In der Moderation zwischen zwei Musiktiteln ging es um den katholischen Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson und dessen Absicht, "alles nochmals prüfen" und sich die historischen Beweise ansehen zu wollen, bevor er seine Äußerungen zum Holocaust zurücknehmen könne . Der Moderator schloss diese Nachricht mit folgender Formulierung ab (sinngemäß! Ich habe nicht mehr den genauen Wortlaut in Erinnerung):
"Wer meint, dass es genug Beweise für die Auferstehung Jesu Christi gibt, sollte doch eigentlich keine Schwierigkeiten haben, Beweise für den Holocaust zu finden."
Darüber ärgerte ich mich derart, dass ich mich zu einer Mail ins Studio veranlasst sah:
Sehr geehrter Herr Moderator,
Sie sind sich vermutlich nicht bewusst, dass Ihre Bemerkung heute [...]: "Wer meint, dass es genug Beweise für die Auferstehung Jesu Christi gibt..." geeignet war, die religiösen Gefühle zahlreicher Hörerinnen und Hörer zu verletzen. Ihren eigentlichen Zweck – den Holocaustleugner Williamson zu kritisieren - verfehlte sie damit völlig. Bedauerlich, dass ich so etwas bei einem öffentlich-rechtlichen Sender zu hören bekomme. Obwohl solche Schnellschüsse eher den Privaten vorgeworfen werden, ist mir ein ähnlicher verbaler Fehlgriff in den vergangenen sieben Jahren Zusammenarbeit mit den privaten Rundfunksendern in Rheinland-Pfalz nicht begegnet - vermutlich, weil die dortigen Verantwortlichen bei religiös sensiblen Themen zunächst einmal bei den "Fachleuten" der evangelischen oder katholischen Redaktionen nachfragen oder die Finger lieber ganz davon lassen. Zwei Möglichkeiten, die Sie ebenfalls zur Verfügung gehabt hätten.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Ebel
Bereits nach gut zwei Stunden hatte mir der Moderator geantwortet (Hervorhebungen von mir).
Sehr geehrter Herr Ebel,
vielen Dank für Ihre Mail. Ihre Reaktion traf mich gänzlich erwartet, jedoch hätte ich damit gerechnet, dass Sie von der katholischen Kirche käme. Auch war ich etwas überrascht, dass Sie der Einzige waren, der sich an der Bemerkung störte, die kein Schnellschuss, sondern geplant und durchdacht war.
Ich bedauere es, falls ich die Gefühle von Menschen verletzt haben sollte, die nicht richtig zugehört haben. Die beiden von Ihnen präferierten Möglichkeiten Feigheit oder Zensur sind für mich keine Option.
Mit freundlichen Grüßen
[Moderator]
Worauf ich den Moderator mit dem folgenden Wortschwall beglückte (die Hervorhebungen im folgenden Text waren in der Mail nicht enthalten, sondern dienen hier im Blog der Übersichtlichkeit):
Sehr geehrter Herr Moderator,
lassen Sie mich Ihnen zuerst danken, dass Sie sich tatsächlich die Mühe einer Antwort gemacht haben. Ich halte das nicht für selbstverständlich.
Freilich zeigen Form und Inhalt Ihrer Mail leider nur erneut, wes Geistes Kind Sie sind - wie auch die unbedachte Äußerung in Ihrer Sendung. Ja, unbedacht, auch wenn Sie darauf beharren, sie sei "geplant und durchdacht" gewesen. Ich hatte zu Ihren Gunsten ja noch annehmen wollen, Sie hätten diesen Gag irgendeinem schlechten Showprep-Service entnommen. Aber offenbar ist er auf Ihrem eigenen Mist gewachsen, und Ihnen erscheint er auch noch besonders geistreich und originell.
Sie sind überrascht, eine Reaktion von evangelischer Seite bekommen zu haben. Wie sehr "durchdacht" haben Sie denn das Thema, wenn Ihnen nicht einmal bewusst geworden ist, dass die Auferstehung Christi ein allgemein christlicher Glaubensinhalt ist und sich nicht nur auf die römisch-katholische Konfession beschränkt?
