i>Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.</i><br />
<br />
Vergesst nicht!<br />
schreibt da einer,<br />
ein Christ.<br />
Vergesst nicht!<br />
<br />
Vergesst nicht<br />
Gutes zu tun<br />
Vergesst nicht<br />
mit anderen zu teilen<br />
Vergesst nicht<br />
schreibt er<br />
und sagt damit<br />
durch die Blume<br />
So selbstverständlich ist das nicht.<br />
<br />
Erntedank<br />
Das Fest der Selbstverständlichkeiten<br />
Und zwar so, dass alle Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt werden<br />
bevor Gott sie wieder selbstverständlich macht<br />
<br />
<i>Einmal wird uns gewiß</i><br />
<i>die Rechnung präsentiert</i><br />
<i>für den Sonnenschein</i><br />
<i>und das Rauschen der Blätter,</i><br />
<i>die sanften Maiglöckchen</i><br />
<i>und die dunklen Tannen,</i><br />
<i>für den Schnee und den Wind,</i><br />
<i>den Vogelflug und das Gras</i><br />
<i>und die Schmetterlinge,</i><br />
<i>für die Luft, die wir</i><br />
<i>geatmet haben, und den</i><br />
<i>Blick auf die Sterne</i><br />
<i>und für all die Tage,</i><br />
<i>die Abende und die Nächte.</i><br />
<br />
<i>Einmal wird es Zeit,</i><br />
<i>dass wir aufbrechen und</i><br />
<i>bezahlen;</i><br />
<i>bitte die Rechnung.</i><br />
<br />
<i>Doch wir haben sie</i><br />
<i>ohne den Wirt gemacht:</i><br />
<i>Ich habe euch eingeladen,</i><br />
<i>sagt der und lacht,</i><br />
<i>soweit die Erde reicht:</i><br />
<i>Es war mir ein Vergnügen!</i><br />
(Lothar Zenetti)<br />
<br />
Das ist tatsächlich selbstverständlich.<br />
Für Gott.<br />
Und für uns?<br />
<i>Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht.</i><br />
Versteht sich doch von selbst.<br />
<br />
Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Herrn.<br />
Amen.<br />
<div>
<br /></div>
Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-71723221181042575512014-09-10T11:41:00.009+02:002023-02-20T00:14:07.950+01:00Zehn bleibende BücherKollege <a href="https://www.facebook.com/christian.weber.524934/posts/787963501226361">Christian Weber hat mich auf Facebook nominiert</a>, zehn Bücher aufzulisten. Zehn Bücher, die auf die eine oder andere Weise "bei mir geblieben" sind, die mich irgendwie berührt, beschäftigt, bewegt haben. Ich definiere es für mich so: Bücher, auf die ich immer mal wieder zurückkomme. Und ich beantworte die Aufgabe meinerseits nun nicht auf Facebook, sondern mache es wie der Kollege <a href="http://www.kuschelkirche.de/zehn-buecher">Heiko Kuschel, der seine zehn Bücher in seinem Blog aufgelistet</a> - und wiederum jeden nominiert hat, der den Beitrag liest.<br />
<br />
Also: Meine zehn.<br />
<a name='more'></a>
<br />
<h3>
<a href="https://amzn.to/3KhxRCf" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" target=""><img border="0" data-original-height="1048" data-original-width="800" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-tYM0qXCb5AI/W7xjdWjvKTI/AAAAAAAAKqk/QB7cZq5IdN0hfis24nBVtOLba-vvm0t2QCLcBGAs/s200/HerrderRinge_Box.jpg" width="152" /></a>1. J.R.R. Tolkien: Der Herr der Ringe</h3><p>Muss ich eigentlich nicht viel zu sagen, oder? Die Mutter aller Fantasysagas. Es gibt Leute, die gar nichts damit anfangen können, es nach 50 oder weniger Seiten weglegen und sterbenslangweilig finden. Ich habe als Jugendlicher irgendwann mal den "<a href="https://amzn.to/41cO8OT">Hobbit</a>" geschenkt bekommen und gelesen. Den fand ich ganz nett, aber wie genau die Motivation entstanden ist, auch den HdR durchzulesen, kann ich heute nicht mehr rekonstruieren. Jedenfalls ist er aus meiner Lesehistorie nicht wegzudenken, und er fasziniert mich immer wieder, sei es als Buch, Hörbuch, Hörspiel, Anmationsfilm oder "Real"-Film.</p><p> </p><p></p><h3>
