Mittwoch, 23. Februar 2011

Macht das Gute stark!

Die häufigste Barriere gegen neue Ideen ist Angst. Angst davor, sich auf unsicheres Terrain zu begeben, oder Angst, abgelehnt zu werden. Verpackt ist sie in Sätzen wie: „Das haben wir noch nie so gemacht!“ „Das habe ich schon immer so gemacht!“ „Da könnte ja jeder kommen!“ „Dafür ist es jetzt zu spät!“

Diese klassischen Abwehr- und Schutzreaktionen sind einfach zu erklären: Jede neue Idee ist eine Aggression. Es ist leicht, sich persönlich angegriffen zu fühlen: War es denn schlecht, wie ich es bisher gemacht habe?

Dieses Reaktionsmuster macht uns den Umgang miteinander schwer. Es hemmt das vertrauensvolle Gespräch, weil unausgesprochene Verdächtigungen mitschwingen. Es blockiert innere Reifungsprozesse. Es verhindert ein flexibles Handeln, wenn sich neue Herausforderungen auftun.

Wie zum Beispiel in der Gemeinde des Apostels Paulus in Ephesus. Fast 2000 Jahre ist es her, dass diese sich mit Fragen nach ihrer Zukunft herumschlagen musste: Wer soll wofür zuständig sein? Wer setzt welche Schwerpunkte? Wie soll Gemeindeleitung zukünftig aussehen? Statt die Sache mutig anzugehen, hatte sich ein „Geist der Furcht“ breit gemacht.

Da denkt man doch gleich an unsere Kirche und unsere Gemeinden heute. Ob wir als Kirche Jesu Christi auf dem richtigen Weg sind -, in eine Zukunft, in den wir weniger Geld einnehmen und weniger Mitglieder haben werden?

Gegen den „Geist der Furcht“ erinnert der Apostel Paulus uns – wie seine Gemeinde damals - an das, was uns geschenkt ist: Gottes Geist – und mit ihm Kraft, Liebe und Besonnenheit (2. Tim 1, 7-10).  Das löscht die Angst nicht aus, aber sie kann uns nicht lähmen, denn wir trauen Gott stets noch mehr zu.

Also: Wir müssen uns nicht von Angst lähmen lassen, nicht wie gebannt auf unsere eventuellen Defizite starren, sondern wir können das Gute stark machen. Machen wir das Beste aus den Möglichkeiten, die die Situation bietet. Und machen wir uns gegenseitig Mut, Mut zum Vertrauen auf den Weg Gottes mit uns und mit seiner Kirche.

In welchem Lebensbereich auch immer: Bewahrt euch den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

Dieser Beitrag ist als Rundfunkandacht für SR2 und SR3 "Innehalten" sowie in gekürzter Form für Rockland Radio "Feels Like Heaven" erschienen und kann über die entsprechenden Podcast-Angebote angehört werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen