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Montag, 18. November 2019

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! - Ein Slam-Predigt-Versuch



Am 16.11.2019 haben wir in Altrip den ersten "MidLife"-Gottesdienst gefeiert - ein Format für Themen mitten aus dem Leben, entwickelt durch ganz unterschiedliche Elemente wie Spielszenen, Texte, Medien, kommunikative Einheiten und Aktionen. Aus einer spontanen Laune heraus habe ich meinen Beitrag zum Thema "Freiheit" in eine Slam-Predigt-artige Form gefasst - mein erster Versuch dieser Art. Leider konnte ich wegen einer kurzfristigen Erkrankung im Gottesdienst nicht persönlich mitwirken. Aber zumindest eine Videobotschaft habe ich noch beisteuern können.

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! (Gal 5, 2)
Ja, der Paulus weiß Bescheid
Glaubt er und sagt’s den Christen in Galatien
mit einem Brief, sonst wär’s zu weit.

Zur Freiheit hat uns Christus befreit!
Schreibt er
und noch mehr
vom Joch der Knechtschaft
das einem keiner mehr auflegen soll
das Joch voll Regeln voll
Maßstäben und Normen
die dich zu formen
versuchen
mit denen du dich zu formen
versuchst
um gerecht zu sein
und gut
Ich tu doch dies
Ich tu doch jenes
Ich bin doch o.k.,
Gott? Oder nee?

Samstag, 19. April 2014

Gottes (Ohn)Macht


Da ist einer am Kreuz gestorben. Hingerichtet von der römischen Besatzungsmacht. Nichts Besonderes, nichts Ungewöhnliches, damals vor 2000 Jahren. Eigentlich.

Doch dieser eine, der da gestorben ist, Jesus aus Nazareth, mit dem hat es eben doch etwas Besonderes auf sich. Allen Berichten zufolge war das ein Mensch mit einer Beziehung zu Gott, wie es sie noch nie gegeben hat. So eins war er mit Gott in allem Leben und Handeln, dass Menschen von ihm sagen konnten: das war Gottes Sohn, ja mehr noch: in ihm ist Gott selbst als Mensch auf die Erde gekommen.

Aber: Hat da also Gott selbst am Kreuz gelitten und ist gestorben?

Samstag, 30. November 2013

Kindergebete, Päpstinnen und Beulen - ein #Blogstöckchen

Na, das war ja fast zu erwarten: Wenn die Blogkollegin Mechthild Werner ein Blogstöckchen auffängt, landet es als nächstes unter anderem bei mir. Wohlan, drei Antworten auf drei Freitagsfragen:

1. Dein schönstes Kindergebet, der schlimmste Vers im Glaubensbekenntnis?

Das ist geschummelt, das sind ja zwei Fragen in einer! Und meint die Frage nach dem Kindergebet das schönste aus meiner Kindheit - oder das, welches ich heute am schönsten finde?

Dienstag, 20. Dezember 2011

Jesus kommt.

Mit fester Freude
Lauf ich durch die Gegend
Mal durch die Stadt
Mal meinen Fluss entlang
Jesus kommt
Der Freund der Kinder und der Tiere
Ich gehe völlig anders
Ich grüße freundlich
Möchte alle Welt berühren
Mach dich fein
Jesus kommt
Schmück dein Gesicht
Schmücke dein Haus und deinen Garten
Mein Herz schlägt ungemein
Macht Sprünge
Mein Auge lacht und färbt sich voll
Mit Glück.
Jesus kommt
Alles wird gut.

H. D. Hüsch: Dezember-Psalm 


Jesus kommt.
Ich stelle mir vor: Er kommt mich besuchen. Zu mir nach Hause. Ich bin aufgeregt, in freudiger Erregung, auch nervös und unsicher. Ich will alles richtig machen. Aber vor allem freue ich mich. Hoher Besuch.

Ich gehe völlig anders.
Wenn ich rausgehe in die Stadt, unter die Leute, vielleicht, um Besorgungen zu machen für den Besuch dieses Gastes, dann merke ich: Ich gehe, als hätte ich Flügel. Jesus kommt. Meine Erlösung naht. Ich sehe auf und erhebe mein Haupt. Ich halte den Kopf aufrecht, nicht gesenkt. Das Rückgrat gerade, nicht die Schultern eingezogen, den Rücken krumm wie sonst.