<a href="https://amzn.to/3SaHFzS" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1196" data-original-width="800" height="200" src="https://2.bp.blogspot.com/-J16UKL5y9Ws/W7xjeNkx5ZI/AAAAAAAAKqo/uQE8m4oh4ocpSk2XR65Rmd4AeglRYchVgCLcBGAs/s200/Otherland1_Cover.jpg" width="133" /></a>2. Tad Williams: Otherland</h3>
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-wnTloHoWkMg/W7xlg_N7grI/AAAAAAAAKrA/8FOsQHgyMvUalD3gsZa5mmq37KSDXxskgCLcBGAs/s1600/Otherland1_sign.jpg" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="1133" data-original-width="800" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-wnTloHoWkMg/W7xlg_N7grI/AAAAAAAAKrA/8FOsQHgyMvUalD3gsZa5mmq37KSDXxskgCLcBGAs/s200/Otherland1_sign.jpg" width="140" /></a>Eine Saga, der ich noch viel viel mehr Leserinnen und Leser in Deutschland wünsche. Ein genialer Cyber-SciFi-Fantasy-Crossover-Mix, bei dem ich mich gefragt habe, weshalb noch niemand zuvor auf die Idee gekommen ist: nämlich die Möglichkeit virtueller Realitäten dazu auszureizen, dass in einem - sehr umfangreichen - Werk die Heldengruppe gleich eine Vielfalt an nachgebauten realen und Fantasy-Welten durchwandern kann, vom Szenario des 1. Weltkriegs über Ilias und Odyssee, den Krieg der Welten und den Zauberer von Oz, Alice im Wunderland, bis hin zu Tolkiens Mittelerde. Ganz nebenbei geht es um Freundschaft, Ewiges Leben und die Frage, was den Menschen zum Menschen macht. Nach vier fetten Bänden hätte ich mir gewünscht, die Geschichte ginge immer und immer weiter ...<br />
<br />
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<a href="https://www.amazon.de/Die-Letzten-ihrer-Art-aussterbenden/dp/3453061152?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=WE39BSJ5JF1M&keywords=die+letzten+ihrer+art+Adams&qid=1676846544&s=books&sprefix=die+letzten+ihrer+art+adams%2Cstripbooks%2C86&sr=1-5&linkCode=li3&tag=ebellode-21&linkId=843b09f83d79ec98c138fd464bb581ff&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" target="_blank"><img border="0" height="200" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=3453061152&Format=_SL250_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ebellode-21&language=de_DE" width="128" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&language=de_DE&l=li3&o=3&a=3453061152" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" />3. Douglas Adams: Die Letzten ihrer Art</h3><p>Ich gebe zu: Als erstes ist mir natürlich der "<a href="https://amzn.to/3XI8z3o">Anhalter</a>" eingefallen, die wahrscheinlich auf alle Zeiten hin kultigste und lustigste Science-Fiction-Parodie, die viel mehr ist als eine Parodie: philosophisch, humanistisch und unfassbar einfallsreich an Absurditäten. Aber Douglas Adams' schönstes und wichtigstes Buch ist zweifellos "Die Letzten ihrer Art", eine liebevolle und zugleich hochkomische wie melancholische Reise zu den aussterbenden Tierarten unserer Erde. Und wie für den "<a href="https://amzn.to/3EgZSGk">Hitchhiker</a>" gilt auch für "<a href="https://amzn.to/3SajgdY">Last Chance To See</a>": Wer des Englischen ausreichend mächtig ist, sollte es im Original lesen.</p><p><br />
