„Es ist genug für alle da“, sagt die Mutter beim Kindergeburtstag, wenn das Chaos ausbricht, weil endlich die Spaghetti auf den Tisch kommen und sich alle gleichzeitig bedienen wollen.
„Es ist genug für alle da“, denkt sich erleichtert der Pauschalurlauber beim Anblick des gigantischen Buffets im 5-Sterne-Hotel, all you can eat, all inclusive.
„Es ist genug für alle da“ – behauptet die evangelische Hilfsaktion „Brot für die Welt“. Heute wird sie wieder eröffnet – zum 50. Mal. Und das Motto der Jubiläumsaktion? Es lautet „Es ist genug für alle da“.
Genug für alle auf der Welt. Genug an Brot, genug an Arbeit, genug an Bildung, genug an Gesundheitsvorsorge. Das klingt – auf die ganze Welt bezogen – provokant, zumindest aber trotzig. Es ist eine Kampfansage gegen alle, die behaupten: „Na ja, es reicht halt nicht für alle. Kann man nichts machen. Wer in einer armen Region der Erde geboren ist und lebt, hat eben Pech gehabt.“
Nein. Es ist genug für alle da. Es ist nur nicht gerecht verteilt zwischen Nord und Süd, zwischen West und Ost, zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern.
„Brot für die Welt“ kämpft seit 50 Jahren für ein Stück mehr Verteilungsgerechtigkeit. Heute noch hungern über 930 Millionen Menschen, eine unvorstellbare Zahl. Und trotzdem: Es ist genug für alle da. Es muss nur dorthin kommen, wo es gebraucht wird.
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