Was müssen also Leute verstanden haben, die tatsächlich "richtig zugehört" haben? Zugespitzt dies: "Wer an die Auferstehung Christi glaubt, der ist genauso dämlich wie dieser Pius-Bischof und glaubt vermutlich auch genau dieselben dämlichen Dinge." Damit haben Sie schätzungsweise ein Drittel Ihrer Hörer verprellt - so viele glauben nämlich an die Auferstehung, wenn ich mich recht an entsprechende Umfragen erinnere - und das kann kaum in Ihrem Interesse als Moderator liegen.
In Deutschland ist Holocaustleugnung ein Straftatbestand. Sie haben mit Ihrer Äußerung öffentlich alle auferstehungsgläubigen Christen parallel gesetzt zu einem Mann, gegen den die Staatsanwaltschaft Regensburg wegen Volksverhetzung ermittelt. Damit bewegen Sie sich haarscharf an der Grenze zur Beschimpfung von Bekenntnissen, wenn sie sie nicht schon überschritten haben (ich bin kein Jurist): http://de.wikipedia.org/wiki/Beschimpfung_von_Bekenntnissen,_Religionsgesellschaften_und_Weltanschauungsvereinigungen
Im Übrigen war Ihre Äußerung sachlich falsch. Sie haben in theologisch und historisch unzulässiger Weise zwei Ebenen miteinander vermischt, die rein gar nichts miteinander zu tun haben. Die Auferstehung Christi ist ein Glaubensinhalt. Historisch-kritischer Forschung zugänglich sind nur die im Neuen Testament erhaltenen Berichte über das leere Grab und über die Erscheinungen des Auferstandenen. Beides kann ganz unterschiedlich interpretiert werden (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Auferstehung_Jesu_Christi ). Das Auferstehungsgeschehen selbst aber bleibt zeugenlos. Dass weiterhin Christus heute gegenwärtig ist, wird von gläubigen Christen im Vollzug ihres Glaubens erfahren (im Abendmahl, im Gebet, in der Seelsorge etc.) und entzieht sich historischer Beweisführung - im Gegensatz zu den Verbrechen des NS-Regimes.
Genau das hätten Sie durch eine Nachfrage bei der Kirchenredaktion oder den kirchlichen Senderbeauftragten in Erfahrung bringen können. Bezeichnender- und bedauerlicherweise haben Sie dafür ja aber nur die Kategorie "Zensur" übrig - und nicht "kollegiale Zusammenarbeit". (Freilich hätten Sie Hinweise auch im Netz finden können, etwa hier: http://theolounge.wordpress.com/2008/10/06/die-auferstehung-jesu-realitat-oder-humbug-2/ - aber das ist vermutlich zu viel Text für eine durchdachte Sendungsvorbereitung).
Abgesehen davon müssen Sie sich, wenn Sie mit den Begriffen "Zensur" und "Feigheit" hantieren, ernsthaft fragen lassen, was denn die Bemerkung über die Auferstehung Christi inhaltlich zu Ihrer Moderation über die fadenscheinige Entschuldigung Williamsons und seine Absicht, nochmals Beweise zu prüfen, beigetragen hat. Hätte Hörerinnen und Hörern an der Sachinformation zum eigentlichen Thema irgendetwas gefehlt, wenn sie auf diese Bemerkung verzichtet hätten? Nein. Ich muss deshalb vermuten, dass sie einzig und allein der Provokation diente. Sie wegzulassen hat weder mit Zensur noch mit Feigheit etwas zu tun.
Zu guter Letzt: Mit einem Nebensatz scheinen Sie mir unterstellen zu wollen, "nicht richtig zugehört zu haben". Nun wissen Sie so gut wie ich, dass Radio - zumal ein Format wie [Sendername] – ein Nebenbei-Medium ist und Moderations-, Nachrichten- und Beitragstexte daraufhin abgestimmt werden müssen, dass die Hörerinnen und Hörer möglicherweise gerade das Geräusch ihrer Zahnbürste in den Ohren haben, im Auto den Lautstärkeregler mit dem Motoren- und Reifengeräuschen abstimmen müssen, oder ein Kind am Frühstückstisch sitzen haben, das gerne hier und da mal dazwischenkräht. Das heißt, es liegt in Ihrer Verantwortung und Sorgfaltspflicht als Moderator, dass Ihre Sätze auch bei einmaligem Hören unter erschwerten Bedingungen nicht missverständlich sind. Und in Ihrer Ausbildung sind Sie sicher auch der Grundregel begegnet, dass Ironie im Radio in den seltensten Fällen funktioniert.