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<a href="https://www.amazon.de/Stefan-Zweig-Schachnovelle/dp/B09PMBKZ6G?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=QZLAKR6I4MXB&keywords=Schachnovelle&qid=1676846715&s=books&sprefix=schachnovelle%2Cstripbooks%2C109&sr=1-1&linkCode=li2&tag=ebellode-21&linkId=d34ea26494c7c35fd17b201bafa98480&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" target="_blank"><img border="0" height="200" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=B09PMBKZ6G&Format=_SL160_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ebellode-21&language=de_DE" width="131" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&language=de_DE&l=li2&o=3&a=B09PMBKZ6G" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" />4. Stefan Zweig: Schachnovelle</h3><p>Gibt es einen Schachspieler, der dieses Büchlein nicht zu seinen All-Time-Favorites zählt? Ich habe viele Romane gelesen, in denen Schach eine Rolle spielt, von eher mittelmäßigen bis hin zu durchaus guten. Aber Zweig spielt sprachlich in einer anderen Liga. Auch wenn der amtierende Weltmeister darin etwas klischeehaft gezeichnet ist: Wie hier die Spannung und Leidenschaft, auch das Suchterzeugende am Schach - und zugleich die Freiheit (und der Wahn) einer eigenen Welt, die es einem Gestapo-Gefangenen eröffnet, geschildert sind, ist jedesmal wieder lesenswert.<br />
<br />
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<a href="https://www.amazon.de/Die-Foundation-Trilogie-Foundation-Imperium-Zweite/dp/3453164172?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1GGF3D5ABR2AB&keywords=Foundation+trilogie&qid=1676846770&s=books&sprefix=foundation+trilogie%2Cstripbooks%2C92&sr=1-3&linkCode=li3&tag=ebellode-21&linkId=32c227e09574b5d1082b3c25f00e0a00&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" target="_blank"><img border="0" height="200" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=3453164172&Format=_SL250_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ebellode-21&language=de_DE" width="129" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&language=de_DE&l=li3&o=3&a=3453164172" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" />5. Isaac Asimov: Die Foundation-Trilogie</h3><p>
Nein, diesen Listeneintrag habe ich mir nicht bei Heiko Kuschel abgeguckt, sondern hatte ihn schon kurz nach der Nominierung durch Christian im Sinn. Es ist schon eine Zeitlang her, dass ich die Trilogie und einiges drumherum, auch die Robotergeschichten gelesen habe - aber alles habe ich in guter Erinnerung: visionär, intelligent konstruiert, und nahezu jedesmal mit einer überraschenden Wendung am Ende. Muss ich irgendwann einmal wieder lesen.<br />
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<a href="https://www.amazon.de/Enders-Spiel-Die-Ender-Saga-Roman-ebook/dp/B0078XGSL2?content-id=amzn1.sym.87a99e34-1407-40b6-aeda-33ca6e16c6b1%3Aamzn1.sym.87a99e34-1407-40b6-aeda-33ca6e16c6b1&cv_ct_cx=orson+scott+card&keywords=orson+scott+card&pd_rd_i=B0078XGSL2&pd_rd_r=8a49f3b6-afa9-4b34-b96c-335ebc7adc91&pd_rd_w=DUlrO&pd_rd_wg=00Pi9&pf_rd_p=87a99e34-1407-40b6-aeda-33ca6e16c6b1&pf_rd_r=RPFTPZKNFR8GDCDFSZFE&qid=1676846819&s=books&sprefix=orSON+SC%2Cstripbooks%2C92&sr=1-2-97393047-c4ae-401f-b3b7-1d6343f6998a&linkCode=li3&tag=ebellode-21&linkId=a33234cb5276dddf4657e318b533f426&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" target="_blank"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=B0078XGSL2&Format=_SL250_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ebellode-21&language=de_DE" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&language=de_DE&l=li3&o=3&a=B0078XGSL2" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" /> </h3><h3>6. Orson Scott Card: Ender's Game</h3>Vor einigen Jahren habe ich <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Orson_Scott_Card#Das_Ender-Universum">Cards "Ender"-Reihe</a> entdeckt. Irgendwoher stand "Das große Spiel" in unserem Bücherregal; ich las es - und wollte mehr. Ich behaupte: mindestens der erste Band empfiehlt sich auch für Leute, die sonst nicht so gerne Science-Fiction lesen. Denn das Entscheidende daran ist