Wenn Sie getauft sind: Vorsicht nach der morgendlichen Dusche bei der Verwendung des Haartrockners - ruckzuck könnten Sie sich Ihre Taufe weggeföhnt haben!
So'n Quatsch, meinen Sie? Sehe ich genauso. Aber so sieht ein aktueller Trend unter den so genannten Neuen Atheisten aus, vor allem im angelsächsischen Raum. Ent-Taufen nennt sich das; damit schwören überzeugte Atheisten dem Glauben ab: Ein falscher Pfarrer benutzt einen Föhn mit der Aufschrift "Vernunft", um das Wasser der Taufe symbolisch wegzublasen. Anschließend gibt’s ein Anti-Abendmahl: statt Brot und Wein Cracker mit Erdnussbutter. Und dann erhalten die Kandidaten ihr Ent-Taufungs-Zertifikat.
Es ist bedauerlich, dass es Menschen gibt, die ihre Taufe im Kindesalter im Nachhinein als Zwang und Bevormundung ansehen. Die Kirche und Glaube so erlebt haben, dass sie ihnen als etwas erscheint, demgegenüber sie alle Vernunft fahren lassen müssten. Zumindest hier im Land der Reformation treten Christen für das Bündnis von Glaube und Vernunft ein.
Bedauerlich ist auch, welches falsche Verständnis der Taufe in diesem Anti-Ritual zum Ausdruck kommt. Es ist völlig absurd – als wäre die Taufe irgendeine böse Hexerei, die mit einer Gegenhexerei behandelt werden müsste. Der Reformator Martin Luther schrieb einmal: "Die Sakramente werden nicht erfüllt, indem sie geschehen, sondern indem sie geglaubt werden." Es geschieht nichts Magisches in dem Moment, wenn das Wasser den Kopf des Täuflings berührt. Und die Lebensgemeinschaft, die Freundschaft zwischen Gott und Mensch, die mit der Taufe begründet wird, wird durch den Glauben erst endgültig besiegelt.
Glaube aber ist immer beides: Er ist mir einerseits gegeben, ein Geschenk – und ich habe ihn mir andererseits persönlich angeeignet und mich dafür entschieden. Deshalb bleibt die Anti-Taufe nur ein Späßchen. Rückgängig machen geht nicht. Wo aber der Glaube nicht ist, spielt die Taufe für den Getauften ohnehin keine Rolle.
Aber: Gott ist offen. Die Taufe ist die lebenslang gültige Zusage der Vergebung und Liebe Gottes. Er ist lebenslang offen für Nähe zu ihm und Ferne von ihm.
Und wenn der Glaube zwischendurch entschwindet oder erst spät aufkeimt, dann kann ich dankbar dafür sein, dass – lange bevor ich mich für ihn entschieden habe – Gott sich schon für mich entschieden hat.
Also: Keine Angst vorm Föhn.
Technorati-Tags: Taufe, Glaube, Atheismus, Sakramente
So'n Quatsch, meinen Sie? Sehe ich genauso. Aber so sieht ein aktueller Trend unter den so genannten Neuen Atheisten aus, vor allem im angelsächsischen Raum. Ent-Taufen nennt sich das; damit schwören überzeugte Atheisten dem Glauben ab: Ein falscher Pfarrer benutzt einen Föhn mit der Aufschrift "Vernunft", um das Wasser der Taufe symbolisch wegzublasen. Anschließend gibt’s ein Anti-Abendmahl: statt Brot und Wein Cracker mit Erdnussbutter. Und dann erhalten die Kandidaten ihr Ent-Taufungs-Zertifikat.
Es ist bedauerlich, dass es Menschen gibt, die ihre Taufe im Kindesalter im Nachhinein als Zwang und Bevormundung ansehen. Die Kirche und Glaube so erlebt haben, dass sie ihnen als etwas erscheint, demgegenüber sie alle Vernunft fahren lassen müssten. Zumindest hier im Land der Reformation treten Christen für das Bündnis von Glaube und Vernunft ein.
Bedauerlich ist auch, welches falsche Verständnis der Taufe in diesem Anti-Ritual zum Ausdruck kommt. Es ist völlig absurd – als wäre die Taufe irgendeine böse Hexerei, die mit einer Gegenhexerei behandelt werden müsste. Der Reformator Martin Luther schrieb einmal: "Die Sakramente werden nicht erfüllt, indem sie geschehen, sondern indem sie geglaubt werden." Es geschieht nichts Magisches in dem Moment, wenn das Wasser den Kopf des Täuflings berührt. Und die Lebensgemeinschaft, die Freundschaft zwischen Gott und Mensch, die mit der Taufe begründet wird, wird durch den Glauben erst endgültig besiegelt.
Glaube aber ist immer beides: Er ist mir einerseits gegeben, ein Geschenk – und ich habe ihn mir andererseits persönlich angeeignet und mich dafür entschieden. Deshalb bleibt die Anti-Taufe nur ein Späßchen. Rückgängig machen geht nicht. Wo aber der Glaube nicht ist, spielt die Taufe für den Getauften ohnehin keine Rolle.
Aber: Gott ist offen. Die Taufe ist die lebenslang gültige Zusage der Vergebung und Liebe Gottes. Er ist lebenslang offen für Nähe zu ihm und Ferne von ihm.
Und wenn der Glaube zwischendurch entschwindet oder erst spät aufkeimt, dann kann ich dankbar dafür sein, dass – lange bevor ich mich für ihn entschieden habe – Gott sich schon für mich entschieden hat.
Also: Keine Angst vorm Föhn.
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