Aber bitte mailen Sie mir doch Ihren Moderationstext, damit ich mich anhand dessen selbst davon überzeugen kann, falls ich mich über Ihre Aussageabsicht getäuscht haben sollte.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Ebel
Darauf habe ich bis jetzt keine Antwort mehr erhalten - was ich aufgrund der Komplexität des Inhalts und des geschätzten Zeitaufwands, den eine angemessene Reaktion erforderte, durchaus verstehen kann. Mir ist es aber umgekehrt ein bisschen schade um die von mir investierte Zeit, und so setze ich die begonnene Mail-Diskussion hier ins Blog und frage meine Leserinnen und Leser: Habe ich überreagiert? Habe ich zu sehr auf dem beleidigten Ohr gehört? Habe ich zu sehr christliche Hörerinnen und Hörer in Schutz nehmen wollen, die sich vielleicht gar nicht angegriffen fühlten? Mein Hinweis auf den Paragraphen zur Beschimpfung religiöser Bekenntnisse ist natürlich sehr dick aufgetragen. Andererseits geht aus der kurzen Antwort des Moderators deutlich dessen Absicht hervor, dass sich Hörer "an der Bemerkung stören" sollten. Müssen die Moderatoren gebührenfinanzierter Sender neuerdings Provokationspunkte sammeln?
Ach ja: Falls jemand die Moderation ebenfalls gehört haben sollte und sich noch an den genauen Wortlaut des letzten Satzes erinnert, wäre ich für eine Mitteilung dankbar; ich würde den Anfang dieses Beitrages dann entsprechend aktualisieren.
Puh, kann Deine Reaktion gut verstehen - mir geht in solchen Situationen der Hut auch ziemlich schnell hoch. Und im Nachhinein frage ich mich dann auch, was es wohl gebracht hat.
AntwortenLöschenSachlich, denke ich, ist das, was Du geschrieben hast, völlig richtig und wichtig und gut. Ich vermute nur: ein Moderator, der ohnehin ganz offensichtlich nur auf Provokation aus ist, wird sich von solchen Reaktionen eher bestätigt fühlen und denken "Da haben wir sie wieder, die zornigen, eifernden Christen!"
Wohlgemerkt: nicht reagieren ist mit Sicherheit keine Alternative. Aber ich nehme mir immer wieder vor, vor so einer Reaktion erst ein paar Stündchen verstreichen zu lassen, um dann etwas entspannter schreiben zu können. Das muß nicht weniger deutlich ausfallen, aber meistens merkt man anhand des Textes dann nicht mehr, wie ich schnaubend vor Wut vor dem Radio / Fernseher / etc. gesessen bin ... ;-)
interessant, ich hätte diese aussage ganz anders aufgefasst. nämlich von der quellenseite her, dass es natürlich mehr beweise für den holocaust gibt als für die auferstehung. während man die auferstehung tatsählich glauben muss (durch das erleben des auferstandenen), kann man den holocaust beziffern, lesen, das gelesene mit mit erlebnissen unterfüttern usw.
AntwortenLöschenso betrachtet ist es tatsächlich seltsam, wenn jemand es leichter findet an die auferstehung zu glauben, als an den holocaust (zumindest für einen nichtchristen).
1. @Tobias: Danke für Deinen Kommentar. Mit dem Hinweis, dass ein Moderator, der ohnehin nur provozieren wollte, sich durch eine solche Reaktion kaum beeinflussen lassen dürfte, hast Du natürlich recht. Aber manchmal muss es eben raus, sonst droht man zu platzen. Interessanterweise war meine erste, kürzere Mail diejenige, die schon eine Dreiviertelstunde nach dem Hören entstanden ist, während ich erst 12 Stunden nach Empfang der Antwort des Moderators zum Schreiben der zweiten Mail kam, die deutlich mehr scharfe Spitzen enthält. Den ganzen Tag über sammelte sich in meinem Kopf ein Punkt nach dem anderen an...