nicht das Szenario der Bedrohung durch scheinbar ultimativ böse Aliens - sondern wie dieses Gefühl der Bedrohung und das Streben nach absoluter Sicherheit zum Missbrauch überdurchschnittlich begabter Kinder - und zu einer vermeidbaren Katastrophe führen. Die Schilderungen des Kampftrainings in der Schwerelosigkeit und die psychologischen (und auch handgreiflichen) Kämpfe zwischen den Kindern und Jugendlichen sind unabhängig davon sehr fesselnd. Wem "Ender's Game"/"Das große Spiel"/"Enders Spiel" gefallen hat, dem empfehle ich unbedingt noch das 14 Jahre später erschienene "<a href="https://amzn.to/3lMfKu4">Enders Schatten</a>" zur Lektüre, das auf das ganze Geschehen noch einmal ein neues Licht aus der Perspektive eines anderen Jungen wirft. Und wer dann mag, der kann sich durch die ganzen Reihen lesen - in der Ender-Reihe folgen "Sprecher für die Toten", "Xenocide", "Enders Kinder", in der Schatten-Reihe "Shadow of the Hegemon", "Shadow Puppets", "Shadow of the Giant" - letztere gibt es bislang nicht auf Deutsch. Card hat auch zwei schöne Bücher über das Bücherschreiben geschrieben, die bisher aber ebenfalls nur in englischer Sprache erhältlich sind: "<a href="https://amzn.to/3lMDtdM">How to Write Science Fiction and Fantasy</a><img alt="" border="0" height="1" src="http://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&l=as2&o=3&a=158297103X" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" />" und "<a href="https://amzn.to/41a9RqY">Characters & Viewpoint"</a>.<br />
Wie man sich denken kann, war 2013 <a href="https://amzn.to/3Idxg1R">Ender's Game - Das große Spiel</a><img alt="" border="0" height="1" src="http://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&l=as2&o=3&a=B00GJJ0ZDS" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" /> von mir lang ersehnt und einer der wenigen Filme, die ich in den vergangenen Jahren im Kino gesehen habe.
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<a href="https://www.amazon.de/Physiker-Eine-Kom%C3%B6die-zwei-Akten/dp/3257230478?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=2S8BUUR7H37B1&keywords=Die+Physiker&qid=1676847298&s=books&sprefix=die+physiker%2Cstripbooks%2C88&sr=1-1&linkCode=li3&tag=ebellode-21&linkId=a0151462e4b572d6457086d29928b421&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" target="_blank"><img border="0" height="200" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=3257230478&Format=_SL250_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=ebellode-21&language=de_DE" width="126" /></a><img alt="" border="0" height="1" src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&language=de_DE&l=li3&o=3&a=3257230478" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" />7. Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker</h3>Schon in der Schulzeit wurde ich zum Dürrenmatt-Fan. "Die Physiker" stehen in dieser Liste exemplarisch für viele andere seiner Werke: "<a href="https://amzn.to/3Klq869">Romulus der Große</a>", "<a href="https://amzn.to/3YPPI84">Der Besuch der alten Dame</a>", die Kriminalromane "<a href="https://amzn.to/3EgZsje">Das Versprechen</a>", "<a href="https://amzn.to/3EkTrCg">Der Richter und sein Henker</a>", "<a href="https://amzn.to/3xTozVX">Der Verdacht</a>" und "<a href="https://amzn.to/3kbcxDX">Justiz</a>" uvm. In den "Physikern" kommt aber Dürrenmatts absurd-pessimistische Weltsicht geradezu paradigmatisch zum Ausdruck: "Uns kommt nur noch die Komödie bei". Auch hervorragend zum Einstieg: der Band "<a href="https://amzn.to/3YJ03m5">Der Tunnel: und andere Meistererzählungen</a><img alt="" border="0" height="1" src="http://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=ebellode-21&l=as2&o=3&a=3257239122" style="border: medium none; margin: 0px;" width="1" y5pgfewox="" />".<br />