Jesus kommt. Zu mir. Hoher Besuch in meinem Hause. Er gibt mir die Ehre. Ich kann gar nicht anders als auch ein bisschen stolz darauf sein. Selbst wenn ich gar nichts dafür kann. Er hat sich angekündigt, uneingeladen. Ungeladener Besuch, aber nicht ungeliebt, unerwünscht, sondern einfach unerwartet: Ich habe nicht damit gerechnet, dass er ausgerechnet zu mir kommt. Und mein Herz wird plötzlich weit. Jesus erachtet mich eines Besuches für wert.

Ich grüße freundlich. Möchte alle Welt berühren.
Ich will die anderen an meiner Freude teilhaben lassen, ich will sie alle mit einladen oder ihnen wenigstens zu verstehen geben: Jesus kommt auch zu dir. Und zu dir. Und zu dir. Hast du’s denn nicht mitgekriegt? Hast du seine Ankündigung ungelesen in den Papierkorb geworfen? Hast du’s überhört im Trubel dieser Wochen? Er kommt. Zu dir. Mach dich bereit. Freu dich.

Mach dich fein. Putz dich heraus. Zeig dich von deiner besten Seite. Sieh endlich mal ein bisschen erlöster aus. Nicht dass Jesus das bräuchte oder von dir erwartete. Aber du brauchst es. Und alle um dich herum.

Also: Schmück dein Gesicht. Lass es strahlen.
Schmücke dein Haus und deinen Garten.
Mit Lichtern, mit Kerzen, mit grünen Nadeln, mit Weihnachtsdüften. Es ist nicht für dich. Es ist für Jesus, der zu dir kommt.

Mein Herz schlägt ungemein.
Macht Sprünge.
Ich bin so aufgeregt. Was soll ich ihm sagen, wenn er da ist? Was wird er mir sagen? Jesus an meinem Tisch?! Mein Herz macht Sprünge, und ich könnte einen Luftsprung machen vor Freude. Nie ist mir Besseres passiert.

Mein Auge lacht und färbt sich voll
Mit Glück.
Ich schaue nicht mehr so trübsinnig und ernst aus der Wäsche. Meine Mundwinkel hängen nicht unten, sondern gehen nach oben. Aus Krähenfüßen werden Lachfältchen. Mein Auge lacht. Ich lache. Mein Auge färbt sich mit Glück. Eine andere Farbe ist das, strahlender, heller. Nicht von dieser Welt.

Mit fester Freude
Lauf ich durch die Gegend.
Ich freue mich, ganz fest. Ich will diese Freude selbst festhalten. Ganz bewusst, über eine längere Zeit, nicht nur als ein spontanes Aufflammen und Wiederverlöschen. Ich will meine Freude festhalten, indem ich sie festmache. Festmache an zwei Worten, die ich mir in diesen Fest-Tagen immer wieder ins Gedächtnis rufen will:

Jesus kommt. Jesus kommt. Jesus kommt.
Und so unglaublich es klingt, so leichtfertig es scheint, so locker dahingesagt, so heillos optimistisch:

Alles wird gut.

Samstag, 23. April 2011

Was, wenn Christus ... #Ostern #Gedicht

Was, wenn Christus
am Morgen des dritten Tages
so träge gewesen wäre
wie ich

Wenn er
das Läuten des Weckers
nicht gehört
ihn ausgeschaltet
sich umgedreht hätte
in seinem Grab
liegen geblieben wäre

Die Frauen draußen
nur den schweren Stein
vorgefunden hätten
unverrichteter Dinge
wieder umgekehrt wären

Wäre das nicht
der wahre Skandal
Christus der Retter
zur Arbeit
nicht erschienen
unentschuldigt

Freitag, 22. April 2011

Wir sehen Jesus Christus leiden und sterben #Karfreitag

Wir sehen Jesus Christus
leiden und sterben.
Er geht den Weg,
auf den ihn Gottes Liebe treibt.
Nirgends ist er uns näher
als dort, wo es ihm schwer fällt,
Gottes Willen anzunehmen.
Dennoch ist er gehorsam bis zum Tod.
Nirgends ist er uns näher
als dort, wo er schreit:
"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Dennoch hat er sich erniedrigt
und das Kreuz auf sich genommen.
Sein Kreuz schreit für alle Kreuze,
unter denen Menschen stöhnen.
Sein Kreuz ist auch Gottes Antwort auf alle Kreuze,
die auf Menschen lasten.
Hier entlastet er die Schuldigen.
Hier ist er nahe den Leidenden.
Hier tritt er an die Seite der Erniedrigten und Gequälten.

(Quelle: Kirchenagende der Evangelischen Kirche der Pfalz, 2006, Bd. I, S. 417)