AntwortenLöschen2. @storch: Wie gesagt, ich bin der Ansicht, dass hier zwei Ebenen vermischt werden, die nicht vermischt werden dürfen. Die Frage, ob es "mehr Beweise" für die Auferstehung oder für den Holocaust gibt, vergleicht Äpfel mit Birnen. Wer an die Auferstehung glaubt, tut das ja nicht aufgrund von "Beweisen". Das müsste eigentlich auch Nichtchristen klar sein.
Und natürlich kann ich hier im Text auch nicht den Tonfall des Moderators darstellen. Für mich klang es schon eher nach: "Man braucht sich ja nicht zu wundern - bei einem, der so bescheuert ist, an die Auferstehung zu glauben."
3. Per E-Mail teilte mir ein Bekannter seine Einschätzung mit, der Moderator habe mit dieser Aussage vermutlich bewusst provozieren wollen, um gläubige Christen zu einem klaren Bekenntnis herauszufordern. Die Reaktion aus dem Vatikan habe zu lange auf sich warten lassen und sei zudem unzureichend gewesen. Deshalb sei es eine Warnung gewesen nach dem Motto "Wundert euch nicht, wenn man euch mit Holocaustleugnern in eine Ecke stellt - wenn ihr euch nicht sofort und ganz eindeutig von solchen Leuten trennt!" Ich muss sagen, dass ich eine solche Aussageabsicht auch jetzt in dieser Moderation nicht erkennen kann. Was soll der Glaube an die Auferstehung damit zu tun haben?
4. Anzumerken habe ich noch, dass Jörn Schumacher vom proBlog meinen Text interessant genug fand, um ihn zusammenzufassen und auf ihn zu verlinken. Danke dafür. (Hier bei Blogger gibt's ja keine Trackback-Möglichkeit, daher dieser manuelle Hinweis).
Ich habe die Bemerkung genauso wie Storch verstanden und kann die Aufregung (und auch den harten Ton gegen diesen Moderator) deswegen nicht wirklich verstehen. Wenn ich mir seine Antwort auf deine Mail durchlesen habe ich ein wenig das Gefühl, ihr redet etwas aneinander vorbei... könnte das sein?
AntwortenLöschen@Alexander, Nachtrag: Du schriebst:
AntwortenLöschenFür mich klang es schon eher nach: "Man braucht sich ja nicht zu wundern - bei einem, der so bescheuert ist, an die Auferstehung zu glauben..."
Kannst du diesen Satz mal für mich vervollständigen? "Einer , der so bescheuert ist, an die Auferstehung zu glauben, der...?" Was genau wollte der Moderator deiner Meinung nach implizit ausdrücken?
LG,
Rolf
@Rolf:
AntwortenLöschenVervollständigt: "Bei einem, der so bescheuert ist, an die Auferstehung zu glauben, braucht man sich nicht zu wundern, dass er auch andere bescheuerte Dinge glaubt - wie z.B., dass der Holocaust nicht stattgefunden hat."
Dass Menschen aneinander vorbeireden, ist immer möglich. Und immer möglich ist auch, dass ich die Äußerung des Moderators falsch oder übertrieben negativ gedeutet habe - oder zumindest anders, als der Mod beabsichtigte. Daher ja auch meine Nachfragen am Ende des Eintrags. Bis jetzt steht es sozusagen 3:3: Drei Menschen (mich eingeschlossen), die die Bemerkung des Moderators als - ich formuliere mal vorsichtig - unsensibel ansehen, drei Menschen, die damit kein Problem haben.
Vielleicht nehme ich die kurze Antwortmail des Moderators überpenibel, aber gehen wir doch einmal die einzelnen Punkte durch:
- "Ihre Reaktion traf mich gänzlich erwartet": Das verstehe ich so, dass der Moderator gezielt Hörerreaktionen provozieren wollte. Damit habe ich grundsätzlich kein Problem; es ist ja geradezu Pflicht eines guten Moderators, sich darum zu bemühen, dass seine Worte nicht nur an den Hörerinnen und Hörern vorbeirauschen, sondern sie auch erreichen.