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<a href="https://amzn.to/3XJPe1P" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="443" data-original-width="331" height="200" src="https://2.bp.blogspot.com/-CviJmohAM3w/SmrnauCb8VI/AAAAAAAAArI/kf8yo67MPvM3ymoQmbsq6BnlZ7DqPQW6ACPcBGAYYCw/s200/%255BUNSET%255D" width="149" /></a>
8. Hilde Domin: Lyrik und Prosa</h3>Was ich mit diesem besonderen Büchlein verbinde, habe ich <a href="http://intelligentesleben.blogspot.de/2009/07/zum-100-geburtstag-von-hilde-domin.html">an anderer Stelle in diesem Blog</a> schon einmal aufgeschrieben. Natürlich gibt es diese Sonderausgabe heute höchstens noch gebraucht oder antiquarisch. Aber 2009 ist zum 100. Geburtstag der Dichterin eine sehr hübsche gebundene, aufgrund des Formats fast niedlich zu nennende <a href="https://amzn.to/3ICNQJY">Gesamtausgabe</a> erschienen.<br />
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<a href="https://amzn.to/3YYSRSw" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1148" data-original-width="800" height="200" src="https://2.bp.blogspot.com/-MIhvs89kF5Y/W7xjdeJ4VQI/AAAAAAAAKqg/IU-zcrbTARkz21-47lhb2NOJ3AH3AI_0QCLcBGAs/s200/Allen_GTDdt_Cover.jpg" width="138" /></a>9. David Allen: Wie ich die Dinge geregelt kriege</h3>Es empfiehlt sich auch hier, "<a href="https://amzn.to/3SbERTa">Getting Things Done</a>" (kurz: GTD) auf Englisch zu lesen; manches an diesem Arbeitsorganisations- und Selbstmanagement-Konzept wird dadurch noch klarer. Die Tipps darin sind Gold wert. Am effektivsten ist es natürlich, wenn man das Konzept komplett umsetzt, aber auch Teile davon sind bereits sehr hilfreich. Und im Netz gibt es unzählige Seiten, die das System erläutern, erweitern - oder auch lieber Alternativen anpreisen. Der Autor empfiehlt selbst am Ende eine regelmäßige Re-Lektüre in größeren Abständen. Je länger die Lektüre zurückliegt, desto eher meldet sich der alte Schlendrian zurück. Es wird mal wieder Zeit ...<br />
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<a href="https://amzn.to/3IDblTp" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1121" data-original-width="800" height="200" src="https://4.bp.blogspot.com/-XBdb2VDrMBQ/W7xjdK53ZlI/AAAAAAAAKqc/FZh-oKe2OHYFhti_7aH2qVAlKKGGC68CACLcBGAs/s200/Elberfelder_Cover.jpg" width="142" /></a>
10. Die Bibel</h3>Doch, ehrlich, die ist mir auch noch eingefallen. Weiß auch nicht, wie ich ausgerechnet darauf komme. Schon seltsam mit diesem Buch: es liest sich nie wirklich aus. Fürs Kontaktstudium im zurückliegenden Sommersemester hatte ich mir die "<a href="https://amzn.to/3IDblTp">Elberfelder Studienbibel</a>" angeschafft. Eine schöne "Schummelbibel"; mit dem Sprachschlüssel zum Alten und Neuen Testament braucht es nicht unbedingt den Blick ins <a href="https://amzn.to/3Ig3PMv">NTG </a>oder in die <a href="https://amzn.to/3xxpN8W">BHS</a>, und man hat doch den schnellen Zugriff auf die hebräischen und griechischen Vokabeln und ihre unterschiedlichen Bedeutungsmöglichkeiten.<br />
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<i>Das war's fürs erste. Auf der Strecke geblieben sind einige Bücher, die mich in jüngerer Zeit gefesselt oder beeindruckt haben, aber noch keine Chance hatten, sich für mich zu "bleibenden" zu entwickeln. Vielleicht mache ich demnächst noch eine weitere Liste ...</i>Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5063598829246839830.post-9417663085062974002014-05-29T20:52:00.001+02:002014-07-21T09:45:43.062+02:00Warum heißt es eigentlich "Christi Himmelfahrt", aber "Jesu Auferstehung"?<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AIxtus.gif" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="See page for author [Public domain], via Wikimedia Commons"><img alt="Ixtus" src="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/89/Ixtus.gif" width="256" /></a></div>