- "jedoch hätte ich damit gerechnet, dass sie von der katholischen Kirche käme": Damit wird es schon etwas kritischer - der Moderator beabsichtigte, Reaktionen nur unter den (römisch-)katholischen Hörerinnen und Hörern hervorzurufen. Abgesehen davon, dass dieses Ansinnen schon fraglich ist, weil das angesprochene Thema (Holocaustleugnung) von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung ist und die Grundsätze der Verfassung betrifft, unterlag der Moderator hier - wie bereits von mir dargestellt - einer Fehleinschätzung: Die Auferstehung ist kein allein römisch-katholischer Glaubensinhalt.
- "Auch war ich etwas überrascht, dass Sie der Einzige waren, der sich an der Bemerkung störte": Es ging dem Moderator nicht nur - neutral - darum, Reaktionen hervorzurufen und Hörer zu einer eigenen Stellungnahme zu bewegen, sondern sie zu "stören". Ob das Aufgabe eines Moderators ist, darf zumindest in Frage gestellt werden, meine ich.
- "Ich bedauere es, falls ich die Gefühle von Menschen verletzt haben sollte, die nicht richtig zugehört haben": Implizit unterstellt er MIR damit, nicht richtig zugehört zu haben. Zugleich macht er sich aber nicht die Mühe, seine Aussageabsicht mir gegenüber noch einmal zu verdeutlichen. Zumindest über die Wortgetreuheit der ersten Hälfte seiner Aussage ("Wer meint, dass es genug Beweise für die Auferstehung Jesu Christi gibt...") bin ich mir recht sicher; zur sinngemäßen Wiedergabe der zweiten Satzhälfte habe ich die positivst klingende Formulierung gewählt, die mir einfiel.
- Und mit seiner Ablehnung von "Feigheit oder Zensur" reagierte der Moderator doch seinerseits empfindlich-unangemessen. Was sagt es über ihn aus, wenn er bei dem Vorschlag, mit den Leuten von der Kirchenredaktion zu reden, gleich an "Zensur" denkt? Das erscheint mir sehr vorurteilsbeladen. Es mag natürlich sein, dass es bei diesem Sender persönlicher Erfahrung entspringt, was ich bedauerlich fände - zumindest in meiner Arbeit der vergangenen Jahre war das Verhältnis zwischen (Privat-)Sendern und kirchlichen Beauftragten vertrauensvoll und von gegenseitigem Respekt geprägt.
Zur eigentlichen Sache noch einmal anders:
Bischof williamson ist in Deutschland aufgrund seiner Äußerungen zum Holocaust eine Persona non grata geworden, die allgemein auf Ablehnung stößt. Mit seiner Bemerkung hat der Moderator ihn vorrangig als auferstehungsgläubigen Christen charakterisiert - als ob dies das entscheidende Faktum in der Diskussion um die Holocaustleugnung sei. Und genau das halte ich eben für unangemessen und, ja, auch beleidigend.
Auch wenn es bisher noch niemanden aufgefallen zu sein scheint, so hat dieser Moderator für die Christen eigentlich nur das Beste gesagt, nämlich:
AntwortenLöschen1.) Entweder hat es eine Auferstehung gegeben, dann hat es auch einen Holocaust gegeben
2.) Oder es hat keine Auferstehung gegeben, dann hat es auch keinen Holocaust gegeben
Leider weiss ich nicht, ob dieser Moderator an die Auferstehung glaubt und daher auch den Holocaust für möglich hält, oder ob er zu den Holocaust Leugnern zählt.
Was jedenfalls die Tatsache ist, ist das für mich der Holocaust eine erwiesene Tatsache ist und unter dieser Voraussetzung, hat dieser Moderator nur die Auferstehung nicht nur als möglich, sondern sogar als erwiesen hingestellt.
Ich weiss zwar nicht, was dieser Moderator wirklich sagen wollte, da aber die meisten Menschen den Holocaust als erwiesen hinnehmen, so hat Gott die Worte gelenkt und ihn letztendlich bestätigen lassen:
JESUS IST AUFERSTANDEN
Hallo Herr Peitl,
AntwortenLöschenIhre positive Deutung kann ich aus der Äußerung des Moderators nicht ableiten. Sie entspricht meines Erachtens nicht der Logik des Gesagten, die eher folgendermaßen zusammenzufassen ist:
1. Für die Auferstehung Jesu gibt es keine ausreichenden Beweise.
2. Wer an die Auferstehung Jesu glaubt, glaubt gerne Quatsch.
3. Dafür, dass der Holocaust stattgefunden hat, gibt es ausreichende Beweise.
4. Wer gerne Quatsch wie die Auferstehung glaubt, der glaubt darum wohl auch eher daran, dass der Holocaust nicht stattgefunden hat.
Aber inzwischen ist die Geschichte so lange her, dass sie für mich abgehakt ist. Was dazu zu sagen war, ist gesagt.
Oh mein Gott..
AntwortenLöschenNatürlich kann ich Holocaust-Leugnung ebenfalls nicht billigen. Und Glaubensaspekte kann ich weder
bestätigen noch glaube ich daran. Weil mir klar ist das sich verschwindend weniger Belegbares als Beweis finden läßt als das es für den Holocaust der fall ist. das und nichts anderes wollte der Moderator ja damit sagen. Und: Es ist doch das gute Recht eines Jeden seine Meinung öffentlich kund tun zu können. Obwohl natürlich öffentlich rechtlichen Sendeanstalten eine beondere Verantwortung zukommt. Dennoch finde ich das die allgemeine Meinung, auch die des Einzelnen, schon lange systematisch unterdrückt wird. Ich persönlich würde mir wünschen das es mehr offene Radio und Fernsehprogramme gäbe, in denen eine freie Meinung und ein freier Geist möglich sind, auch wenn sie provozieren. Das wäre doch wirklich erfrischend und eine hervorragende Ergänzung wenn nicht sogar Ablösung für unsere armselige Radio/Fernsehlandschaft. Wenn sich dann jemand hinstellt und seine Meinung sagt muss er natürlich damit rechnen das es Leute gibt die damit nicht einverstanden sind. Und es ist das gute Recht eines jeden denjenigen darüber zu informieren das dies nicht in Ordnung war. Die Frage hierbei ist aber: Wer von beiden hat dann Recht? Der ateistische Moderator der den Vergleich der Anzahl an Beweisen für Christus und den Holocaust in ein Wortspiel packt? Oder der ernsthaft christliche Zuhörer der sofort (s)eine gesamte Glaubensgemeinschaft in den Schmutz gezogen sieht? Der Moderator sagt ja schließlich nicht "GOTT EXISTIERT NICHT UND JESUS HAT ES NIE GEGEBEN" er sagt nur: zeig mir die beweise für die Existenz/Belegbarkeit der Auferstehung etc. so wie dies beim Holocaust möglich ist. Nichts anderes hat er gesagt. Wie kann man damit nicht einverstanden sein? NATÜRLICH ist die Existenz Jesu/Gottes nicht belegbar! Aber deswegen muss man nicht so auf die Barrikaden gehen. Für mich ist das die typische Unterdrückung der freien Meinung. Der Herr Moderator hätte bestimmt nichts dagegen wenn der Zuhörer an seiner Stelle seinerseits seine christlichen Glaubensaspekte propagiert hätte. Also: Wen man natürlich genug Zeit hat und keine anderen Probleme dann mag das alles ja ganz okay sein. Dann kann man sich herrlich darüber aufregen und seitenlange Pamphlete verfassen um den bösen Anti-Christen freundlich zu verdammen. Aber hochstudierte Ateisten werden nie gläubige Christen. Vielleicht kurz zu meiner Haltung zum Christentum? Ich bin nicht gläubig, das bedeutet ich glaube ebenfalls nicht an die Existenz Jesu etc. Allerdings fühle ich eine gewisse Verbundenheit mit allem Greifbaren/Existentem. Vielleicht ist Gott das Gefühl der Verbundenheit mit meinen Mitmenschen oder die Liebe zu meiner Frau. Aber gewiss nicht die Kirche, das Buch oder sonst irgend eine Glaubensgemeinschaft. Das halte ich für Betrug und eine einzige jahrhunderte alte Massenpsychose.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Lanz