... könnte man sich ja fragen, weil "Jesus" wie "Christus" offenkundig aus dem Lateinischen herrühren und auf -us enden. Nach der o-Deklination müsste auch der Genitiv von "Jesus" analog zu "Christi" demnach "Jesi" lauten. Und selbst, wenn man "Jesus" zur u-Deklination rechnen wollte, lautete der Genitiv "Jesus" (mit langem u), nicht "Jesu".<br />
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<i>Christi Himmelfahrt</i><br />
<i>Jesu Auferstehung</i><br />
<i>Im Namen Jesu Christi</i><br />
<i>Die Jünger Jesu</i><br />
<i>Christi Leib ...</i><br />
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Also, das ist so ...<br />
<a name='more'></a><br />
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Die einfachste Lösung: Im Duden steht unter "Jesus Christus", dass "Jesu Christi" der Genitiv ist. Fertig. ;-)<br />
Für die weiteren Fälle gibt der Duden Alternativen an. im Dativ ist "Jesus Christus" oder "Jesu Christo" möglich, im Akkusativ "Jesus Christus" oder "Jesum Christum", im Anredefall "Jesus Christus" oder "Jesu Christe" - die jeweils zweitgenannten Formen findet man noch häufig in Kirchenliedern oder liturgischen Texten.<br />
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Die etwas tiefer gehende Erklärung: "Jesus Christus" ist die Latinisierung von griechisch "Iesous Christos", wobei "Iesous" die Gräzisierung des hebräischen Namens "Jeschua" ist, "Christos" die Übersetzung des hebräischen "maschiach" (griechische Übertragung: "Messias"!), was "Gesalbter" bedeutet. "Iesous Christos" bildet damit eigentlich einen griechischen Bekenntnissatz: "Jesus ist der Gesalbte", also der Messias.<br />
<br />
Das heißt:<br />
- "Christos" ist (eben als Übersetzung, nicht Übertragung!) ein "ur-griechisches" Wort, das nach der o-Deklination gebeugt wird (Genitiv "Christou"). Bei der Übernahme ins Lateinische wurde die griechische in die lateinische o-Deklination <a href="http://www.mykath.de/topic/1652-latein-oder-griechisch/">hinüberlatinisiert</a>, weshalb hier nun die ganz normalen lateinischen Formen vorliegen, eben "Christi" im Genitiv.<br />
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- "Iesous" dagegen ist schon im Griechischen ein Fremdwort! Diese ausländischen Personennamen bildeten eine Sonderdeklination, die nahezu 1:1 ins Lateinische übernommen wurde:<br />
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Griechisch:<br />
Nom.: Iesous<br />
Gen.: Iesou<br />
Dat.: Iesou<br />
Akk.: Iesoun<br />
Vok.: Iesou<br />
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Lateinisch:<br />
Nom.: Iesus<br />
Gen.: Iesu<br />
Dat.: Iesu<br />
Akk.: Iesum<br />
Abl.: Iesu<br />
Vok.: Iesu<br />
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Dass wir im Deutschen "Jesu Christi" sagen und es nicht - wie so vieles andere - komplett eingedeutscht haben, also etwa "Jesus' Auferstehung", "die Himmelfahrt Christus'" etc., dürfte sich als Nachwirkung aus der langen und großen Bedeutung des Lateinischen als Kirchensprache erklären. Es war und ist von daher so fest geprägt, dass alles andere einfach irgendwie seltsam (ja, sogar fremd!) klingt - und eben auch nicht nötig ist.<br />
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Oder gibt es Sprachexperten, die das noch besser begründen können?Alexander Ebelhttp://www.blogger.com/profile/05007171678808037877noreply@blogger.com0